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#Russische Invasion: Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

„Russische Invasion: Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage“




Ukrainische Streitkräfte schlagen russisch Truppen vor Kiew zurück. In Brüssel stehen Gipfel von Nato, G7 und der EU an. Selenskyj ruft zu weltweiten Anti-Kriegs-Demos auf. Die Entwicklungen im Überblick.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste erhöht die Ukraine den Druck auf die russischen Streitkräfte nordöstlich von Kiew.

Diese stünden dort bereits vor erheblichen Problemen in der Versorgung und in ihrer Kampfmoral, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, das am Mittwochabend veröffentlicht wurde.

Ukrainische Streitkräfte führten zudem erfolgreiche Gegenangriffe gegen russische Stellungen in Orten am Rande der Hauptstadt durch und hätten möglicherweise Makariw und Moschun zurückerobert. Es bestehe „eine realistische Möglichkeit, dass die ukrainischen Streitkräfte nun in der Lage sind, russische Einheiten in Butscha und Irpin einzukreisen“, hieß es weiter.

Schon vor Beginn des Krieges begann London damit, in ungewöhnlich offener Art und Weise Geheimdienstinformationen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Seit mehreren Wochen veröffentlicht die Regierung nun tägliche Einschätzungen zum Verlauf des russischen Angriffskrieges.

US-Angaben: Russland hat keine Lufthoheit

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums haben die russischen Streitkräfte auch einen Monat nach Kriegsbeginn nicht die Lufthoheit in der Ukraine erobert. Die USA und ihre Verbündeten arbeiteten daran, den Ukrainern mehr Luftabwehrsysteme mit großer Reichweite zu beschaffen. Die derzeit vorhandenen Systeme setzten die Ukrainer „sehr effektiv“ ein. Das sei ein Grund dafür, „warum wir ein ziemlich risikoscheues Verhalten einiger russischer Piloten beobachten“.

Durch russischen Beschuss in Kiew wurde am Mittwoch die russische Journalistin Oxana Baulina getötet, die für das unabhängige Investigativportal The Insider (theins.ru) arbeitete. Seit Beginn des Kriegs gab es Berichte über mindestens sechs getötete Journalisten.

Ukraine: Russland mit mehr Luftangriffen

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heißt es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs. Am Vortag seien es 60 weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.

Am Mittwoch seien zudem elf „feindliche Luftziele“ getroffen worden, darunter Flugzeuge, ein Hubschrauber und Marschflugkörper. Genauere Information darüber hole man noch ein, hieß es weiter.

WHO: 64 Angriffe auf Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen in der Ukraine ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO seit dem russischen Einmarsch 64 bestätigten Angriffen ausgesetzt gewesen. Das bedeute zwei bis drei Angriffe pro Tag, teilt die WHO Europa mit. Insgesamt seien bei diesen Attacken 15 Menschen getötet und 37 verletzt worden.

„Angriffe auf das Gesundheitswesen sind eine Verletzung des humanitären Völkerrechts, aber eine verstörend geläufige Kriegstaktik – sie zerstören entscheidende Infrastruktur, aber schlimmer noch, sie zerstören Hoffnung“, erklärte Jarno Habicht, der WHO-Vertreter in der Ukraine. Ohnehin schon gefährdeten Menschen werde so die Versorgung entzogen, die oft den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmache.

Nach knapp einem Monat Ukraine-Krieg wies das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO auf die verheerenden Folgen des Konflikts für das ukrainische Gesundheitssystem hin. Der Zugang zu Gesundheitsdiensten sei durch den Krieg stark eingeschränkt worden, der Bedarf an Behandlungen von Traumata und chronischen Erkrankungen groß. Zerstörte Gesundheitsinfrastruktur und unterbrochene medizinische Versorgungsketten stellten eine ernsthafte Bedrohung für Millionen Menschen dar. Es werde angenommen, dass etwa jede zweite Apotheke in der Ukraine geschlossen sei.

Gipfeltreffen stehen an

Auch für die Reaktion der westlichen Länder auf den Krieg soll heute ein entscheidender Tag werden: In Brüssel stehen Gipfeltreffen der Nato, der Siebener-Gruppe wichtiger Industrieländer (G7) und der Europäischen Union (EU) an. Dazu ist US-Präsident Joe Biden nach Europa gekommen. Die Spitzenberatungen sollen nach Worten seines Sicherheitsberaters Jack Sullivan die „nächste Phase“ der militärischen Unterstützung für die Ukraine einläuten.

„Auf diesen drei Gipfeln werden wir sehen: Wer ist ein Freund, wer ist ein Partner, und wer hat sich verkauft und betrogen?“, sagte Selenskyj. Man müsse zusammenarbeiten und verhindern, dass Moskau Mitglieder der Nato, EU oder G7 auf die Seite des Krieges ziehe. Die Kämpfe in der Ukraine gingen unterdessen mit unveränderter Härte weiter. Auf Befehl von Präsident Wladimir Putin hatte Russland in der Nacht zu Donnerstag, 24. Februar, das Nachbarland angegriffen.

Appell von Selenskyj

Genau einen Monat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Menschen weltweit zu Protesten gegen den Krieg aufgerufen. „Kommen Sie im Namen des Friedens, kommen Sie mit ukrainischen Symbolen, um die Ukraine, die Freiheit und das Leben zu unterstützen!“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache in der Nacht. „Kommen Sie aus Ihren Büros, Ihren Wohnungen, Ihren Schulen und Universitäten!“, so Selenskyj in seinem Aufruf zu weltweiten Protesten. Der Krieg ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern Russland versuche, die Freiheit aller Menschen in Europa und der Welt zunichte zu machen, sagte er. Moskau versuche zu zeigen, „dass nur grobe und grausame Gewalt zählt“.

Der Präsident in Kiew wandte sich ein weiteres Mal auf Russisch an die Bürger Russlands. Er sei überzeugt, dass es dort viele Menschen gebe, denen schon „schlecht sei“ von den „Lügen der Propagandisten“. Die Ukraine habe nie die Sicherheit der Russischen Föderation bedroht, und Kiew tue alles, um den Krieg zu beenden.

Flächenbrände bei Tschernobyl gelöscht

Im Sperrgebiet um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl sind mehrere Flächenbrände erfolgreich bekämpft worden. Die ukrainische Atomaufsichtsbehörde habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Feuerwehr der Stadt Tschernobyl vier Brände gelöscht habe. Das teilte Generaldirektor Rafael Grossi am Mittwochabend mit. Zur Ursache der Feuer gab es keine Angaben. Russische Truppen hatten das Gelände um das AKW vor rund einem Monat unter ihre Kontrolle gebracht. Dort kam es 1986 zum schwersten Atomunglück in der Geschichte der zivilen Nutzung der Kernkraft.

Das wird heute wichtig

Der russische Krieg gegen die Ukraine beschäftigt die internationale Politik mit den drei Gipfeltreffen von Nato, G7 und EU in Brüssel. Die Staats- und Regierungschefs müssen sich auch mit der Frage russischer Energielieferungen befassen. Putin ordnete am Mittwoch an, dass „unfreundliche Staaten“ wie Deutschland dafür künftig in Rubel zahlen müssten. Bei einem Nachgeben würden die westlichen Staaten ihre eigenen Sanktionen gegen das russische Finanzsystem aushebeln.

Auch die Innenminister der G7-Staaten tagen, Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nimmt online an den Beratungen teil. Parallel dazu trifft sie sich mit den Innenministern der deutschen Bundesländer. Im Fokus steht die Frage, wie die Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschlands und in der EU verteilt werden können.

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