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#Wer Trump die Daumen drückt – und wer ihn fürchtet

Wer Trump die Daumen drückt – und wer ihn fürchtet

In seinen fast vier Jahren im Weißen Haus hat Donald Trump einige Unordnung in die internationalen Beziehungen gebracht: Er hat Bündnispartner vor den Kopf gestoßen und mit Forderungen überzogen, zu anderen Staatsführern große Nähe zur Schau gestellt und immer wieder mit abrupten Entscheidungen überrascht. Viele Regierungen sehen in seinem Herausforderer Joe Biden daher einen zuverlässigeren Partner. Dennoch gibt es auch Länder, die auf Trumps Wiederwahl hoffen. Ein Überblick über zehn der wichtigsten Länder sowie die Nato und die Europäische Union.

Deutschland: Bleibt Berlin der Lieblingsfeind?

Die Deutschen sehen dem Ausgang der amerikanischen Präsidentenwahl mit besonders großer Spannung entgegen. Zwar mindern schon seit langer Zeit Außenpolitiker und außenpolitische Theoretiker in Berlin die Erwartungen, die sich an einen Wahlsieg des Demokraten Joe Biden knüpfen – doch selbst die gedämpften Hoffnungen sind präziser und detaillierter als die kaum kalkulierbaren Befürchtungen, die mit einem Sieg von Amtsinhaber Donald Trump verbunden werden.

Gewönne Trump die Wahl, könnte die deutsche Regierung die Politik ihrer strategischen Geduld gegenüber Washington kaum weiter fortsetzen. Sie müsste sich gegen neue Anschuldigungen und Aktionen Trumps wappnen, der Deutschland offenkundig zu einem seiner Lieblingsfeinde auserkoren hat. Die deutschen Verteidigungsbeiträge würden zu einem lauten Dauerstreit, auch der Konflikt über Importzölle für deutsche Autos könnte jederzeit wieder eskalieren.

Mit neuen schweren Belastungsproben für den Zusammenhalt der Nato und das multilaterale Weltgefüge wäre zu rechnen. Deutschland müsste seine Anstrengungen verstärken, die EU zu einem handlungsfähigen Akteur zu machen, der seine Interessen nicht nur in der eigenen Nachbarschaft wahrnimmt, sondern weltweit agieren können will. 

Donald Trump mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im April 2018 bei einer Pressekonferenz in Washington


Donald Trump mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im April 2018 bei einer Pressekonferenz in Washington
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Bild: Reuters

Solche Erwartungen formulierte der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Johann Wadephul kürzlich: Die EU müsse sich bemühen, das geostrategische Vakuum zu füllen, das schon dadurch entstehen könne, dass ein unklarer Wahlausgang womöglich zu einer anhaltenden politischen Beschäftigung der Vereinigten Staaten mit sich führt. Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel, der jetzt die transatlantische Vereinigung Atlantik-Brücke führt, warnte jüngst in umgekehrter Richtung: Wenn das transatlantische Verhältnis dauerhaft Schaden nehme, also Trump im Amt bestätigt werde, dann verstärke das auch die Fliehkräfte in der EU.

Gabriel trug die Ergebnisse einer Umfrage vor, nach der fast vier Fünftel der Befragten damit rechnen, dass sich die deutsch-amerikanischen Beziehungen unter einem Präsidenten Biden wieder verbessern würden. Die politische Szene in Berlin teilt diese Hoffnung, vergisst aber nie den Hinweis, dass sich auch ein neuer Präsident nach den geopolitischen Verschiebungen richten müsse, denen Amerika in den vergangenen Jahrzehnten ausgesetzt gewesen sei. Aber trotz allem, so heißt es dann tröstend: Biden sei gegenüber Europa positiv eingestellt, und er teile das Ziel, den Klimawandel zu bekämpfen. Und der Ton zwischen Washington und Berlin werde freundlicher sein. Johannes Leithäuser, Berlin

Großbritannien: Wie der Brexit, nur schlimmer

Die Briten blicken mit gemischten Gefühlen auf die Wahl in Amerika, aber die Sympathien für Joe Biden überwiegen. Den Brexit-Gegnern ist Donald Trump noch verhasster als ihr eigener Premierminister, Boris Johnson. Sie betrachten den amerikanischen Präsidenten als XL-Variante des Brexits: noch nationalistischer, noch illiberaler, noch mehr gegen die Werte Europas und des alten Westens gerichtet.

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