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#Pfundkurs unter Druck

Pfundkurs unter Druck

Angesichts mangelnder Fortschritte im Ringen um einen Freihandelsvertrag zwischen der Europäischen Union und Großbritannien steht der Pfundkurs am Montag abermals deutlich unter Druck. Der Außenwert der britischen Währung sank um bis zu 1,3 Prozent, nachdem EU-Verhandlungsführer Michel Barnier sich eher pessimistisch geäußert hatte. Er könne nicht garantieren, dass es einen Vertrag geben werde, sagte Barnier. In Brüssel hieß es aus Kommissionskreisen, die Chancen stünden nur noch 50 zu 50.

Philip Plickert

Der Kurs des Euro stieg bis auf 0,9137 Pfund. Die britische Währung befindet sich damit kurzfristig in einer raschen Abwertung, nachdem es zwischen Anfang September und Ende November noch deutlich aufgewertet hatte und nähert sich seinen Tiefständen zum Euro. Auch zum schwachen Dollar wertete das Pfund ab. Derzeit werden 1.3278 Dollar bezahlt

Noch immer sind die Themen Fischerei, Wettbewerbsbedingungen und Kontrolle des Abkommens die Hauptstreitpunkte. Analysten wie Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, sind zwar noch optimistischer, beziffern die Wahrscheinlichkeit eines „harten Brexit“ aber auch auf 25 Prozent. Am Donnerstag tagt der Europäische Rat der Regierungschefs in Brüssel. Manche Beobachter glauben, dass erst dann, auf höchster politischer Ebene, ein Durchbruch erzielt wird. Die Zeit wird jedenfalls extrem knapp. Ende Dezember läuft die Brexit-Übergangsfrist aus. Ohne Freihandelsvertrag drohen danach umfangreiche Zölle im Warenhandel.

Die britische Wirtschaft ist hoch besorgt. 24 Tage vor dem endgültigen Brexit gebe es noch 24 „riesige unbeantwortete Fragen in kritischen Bereichen der Wirtschaft“, klagte die Handelskammer BCC in London. In 24 Bereichen leuchte die Ampel noch auf Gelb oder gar Rot. Das belaste die Vorbereitungen. Nur in elf Bereichen zeige die Ampel  Grün. Die unbeantworteten Fragen beziehen sich unter anderem auf die künftigen Grenzkontrollen und Ursprungsregeln. Letzteres bezieht sich darauf, bis zu welchem Anteil ausländischer Komponenten Produkte als „lokal“ gelten und der Warenverkehr zollfrei bliebe.

Die Unternehmen könnten nicht planen und ihnen drohten „beispiellose neuer Verwaltungsaufwand und Kosten“, warnte die Handelskammer. Nur sehr wenig Richtlinien der britischen Regierung gebe es bislang auch für den Warenhandel mit Nordirland. Es fehlten außerdem noch immer die zehnstelligen Zollnummern und es herrsche Unklarheit über die letztlich gültigen Zollsätze der Meistbegünstigtenregeln der Welthandelsorganisation (WTO). Die Handelskammer forderte angesichts der schwierigen Lage eine Lockerung der Regeln oder eine zeitweise Aussetzung der Grenzkontrollen.

Die Londoner Regierung hat schon angekündigt, dass sie im ersten Halbjahr bei Importen aus der EU eine erst nachträgliche Zollerklärung der Händler akzeptieren werde. Die EU-Seite will jedoch ihrerseits keine derartige Erleichterung gewähren.

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