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#Wo Betriebsärzte schon gegen Corona impfen dürfen

Wo Betriebsärzte schon gegen Corona impfen dürfen

Noch einen Moment ausruhen, dann geht es zurück an die Arbeit. Melanie Eufinger sitzt auf einem schwarzen Stuhl im historischen Peter Behrens-Bau im Industriepark Höchst und wartet. An diesem Montag ist das Industriedenkmal der ehemaligen Hoechst AG mal wieder der Ort eines historischen Geschehens.

Denn seit Montag dürfen in vier hessischen Unternehmen auch die Betriebsärzte Impfungen zum Schutz gegen eine Corona-Infektion verabreichen. Der Gesundheitsminister des Landes, Kai Klose (Die Grünen) ist beeindruckt, wie er sagt: von der Kulisse, aber auch davon, dass nun bald alle Betriebsärzte in die Impfkampagne eingebunden werden können. Von 7. Juni an soll es losgehen, „vieles hängt von der Menge des Impfstoffs ab“, sagt er.

Melanie Eufinger sitzt da schon in Kabine 2 hinter einem zugezogenen Vorhang und bekommt ihre erste Spritze. Als vergangene Woche der Pharmakonzern Sanofi seine 7500 Mitarbeiter am Standort Frankfurt informierte, dass viele von ihnen schon bald im Rahmen des Modellprojekts geimpft würden, hat sich die 49Jahre alte Mitarbeiterin sofort gemeldet.

10.000 Dosen zugeteilt

Seit die Priorisierungsgruppe III in Hessen zum Impfen zugelassen ist, durften sich auch Mitarbeiter von Pharmaunternehmen registrieren, deshalb findet das Modellprojekt in Pharmabetrieben statt. Das Land Hessen hat den vier beteiligten Unternehmen 10.000 Dosen zugeteilt, etwa 2500 bekommt Sanofi.

Dort hat man entschieden, zunächst jene 4000 Mitarbeiter zu berücksichtigen, die vor Ort arbeiten müssen, also zum Beispiel in der Produktion sowie in Forschung und Entwicklung. „Diese Leute waren nun ein Jahr lang besonders schwierigen Arbeitsbedingungen und Risiken ausgesetzt“, sagt Matthias Braun, Mitglied der Geschäftsleitung bei Sanofi in Höchst. Doch der Krankenstand bei den Beschäftigten sei in dieser Zeit niedriger gewesen als sonst, insgesamt zählte Sanofi 220 Covid-Infektionen, „und nur ganz wenige davon sind nachweislich im Betrieb entstanden“, so Braun. „Das Hygienekonzept hat gut funktioniert.“

Gestochen: Ein Betriebsarzt impft einen Sanofi-Mitarbeiter



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Hessisches Pilotverfahren
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Wo Betriebsärzte gegen Corona impfen dürfen

Melanie Eufinger arbeitet bei Sanofi in der Wirkstoffprüfung. In ihrer Heimat im mittelhessischen Brechen-Werschau nahe Limburg stand sie auf der Warteliste, aber das Angebot ihres Arbeitgebers, bei dem sie seit der Ausbildung 1989 tätig ist, kam ihr durchaus gelegen. „Ich habe sehr großes Vertrauen in das, was hier gemacht wird.“

Matthias Braun hört das natürlich gerne. Er glaubt, dass sich durch das Engagement von Unternehmen die Impfbereitschaft erhöhen lässt. Schließlich hätten Menschen häufig zu ihren Arbeitgebern eine enge Bindung und viel Vertrauen. Vor acht Wochen habe Sanofi unter 4000 Mitarbeitern eine Umfrage durchgeführt, wer sich impfen lassen wolle. 84 Prozent hätten erklärt, das auf jeden Fall zu tun.

Vier Firmen über ganz Hessen verteilt

Neben Sanofi wurden in Hessen der Medizintechnikhersteller B. Braun aus Melsungen, die Marburger Pharmaserv GmbH und der Darmstädter Pharmakonzern Merck ausgewählt, alle vier Unternehmen haben am Montag mit den Impfungen begonnen. Jetzt gelte es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, sagte Kai Beckmann, der in der Geschäftsleitung von Merck für den Standort Darmstadt verantwortlich ist. „Mit unserem Know-how und unseren Kapazitäten wollen wir helfen, das Impftempo weiter zu erhöhen, um diese Pandemie schneller einzudämmen und zu einem normaleren Leben zurückzukehren.“ Auch am Frankfurter Flughafen können sich Beschäftigte impfen lassen. Das Impfzentrum in einer Turnhalle läuft derzeit im Probebetrieb, wie der Flughafenbetreiber Fraport berichtete.

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