Nachrichten

#Wohin führt Friedrich Merz die CDU? Das muss er ausprobieren

„Wohin führt Friedrich Merz die CDU? Das muss er ausprobieren“

Drei Auftritte stehen Friedrich Merz bevor, als ihn sein Chauffeur Richtung Hamburg fährt, aber nicht in die Stadt hinein, sondern in Städte vor der Stadt, denn da ist es ja auch schön. Zuerst muss Merz einen Röntgenlaser besich­tigen, dann eine Rede halten in einem Dreisternehotel, dann eine Rede halten in einem Autohaus. Es ist Wahlkampf hier, in Schleswig Holstein, so wie beinahe immer irgendwo Wahlkampf ist, erst recht im Leben von Friedrich Merz, der sich zunächst in den Bundestag kämpfte und dann, wenige Monate später, an die Spitze der CDU.

Nun kämpft er dafür, dass die Erfolge kommen, in Berlin, aber an diesem Dienstag Mitte April auch in Schenefeld, Pinneberg, Norderstedt. Jeder CDU-Erfolg ist jetzt auch ein Merz-Erfolg, und jede CDU-Niederlage, wie zum Beispiel kürzlich die im Saarland, ist auch eine Merz-Niederlage. Es ist ein Nachmittag wie jeder andere, Tag 72 mit Merz als Parteichef, der den Weg in die Zu­kunft sucht.

Also Schenefeld. Hier ist es landes­typisch flach und grün. Am Rande eines besonders flachen und grünen Teils be­findet sich der größte Röntgenlaser der Welt. Aber man sieht ihn nicht, denn er strahlt in unterirdischen Tunneln. Oberirdisch steigt Merz aus der Limousine. Gleich will er sich den Laser anschauen. Dazu hat ihn Karin Prien eingeladen, sie ist eine von Merz’ Stellvertreterinnen und außerdem Wissenschaftsministerin hier. Und sie ist eine Frau. Das ist gut für Merz, denn er steht im Ruf, kluge Frauen zu unterschätzen. Das kommt bei vielen schlecht an. Darum hilft ihm jeder ge­meinsame Auftritt mit Frauen, die dem entgegentreten. Karin Prien ist so je­mand. Sie gilt als eine der großen Hoffnungen der Partei. Manche in der CDU reden so über sie, wie die Grünen über Baerbock reden.

Abschiedsgruß an Ministerin Spiegel

Wegen dieser Frauensache muss Merz auch aufpassen, wie er die neue Regierung angreift. Über Gesundheitsminister Lauterbach könnte er problemlos klagen, der sei doch überfordert. Das ginge als der übliche Oppositionslärm durch. Über Innenministerin Faeser könnte er das nicht sagen, ohne dass es hieße: Merz kanzelt die nächste Frau ab. Der Fall der Familienministerin Spiegel von den Grünen lag anders. Die war am Vortag zu­rückgetreten. Zwar hatte Merz das gefordert, aber es war ihm nicht besonders übel genommen worden, weil auch die Führung von Spiegels eigener Partei das für geboten gehalten hatte. Merz hätte die Sache auf sich beruhen lassen können, Klappe zu, Affe tot.

Merz in den Gewölben, die den weltgrößten Röntgenlaser beherbergen. Der Parteivorsitzende hat viele Fragen.


Merz in den Gewölben, die den weltgrößten Röntgenlaser beherbergen. Der Parteivorsitzende hat viele Fragen.
:


Bild: Daniel Pilar

Aber sein Team veröffentlichte ein kurzes Video auf Twitter. Da spricht Merz einer Reporterin ins Mikrofon, er fühle „ein bisschen“ nach, was Spiegel belastet habe, und wünsche ihr und ihrer Familie „ein bisschen Ab­stand und persönlich alles Gute“. Das komme von Herzen, setzt er noch nach, aber was von Herzen kommt, klingt selten wie die Floskel aus einem Kündigungsschreiben. Die gibt es aus der Konserve: Wir danken für die Zusammenarbeit, viel Erfolg, persönlich alles Gute. Gerade weil Merz sich einfühlsam gibt, fällt die kühle Phrase so deutlich auf. Dass er dazu noch leicht lächelt und sich die Hände reibt, warum auch immer, vielleicht hat er ja bloß kalte Finger, trägt zur üblichen, von Merz ungewollten Deutung bei. Das sei doch scheinheilig, heißt es in den Kommentaren zu dem Video. Ein Mann schreibt: „Wenn Merz in einen Raum kommt, sinkt die Temperatur lo­cker um 15 Grad.“

Das wiederum würden diverse Räume bestreiten, in die Merz schon gekommen ist. Diese Art von Unfällen passiert ihm stets im Netz, was nicht heißt, dass die Gründe virtuell wären. Aber auf Twitter wird genauer und strenger hingeschaut, vor allem von jenen, die noch nie in ei­nem Raum mit Friedrich Merz waren. In Räumen, überhaupt bei Zusammenkünften mit Menschen tritt Merz als leutselig und interessiert auf, was auch manche für ihn einnimmt, die keine Parteifreunde sind. Zum Beispiel in der unterirdischen Welt des Röntgenlasers.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!