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#Was den FC Everton für Liverpool so gefährlich macht

Was den FC Everton für Liverpool so gefährlich macht

Wenn ein Stürmer bei seinem Debüt für die Nationalmannschaft direkt ein Tor schießt, dann ist das normalerweise etwas Besonderes. Aber als Dominic Calvert-Lewin vergangene Woche bei seinem ersten A-Länderspiel für England zum 1:0 gegen Wales traf, da überraschte das niemanden so richtig. Mit 23 Jahren ist er gerade in der Form seines Lebens: Für den FC Everton hat er in dieser Premier-League-Saison schon sechs Tore geschossen, drei weitere hat er im Ligapokal erzielt. Insgesamt neun Treffer machen ihn aktuell zum besten Stürmer in den fünf europäischen Topligen. Seinem Verein hat er damit zu einem perfekten Saisonstart verholfen. Vor dem fünften Spieltag steht Everton überraschend mit vier Siegen auf dem ersten Platz. Und an diesem Samstag (13.30 Uhr bei Sky) ist der Meister zu Gast im Goodison Park: Stadtrivale FC Liverpool.

Schon in der vergangenen Saison machte Calvert-Lewin einen großen Schritt nach vorne. Zusammen mit dem Brasilianer Richarlison wurde er bester Torschütze der Mannschaft mit jeweils 13 Premier-League-Toren. Nun aber ist er auf dem Weg, diese Marke bei Weitem zu übertreffen. Nachdem er vor vier Jahren für umgerechnet 1,8 Millionen Euro vom damaligen Drittligaklub Sheffield United zum FC Everton gewechselt war, konnte man damit nicht unbedingt rechnen. In Sheffield hatte er sich nicht durchsetzen können, und auch in seiner ersten Saison mit Everton kam er beim damaligen Trainer Ronald Koeman kaum zum Einsatz.

Ancelotti als Antreiber

In den beiden Jahren darauf spielte er zwar häufiger, blieb aber meistens hinter seinem Anspruch und dem von Koemans Nachfolgern Sam Allardyce und Marco Silva zurück. Nach Silvas Entlassung im Dezember 2019 übernahm der vormalige Assistent Duncan Ferguson vorübergehend das Kommando – und kurz vor Weihnachten kam Carlo Ancelotti. Für Calvert-Lewin wirkte sich die Verpflichtung des italienischen Fußball-Grandseigneurs, der unter anderem Juventus Turin, den AC Mailand, Chelsea, Real Madrid und Bayern München trainiert hat, auf Anhieb messbar aus. Zehn seiner 13 Ligatore schoss er während dieser Saison unter Ancelotti und dessen heutigem Ko-Trainer Ferguson.

Macht seine Spieler besser: Trainer Carlo Ancelotti


Macht seine Spieler besser: Trainer Carlo Ancelotti
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Bild: AP

Seit seinem Amtsantritt hat Ancelotti Dominic Calvert-Lewin in 23 von 24 Ligaspielen von Beginn an eingesetzt. Vor dieser Saison suchte er gar nicht erst nach einem neuen Mittelstürmer. Der Trainer, der in seiner langen Karriere mit Stars wie Cristiano Ronaldo, Robert Lewandowski und Filippo Inzaghi zusammengearbeitet hat, nennt Calvert-Lewin einen „kompletten Stürmer“. Nach dem 4:2-Sieg gegen Brighton & Hove Albion vor der Länderspielpause, als Calvert-Lewin wieder einmal getroffen hatte, sagte Ancelotti über dessen rasante Entwicklung: „Es gibt nicht den einen Grund. Er ist selbstbewusst.“ Man könne praktisch dabei zusehen, wie er sich verbessere, und mit jedem Tor wachse seine Motivation, das nächste zu schießen. „Der Moment von Dominic Calvert-Lewin ist jetzt gekommen.“

Videos von Inzaghi auf Youtube

Die Leistungssteigerung führen dennoch viele direkt auf Ancelotti zurück. Obwohl der sagt, „nichts Besonderes“ an dessen Spiel verändert und nichts Spezielles mit ihm trainiert zu haben. Wohl aber hat der Italiener den Stürmer dazu aufgefordert, sich stärker vor dem gegnerischen Tor aufzuhalten, statt sich auf dem gesamten Feld die Bälle abzuholen. Das belegen sogenannte Heatmaps des Statistikanbieters Opta deutlich. Außerdem soll er versuchen, wenn möglich mit der ersten Ballberührung den Torabschluss zu suchen. „Carlo hat definitiv einen positiven Einfluss auf mich“, sagte Calvert-Lewin im Rahmen seiner Berufung zur Nationalmannschaft: „Vorher habe ich oft meine beste Arbeit weit weg vom Tor erledigt, und jetzt konzentriere ich mich darauf, zwischen die Pfosten zu gelangen und den Ball im Netz unterzubringen.“

Anschauungsmaterial für diese effiziente Spielweise fand er auf Youtube, wo er sich Videos von Inzaghis Toren für den AC Mailand ansah. Die nötigen Qualitäten wie Kopfballstärke und Schnelligkeit waren schon vorhanden – sein Sturmpartner Richarlison verglich seine „unglaubliche Sprungkraft“ einmal mit der von Cristiano Ronaldo – Ancelotti musste sie bloß noch richtig einsetzen. Von Calvert-Lewins neun Saisontoren hat er fünf mit dem ersten Ballkontakt erzielt, drei waren Kopfbälle.

Der FC Everton hat sich auf dem Transfermarkt gut verstärkt. Der Klub hat fast 75 Millionen Euro ausgegeben, doch der vielleicht wichtigste Transfer kostete sie keine Ablöse: Der frühere Bayern-Spieler James Rodríguez ist umsonst von Real Madrid nach Nordengland gewechselt. Mit drei Toren und zwei Vorlagen hat auch er wesentlich zum guten Start in die neue Premier-League-Saison beigetragen. Ins Merseyside-Derby an diesem Samstag gehen sie dementsprechend mit so großem Selbstvertrauen wie lange nicht. Das letzte Mal haben sie den FC Liverpool auf den Tag genau vor zehn Jahren besiegt.

Die Gelegenheit ist günstig. Liverpool hatte in den bisherigen Saisonspielen Probleme in der sonst so stabilen Defensive: Gegen Aufsteiger Leeds United kassierten sie am ersten Spieltag drei Gegentore, vor der Länderspielpause gingen sie gegen Aston Villa sensationell 2:7 unter. Er habe immer daran geglaubt, an den Punkt zu gelangen, an dem er jetzt steht, sagte Calvert-Lewin zuletzt. „Ich war geduldig. Jetzt ernte ich meine Belohnung.“

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