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#"Wir durften mit niemandem darüber sprechen": So fühlt es sich an, als Kind die Hauptrolle in einer Star Wars-Serie zu spielen

In der Star Wars-Serie Skeleton Crew muss Jude Law vier im Weltraum verlorene Kinder nach Hause bringen. Doch von wem werden die eigentlich gespielt? Wir haben die jungen Stars zum Interview getroffen.

Mit Jude Law ist zwar ein vertrautes Hollywood-Gesicht im Cast von Skeleton Crew vertreten. Das Herz der neuen Star Wars-Serie sind jedoch vier Schauspieler:innen, von denen ihr vermutlich noch nie etwas gehört habt: Ravi Cabot-Conyers, Ryan Kiera Armstrong, Kyriana Kratter und Robert Timothy Smith.

Als Wim, Fern, KB und Neel verlaufen sich die vier Jungstars in der weit entfernten Galaxis und müssen feststellen, dass ihren Heimatplaneten niemand kennt. Was folgt, ist ein aufregendes und extrem charmantes Sci-Fi-Abenteuer, das von Amblin-Filmen wie Die Goonies und E.T. inspiriert wurde

und den Nachwuchsschauspieler:innen jede Menge Möglichkeiten bietet, ihr Talent unter Beweis zu stellen.

Wer spielt wen in Skeleton Crew?

  • Ravi Cabot-Conyers spielt Wim, der am liebsten ein Jedi wäre.

  • Robert Timothy Smith spielt Neel, Wims besten Freund.
  • Ryan Kiera Armstrong spielt Fern, das coolste Mädchen an der Schule.
  • Kyriana Kratter spielt KB, das Tech-Genie und Ferns beste Freundin.

Doch wie ist es, als Kind eine Star Wars-Serie anzuführen? Ziemlich aufregend! Als ich das Quartett vor dem Start von Skeleton Crew zum Interview getroffen habe, kam mir eine riesige Welle der Begeisterung entgegen. Für die Vier ist ein Traum wahr geworden: Nicht nur Star Wars schauen, sondern Star Wars vor der Kamera leben.

Moviepilot: Ich habe gerade Funko Pops von euren Figuren aus Skeleton Crew gesehen. Das muss für euch doch völlig surreal sein. Wie fühlt es sich an, in einem so großen Projekt wie einer Star Wars-Serie mitzuspielen?

Robert Timothy Smith: Es ist sehr seltsam.

Kyriana Kratter: Komplett verrückt.

Ravi Cabot-Conyers: Wirklich sehr, sehr seltsam. Das Besondere an Skeleton Crew ist, dass die gesamte Geschichte durch Kinderaugen erzählt wird. Das hat es bei Star Wars noch nie gegeben. Ein sehr cooles Konzept und wir hatten beim Dreh jede Menge Spaß. Es war eine einmalige Erfahrung.

Ryan Kiera Armstrong: Ich glaube, ich habe es erst so richtig realisiert, als ich in Ferns Kostüm geschlüpft bin und zum ersten Mal am Set war. Da wurde mir klar: „Oh, das passiert jetzt wirklich.“ Ich war unglaublich aufgeregt.

Kyriana Kratter: Für gewöhnlich werde ich zu Hause oder online unterrichtet, wenn ich einen Film oder eine Serie drehe. Während den Reshoots war ich aber wieder an einer normalen Schule und es fühlte sich wie ein Doppelleben an. Am Set wirst du geschminkt, verkleidet und deine Haare werden gemacht. Du wirst wie eine junge Erwachsene behandelt. Und dann gehst du zurück in die Schule und tust wieder so, als wärst du ein ganz normales Mädchen. Als Kinderstar lebt man in zwei verschiedenen Welten. In der Schule kann ich einfach ich selbst sein, am Set schlüpfe ich in eine Rolle.

Robert Timothy Smith: Wenn ich ehrlich bin, habe ich es immer noch nicht verarbeitet. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich das alles mit diesen wundervollen Menschen hier machen durfte. Es ist nicht selbstverständlich, ein Teil von Star Wars zu sein, also von etwas, das schon so lange existiert und so viele Menschen verbindet.

Bei Lucasfilm herrscht für gewöhnlich eine große Geheimniskrämerei. Mit wem konntet ihr überhaupt darüber reden, dass ihr in einer Star Wars-Serie gecastet wurdet?

Robert Timothy Smith: Nur mit meiner Familie. Ansonsten durften wir mit niemandem darüber sprechen.

Ravi Cabot-Conyers: Lange Zeit durften wir nicht einmal unsere Figurennamen erwähnen. Alles war streng geheim.

Kyriana Kratter: Es war fast schon gruselig, wie vorsichtig und vertraulich alles behandelt wurde. Normalerweise rede ich sehr viel mit einem Opa über meine Schauspielerei. Er ist ein riesiger Star Wars-Fan und hat sich immer mit meinem Papa darüber unterhalten. Und ich durfte ihm nichts sagen. Irgendwann hat er sich gewundert und gefragt, woran ich gerade arbeite. Als er gemerkt hat, dass ich um das Thema herumrede, hat er versucht, es mit geschickten Fragen aus mir herauszukriegen.

Robert Timothy Smith: Mein bester Freund hat auch gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Nach der Star Wars Celebration, bei der wir als der Cast von Skeleton Crew enthüllt wurden, hat er mich sofort angerufen. Wir waren kaum von der Bühne runter, da sprach ich schon mit ihm über FaceTime und er sagte nur: „Ich wusste es!“

Ryan Kiera Armstrong: Meine Freunde waren fast wie Spione. Sie haben ständig versucht, herauszufinden, wo ich mitspiele. Sie kamen an und fragten: „Und was drehst du so gerade? Aha. Okay. Interessant.“

Ravi Cabot-Conyers: [Zu den anderen:] Haben eure Freunde euch auch gegoogelt?

Ryan Kiera Armstrong: Ja, und eine von ihnen hat es sogar herausgefunden. Ich weiß wirklich nicht, wie. Aber sie rief mich über FaceTime an und sagte nur: „Skeleton Crew?“ Und ich so: „Waaaas?! Neeeeeein! Das bin nicht ich!“

Hat sie dir geglaubt?

Ryan Kiera Armstrong: Nein [lacht]. Ich bin eine sehr schlechte Lügnerin. Aber bei so einer Serie muss man sehr vorsichtig sein.

Habt ihr euch dann mit Codewörtern verständigt?

Ravi Cabot-Conyers: Ja, es gab ganz viele sogar. Ein paar Sachen haben wir einfach nach Essen benannt. Und die ganze Produktion hatte auch einen Codenamen: Grammer Rodeo, nach dieser einen Simpsons-Episode, wo sie von zu Hause wegrennen.

Robert Timothy Smith: Wir hatten auch Simpsons-Namen. Ich war Millhouse.

Ravi Cabot-Conyers: Ich war Bart.

Kyriana Kratter: Ich war Maggie.

Ryan Kiera Armstrong: Und ich Lisa.

Ravi Cabot-Conyers: Und im Drehbuch standen viele Szenen, die nicht existierten. Und da hatten wir wieder andere Namen. Ich war Wyatt und Rob war Ned. Kyriana war …

Kyriana Kratter: Ich war Kylie, und du?

Ryan Kiera Armstrong: Ich war Fae, glaube ich.

Kyriana Kratter: Wir mussten außerdem Umhänge tragen, wenn wir zum Set kamen, damit uns niemand erkennt und die Kostüme sehen kann. Ich fühlte mich wie ein Jedi in diesen dunklen, langen Mänteln. Sogar an unseren Garderoben standen Codenamen.

Wie kann ich mir so eine Fake-Szene vorstellen? Ist die dann immer noch im Star Wars-Universum angesiedelt oder geht es da um etwas ganz anderes?

Ravi Cabot-Conyers: Die waren so geschrieben, dass es keine direkte Verbindung zu Star Wars gab. Meistens ging es nur um unsere Figuren. Es gibt da zum Beispiel einen Moment, in dem ich als Wyatt auf Rob, also Ned, treffe. Wir sind da an einer Bushaltestelle und–

Robert Timothy Smith: SPOILER-ALARM! SPOILER-ALARM!

Ravi Cabot-Conyers: [Zu Smith:] Das ist doch alles schon im Trailer. Das ist die Szene, wo ich sage: „Willst du denn nie etwas Aufregendes erleben?“

Robert Timothy Smith: Ach ja, stimmt.

Ryan Kiera Armstrong: Also im Grunde ändern sie nur gewisse Schlüsselwörter. Sie würden niemals Lichtschwert schreiben. Oder, dass wir einen Jedi-Tempel im Wald finden. Da würde dann nur etwas von einem Schatz oder so stehen.

Kyriana Kratter: Es war auch richtig verwirrend, als ich beim Vorsprechen war. In der ersten Szene trage ich mein Visier. Damals wusste ich aber nicht, was es war. Ich wusste nur, dass es irgendetwas mit den Augen zu tun hat. Also habe ich eine Sonnenbrille benutzt. Oh, und das muss ich auch noch unbedingt erzählen: Ich dachte zuerst, dass meine Figur einen Crush auf Ravis Figur hat.

Ravi Cabot-Conyers: Wirklich?

Kyriana Kratter: Ja, bei dieser Szene am Strand. Aber als ich dich dann beim Chemistry-Read gesehen habe, wurde mich schnell klar, dass es nicht so ist, und ich habe meine ganze Herangehensweise an die Szene geändert.

Ravi Cabot-Conyers: Verrückt, das wusste ich nicht.

Wie habt ihr euch allgemein auf eure Rollen vorbereitet? Gibt es ein Handbuch, wie man sich im Star Wars-Universum zurechtfindet?

Robert Timothy Smith: Da ich ein Alien spiele, habe ich mir sehr viele Interviews mit anderen Leuten angeschaut, die sich ebenfalls mit aufwendigem Kostüm und Maske in Kreaturen verwandelt haben. Dazu habe ich mir viele alte Filme und vor allem Creature-Features angeschaut, um zu sehen, wie sie sich bewegen. Da konnte ich mir einige Tipps abschauen.

Welcher Tipp war am hilfreichsten?

Robert Timothy Smith: Bleib hydriert. Unter deinem Outfit wird es sehr, sehr heiß. Und es ist sehr, sehr schwer. Die Hitze und das Gewicht sind wirklich nicht zu unterschätzen. Sie haben alles Mögliche versucht, um mich zu kühlen. Sie haben mir sogar ein T-Shirt mit Schläuchen gegeben und kaltes Wasser reingepumpt. Aber dann wurden es zu viele Schichten für das Kostüm und deswegen haben sie eine Art Kühlkammer für mich eingerichtet. [Zu den anderen:] Erinnert ihr euch daran?

Ryan Kiera Armstrong: Ja, das war verrückt.

Robert Timothy Smith: Da waren all diese Ventilatoren drin und ich bin nach jedem Take immer reingegangen und dachte mir nur: „Bis dann, ihr Trottel.“ [Lacht]

Ich habe gehört, ihr habt auch regelmäßig Filmabende veranstaltet, um ein Gespür für die Geschichte der Serie zu bekommen?

Ryan Kiera Armstrong: Die waren immer richtig lustig. Wir haben Die Goonies und E.T. geschaut. Und dann habe ich meine Recherche noch um Filme wie Stand by Me erweitert, die auch sehr gut zu Skeleton Crew passen.

Robert Timothy Smith: Stand by Me ist sooo toll.

Was waren für euch die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten?

Ravi Cabot-Conyers: Die emotionalen Szenen sind immer am schwersten, weil man nach einer Weile erschöpft ist, gerade, wenn es um etwas Extremes wie schreien und weinen geht. Nach ein paar Takes wird das echt schwierig. Es erfordert viel Kraft, sich in den Kopf einer Figur hineinzuversetzen. Trotzdem versucht man, bei jedem Take sein Bestes zu geben.

Robert Timothy Smith: Bei Neel hatte ich ein ähnliches Problem. Er macht diesen sehr lustigen Schrei und ich wollte den so hoch wie möglich machen. Nach zwei Takes habe ich aber gemerkt, dass das nicht die beste Idee war.

Ryan Kiera Armstrong: Manchmal ist es auch knifflig, nach einem langen Tag überhaupt noch konzentriert bei der Sache zu sein. Ich bin in dieser Situation dann total versteift. Wenn ich merke, dass mir das passiert, reicht es aber oft, mich zu bewegen, damit ich mich nicht wie eingefroren fühle.

Ravi Cabot-Conyers: Ich muss auch sagen, es ist leicht, wenn man mit jemandem wie Jude Law spielt. Da kehrt schnell die Energie ans Set zurück.

Kyriana Kratter: Für mich war definitiv das Visier die größte Herausforderung. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen. Beim Schauspiel arbeitet man viel mit seinen Augen. Doch was macht man, wenn die plötzlich verdeckt sind? Ich musste nochmal völlig neu lernen, wie man schauspielert. Wie kriege ich es hin, dass KB lebendig wirkt und nicht nur herumsteht? Das musste ich erst einmal herausfinden. Und dann war da noch der technische Aspekt. Sie haben verschiedene Prototypen von meinem Visier ausprobiert, die dank Batterien leuchten konnten, aber immer sehr heiß wurden.

Robert Timothy Smith: Das kann ich komplett nachvollziehen. Ich konnte mein Gesicht in der gesamten Serie nicht zeigen und musste somit mehr mit Gesten arbeiten. Dennoch haben sie Neels Gesicht später nach meinen Gesichtsausdrücken gestaltet und ich finde, da kommt einiges von mir rüber. Ach ja, und ursprünglich war ich grün.

Kyriana Kratter: Du sahst aus wie Yoda.

Ravi Cabot-Conyers: Und dann kam er eines Tages rein mit blauen Händen und einem blauen Kopf und wir nur so: “Waaaas?!”

Vielen Dank für eure tollen Antworten! Zum Abschluss eine einfache, vielleicht aber auch eine schwere Frage: Welcher ist euer liebster Star Wars-Film?

[Die Antworten kommen wie aus der Pistole geschossen]

Ravi Cabot-Conyers: Krieg der Sterne.

Robert Timothy Smith: Krieg der Sterne.

Kyriana Kratter: Krieg der Sterne.

Ryan Kiera Armstrong: Ich liebe Das Imperium schlägt zurück.

Oh, wow, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hätte wetten können, dass für euch vielleicht The Clone Wars oder die Sequels prägender waren. Ich selbst bin damals mit den Prequels aufgewachsen.

Ravi Cabot-Conyers: Vermutlich liegt es an den nostalgischen Gefühlen. Krieg der Sterne war der Star Wars-Film, den ich damals zuerst geschaut habe, als ich fünf Jahre alt war. Mit dem bin ich aufgewachsen.

Kyriana Kratter: Geht mir genauso. Jedes Mal, wenn ich den Film schaue, muss ich daran denken, wie ich ihn damals mit meinem Papa und meinen Brüdern das erste Mal gesehen hat. Ich dachte sogar eine Zeit lang, dass mein Papa Han Solo ist.

Robert Timothy Smith: Ich glaube, dass man bei so einer Frage immer den Film wählt, den man von einer Reihe zuerst gesehen hat. Denn das ist der, der einen am meisten prägt.

Ryan Kiera Armstrong: Ich habe Star Wars auch über meinen Papa kennengelernt. Er ist damit aufgewachsen, ich bin damit aufgewachsen. Das Imperium schlägt zurück war für mich der erste Star Wars-Film – und er ist einfach unglaublich ikonisch.

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  • Podcast: Skeleton Crew zeigt eine völlig neue Seite von Star Wars

Skeleton Crew läuft seit dem 3. Dezember 2024 bei Disney+. Die 1. Staffel umfasst acht Episoden. Zum Auftakt wurden direkt die ersten beiden Kapitel veröffentlicht.

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