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#Wie wirkt Hessen als Katalysator für Künstliche Intelligenz?

„Wie wirkt Hessen als Katalysator für Künstliche Intelligenz?“

Frau Sinemus, wozu braucht ein Land wie Hessen eine Agenda für die Künstliche Intelligenz (KI)? Sind wir gegen China oder die großen amerikanischen Internetkonzerne nicht ohnehin chancenlos?

Nein, sind wir nicht! Wir müssen uns als europäischer Wettbewerber aufstellen, und das geht nur, wenn sich Hessen gemeinsam mit dem Bund und Europa von China und Amerika differenziert.

Und wie soll das gehen?

Wenn wir unsere Innovationskraft mit unseren Werten verbinden und Künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst und datenschutzkonform entwickeln. So haben wir in Hessen eine herausragende Position bei der KI-Forschungskompetenz, ein Ökosystem mit großem Zukunftspotential und KI-fähige Recheninfrastruktur. Zudem einen Mittelstand, der KI-basierte Anwendungen breit nutzt und entwickelt, und innovative Großunternehmen und kreative Start-ups. Fast ein Drittel aller deutschen Rechenzentrumskapazitäten befindet sich in Hessen, in Frankfurt ist mit DE-CIX der weltweit größte Datenknoten. All diese Kapazitäten nutzen wir, um unsere Stärken weiter zu stärken, und zwar in den drei Innovationsfeldern unserer KI-Agenda mit Finanzen, Gesundheit und Mobilität.

Bündeln Sie nicht einfach nur Initiativen, die es in Hessen ohnehin schon gibt?

Wir bündeln nicht nur die Initiativen, sondern nutzen diese als Basis, um Zukunft zu denken, indem wir erstens neue Projekte auf den Weg bringen, zweitens bestehende Projekte vernetzen und drittens durch die Möglichkeit der Budgetsteuerung gezielt Ressourcen effizient zusammenführen.

Gibt es dafür Beispiele?

Ein neues Beispiel ist die Investition in KI-Hardware und ein weiteres der „AI Quality & Testing Hub“, der das Ziel verfolgen wird, die Qualität von KI-Systemen zu fördern und nachweisbar zu machen. Gemeinsam mit unseren Partnern, dem VDE und dem TÜV Verband, bereiten wir aktuell die Gründung des Hubs vor, die noch in diesem Jahr kommt.

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Was ist damit gemeint, wenn es heißt, in Hessen solle das „CERN für KI“ zu finden sein?

In unserer Denkfabrik wurde uns bescheinigt, dass wir in Hessen über das Potential verfügen, ein „CERN für KI“ zu werden, also ein europäisches Forschungszentrum mit Anwendungsorientierung zu schaffen, das KI als europäisches Modell in die Zukunft denkt und entwickelt. Dazu gehören unterschiedliche Bausteine wie das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz „hes­sian.AI“, das wir gemeinsam mit dem federführenden Wissenschafts- und dem Wirtschaftsministerium angestoßen haben, das im Aufbau befindliche Zentrum für Angewandtes Quantencomputing, das wir gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium vorantreiben, aber auch unsere eigene Investition in ein KI-Innovationslabor. Die Recheninfrastruktur kann beispiels­weise von Start-ups und mittelständischen Unternehmen genutzt werden, um neue KI-Algorithmen zu entwickeln und zu testen.

. . . ein Rechenzentrum ist auch dabei?

Ja, unser KI-Innovationslabor bietet KI-spezifische Recheninfrastruktur, die in der Lage ist, große neuronale Netze zu simulieren, und damit die Anwendungsbreite der schon bestehenden Kapazitäten erweitert.

Nur zehn Millionen Euro, wie soll man damit in Konkurrenz zu China oder Amerika treten?

In der Tat hören sich zehn Millionen Euro zunächst nicht sehr viel an; es ist jedoch als Anschubfinanzierung zu verstehen. Für die Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist es essenziell, überhaupt Zugriff auf KI-Supercomputer zu bekommen, um forschen, testen und entwickeln zu können.

Was genau hat der hessische Mittelständler davon?

Viele Mittelständler in Hessen setzen schon KI zur Digitalisierung ihrer Wertschöpfungskette ein. Das wird sich künftig auch auf neue Produktbereiche erweitern, um im Wettbewerb durch den Einsatz von KI bestehen und auch nachhaltiger produzieren zu können. Laut Branchenverbänden nutzen schon rund 20 Prozent der Unternehmen KI. Gerade kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Entwicklung und Anwendung von KI vor großen Herausforderungen, zum Beispiel beim Zugriff auf spezifische Recheninfrastruktur. In Hessen verfügen wir aber schon über wichtige Unterstützungsmöglichkeiten oder bauen diese aktuell auf.

Wie viel Geld ist denn bisher in wie viele Projekte geflossen?

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