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#Wie Paarbeziehungen vom Virus profitiert haben könnten

Wie Paarbeziehungen vom Virus profitiert haben könnten

Das vergangene Jahr, da sind wir uns wohl alle einig, war schwierig, anstrengend und nervenzehrend. Aber wer weiß – vielleicht wird sich der eine oder andere Nebenaspekt der Pandemie im Rückblick ja doch noch als gar nicht so schlecht herausstellen. Vielleicht werden wir uns bald nach naheliegenden Ausreden sehnen, ein ungeliebtes Sozialevent abzusagen, vielleicht die eine oder andere anstrengende Fernreise verfluchen oder nostalgisch an die Maskenpflicht denken, wenn wir mit Grippe im Bett liegen.

Dass wir uns die Pandemie vielleicht auch zurückwünschen sollten, wenn wir den nächsten schlimmen Beziehungsstreit mit unserem dünnhäutigen Partner erleben, ist dagegen etwas weniger offensichtlich. Psychologen um Lisa Neff von der University of Texas haben die Gründe dafür nun im Journal Social Psychological and Persona­lity Science dargelegt. Die Theorie dazu: Ein durch externe Umstände gestresstes Individuum neigt dazu, die negativen Emotionen in seine Paarbeziehung hineinzutragen. Ärger im Job etwa äußert sich leicht in Ungeduld und Gereiztheit dem Partner gegenüber.

Allerdings mit einer Ausnahme: Wenn die Quelle des Stresses leicht zu identifizieren ist, viele Menschen betrifft und kaum beeinflussbar ist, gelingt es den Gestressten, ihre Probleme auf diese Quelle zu schieben, statt den Partner unbewusst verantwortlich zu machen. Die Beziehung kann dann im Angesicht der gemeinsam zu meisternden Krise sogar gestärkt aus der Ausnahmesituation hervorgehen. Während der Finanzkrise hatte man das, einer älteren Studie zufolge, bereits beobachten können.

Ob diese Theorie auch im Kontext der Pandemie greift, haben die Wissenschaftler mit wiederholten Befragungen von 191 Amerikanern von der ersten Pandemiewelle Mitte April 2020 an untersucht. Die statistische Auswertung der Angaben zu Stresslevel, Beziehungsverhalten und Pandemiewahrnehmung ergab: Insbesondere auf Frauen traf tatsächlich zu, dass sich die Beziehungsharmonie verbesserte, wenn die Pandemie als Sündenbock herangezogen wurde.

Müssen wir uns jetzt also auf eine postpandemische Scheidungswelle einstellen? Präventiv könnten wir mit in der Pandemie erworbener Gelassenheit daran arbeiten, externe beziehungsbelastende Stressquellen zu vermeiden. Oder wir suchen uns einen neuen Sündenbock. Zum Beispiel all die nun nicht mehr so einfach vermeidbaren Sozialverpflichtungen, auf die wir eigentlich keine Lust haben.

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