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#Wie Fox News und CNN über den Wahlkampf berichten

Wie Fox News und CNN über den Wahlkampf berichten

Wo ist Hunter Biden? Donald Trumps hämische Frage richtet sich nun an ihn selbst. Bisher wollten der Präsident und seine medialen Helfershelfer suggerieren, Joe Biden verstecke seinen Sohn, weil er glaube, auf diese Weise die Geschichte über die Auslandsgeschäfte der Familie unterdrücken zu können. Doch die große Hunter-Enthüllung, welche die Trumpfkarte der Republikaner in der Schlussphase des Wahlkampfs hätte sein sollen, verfing nicht.

Majid Sattar

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Die zum Imperium Rupert Murdochs gehörenden Medien – von „Fox News“ über das „Wall Street Journal“ bis hin zur „New York Post“ – hatten ihr Bestes gegeben: Amerikaner, deren Tag mit einer ideologischen Druckbetankung durch die politischen Magazine „Tucker Carlson“, „Sean Hannity“ und „Laura Ingraham“ endet, konnten über Wochen den Eindruck gewinnen, Amerikas dringlichstes Problem sei nicht die Pandemie, sondern die mögliche Wahl eines von Linksradikalen gesteuerten, korrupten Demokraten. Dann fiel die Sache in sich zusammen.

In Murdochs Blättern distanzierten sich Journalisten von der Geschichte. Tucker Carlson, der intelligenteste und boshafteste der drei Moderatoren, der eine Art „Schwarzen Kanal“ für Trumpisten betreibt, ließ aber nicht locker. Abend für Abend befeuerte er die Story mit seinen scharfzüngigen Monologen, in denen Ressentiments und Sarkasmus Fakten ersetzen. Seine Worte entfalteten durchaus demagogische Kraft: Trump-Anhänger versammelten sich etwa vor dem Haus von Justizminister William Barr und verlangten, dieser müsse endlich der Forderung des Präsidenten nachkommen und Biden hinter Gitter bringen. Letztlich musste aber auch Carlson die Waffen strecken. Mit gespielter Empörung berichtete er, eine Postsendung, welche angeblich Dokumente enthielt, die Bidens Bereicherung belege, sei leider verlorengegangen. Der Paketdienst sei untröstlich. Seither muss Carlson in seinen sechzig Minuten Hass ohne Hunter auskommen.

In der Schlussphase des Wahlkampfs sind Brüche zu erkennen

Trump hatte etwas Einzigartiges erreicht. Über vier Jahre hat er eine parallele Wirklichkeit kreiert. Die Stichworte dazu hat er täglich in seine Tweets gepackt; medial widergespiegelt wurden sie vor allem bei „Fox News“, dem Nachrichtensender mit der höchsten Einschaltquote. Das konservative und das linksliberale Amerika leben in Paralleluniversen. Die Polarisierung ist nicht zu verstehen ohne die medialen Blasen – Fox auf der Rechten, CNN auf der Linken. Es gibt schon lange keinen Walter Cronkite mehr. Jener legendäre CBS-Anchorman lehrte die Amerikaner, wer nach der Wahrheit strebe, müsse beide Seiten der Geschichten kennen. Ebenso lakonisch wie sentimental verabschiedete er sich mit den Worten: „And that’s the way it is.“ Heute herrscht eine laute Sprachlosigkeit zwischen den politischen Lagern, weil man mental nicht mehr im gleichen Land lebt.

Die synergetische Beziehung zwischen Trump und Fox hat immer mal wieder ihre Krisen durchlebt. Und auch jetzt in der Schlussphase des Wahlkampfs sind Brüche zu erkennen. Die Nachrichtenredaktion ringt erkennbar um Distanz zum Präsidenten. Als dieser etwa kürzlich anfing, auf seinen Kundgebungen darüber zu raunen, dass die Zahl der Corona-Toten in Amerika nur deshalb so hoch sei, weil die Ärzte mehr Geld verdienten, wenn sie als Todesursache Covid angäben, war die Empörung auch bei Fox groß. Die Zielgruppe des Senders ist nämlich eine Risikogruppe. Trump schade sich selbst mit solchen Bemerkungen, wagte eine Journalistin zu äußern. Auch schneide er sich mit seinen Attacken auf den Sender ins eigene Fleisch. Als „Fox News“, wo üblicherweise große Teile der Trump-Kundgebungen live übertragen werden, sich kürzlich erdreistete, einen Wahlkampfauftritt Barack Obamas zu senden, reagierte der Präsident prompt auf Twitter: Der größte Unterschied zwischen 2016 und heute sei „Fox News“.

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