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#Smart Home auch für Anfänger

Smart Home auch für Anfänger

Dem Begriff „Smart Home“ haftet oft ein ähnliches Gefühl an wie dem „Internet of Things“ oder „agilen Methoden“: Einige wenige wissen, was die Termini bedeuten; der Rest fragt sich, warum er das brauchen soll. Doch mit dem Internet verbundene Geräte im Haushalt – denn für diese steht der von Marketingfachleuten erdachte Terminus, als Teilbereich des Internet of Things (IoT) – erleben seit mehreren Jahren einen Aufschwung. Verschiedenen Studien zufolge hat jeder fünfte bis dritte Haushalt in Deutschland inzwischen mindestens ein „smartes“ Gerät daheim. Einer repräsentativen Umfrage des Digitalwirtschaftsverbands Bitkom zufolge steigt die Zahl der Nutzer jedes Jahr um mehrere Prozentpunkte.

Am häufigsten werden Lampen verbaut, die per App oder Sprachbefehl steuerbar sind. Dahinter folgen mit dem Internet verbundene Alarmanlagen und Überwachungskameras. Bis zum Jahr 2025 sollen laut einer Statista-Prognose mit Smart Home-Geräten in Deutschland jährlich 8,5 Milliarden Euro umgesetzt werden. Die Steuerung erfolgt meist über Sprachbefehle, die von vernetzten Lautsprechern wie Amazons „Echo“ aufgenommen werden. Amazon, Apple und Google konkurrieren mit ihren Sprachassistenten und den dazugehörigen Betriebssystemen für vernetzte Haushaltsgeräte um die Vorherrschaft auf dem Smart-Home-Markt.

„Unser Ziel ist es, den Kunden zu begleiten“

Immer mehr Menschen sind daran interessiert, ihr Zuhause digital auszurüsten. Dies zeigen auch die Wachstumszahlen des Berliner Start-ups Tink. Das im Jahr 2016 gegründete Unternehmen – nicht zu verwechseln mit dem schwedischen Fintech gleichen Namens – versteht sich als Lotse durch die Vielfalt der möglichen Smart-Home-Geräte. Denn zahlreiche dieser Produkte können, wenn sie von niederer Qualität sind, auch durchaus Gefahren bergen. Erst im März sorgte für Schlagzeilen, dass Hacker den Zugang zu 150 000 internetgestützten Überwachungskameras eines amerikanischen Herstellers kapern konnten und Kamerabilder aus Fabriken und Kliniken im Internet veröffentlichten. „Unser Ziel ist es, den Kunden zu begleiten und ihn an sichere Produkte heranzuführen“, sagt Marius Lissautzki, 45 Jahre alt und einer der beiden Tink-Gründer, im Gespräch mit der F.A.Z.

Im Dienste dieses Ziels betreibt Tink zunächst einen Onlineshop für Smart Home-Geräte, verbindet deren Verkauf aber einerseits mit ausführlicher Beratung und Unterstützung bei der Installation sowie andererseits mit an die Geräte gekoppelten Dienstleistungen. Zum Beispiel kooperiert das Start-up seit drei Jahren mit dem Energieversorger Vattenfall und vermarktet smarte Heizungsanlagen im Paket mit einem entsprechenden Gastarif. Eine ähnliche Kooperation gibt es mit der Generali-Versicherung. Dort gibt es vernetzte Alarmanlagen oder Rauchmelder im Paket mit einer Hausratversicherung.

Tink ist profitabel

Mit dem Ansatz, die verschiedenen Komponenten des Smart Homes auf diese Weise zusammenzubringen und nutzerfreundlich an Endkunden zu vermarkten, trifft Tink einen Nerv. Mehr als 700.000 Kunden haben bislang mindestens einmal bei dem Start-up gekauft. Der Umsatz hat sich im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Für das Jahr 2020 betrug er 66 Millionen Euro. Zudem erziele das Unternehmen inzwischen Gewinn, sagen die Tink-Gründer. Trotzdem erhielt Tink gerade noch einmal 40 Millionen Euro von Investoren, um international zu wachsen und sein Produktportfolio auszubauen.

Kunden beim Entdecken der neuen Technologie zu begleiten sei gerade im digitalisierungsskeptischen Deutschland notwendig, , sagt Julian Hueck, der 35 Jahre alte zweite Tink-Gründer. Es werde aber auch sehr wertgeschätzt. Es gehe darum, „sinnvolle Technologien für zu Hause nutzbar zu machen“ und die „Einstiegsbarriere so gering wie möglich zu halten“. Deshalb verspricht das Unternehmen, bei ihm erworbene Geräte auch garantiert zum Laufen zu bringen. Wenn ein Kunde Probleme habe, seine Geräte zu installieren, komme kostenlos ein Helfer nach Hause.

Je nach Art des Problems greift Tink dafür auf Elektriker oder auch nur auf IT-Studenten zurück – insgesamt habe man Zugriff auf 2000 Kräfte, die allesamt geschult seien, heißt es. „Wenn es um die Software-Installation geht, sind Kunden extrem dankbar, wenn einfach jemand kommt, der ihnen das Gerät nicht nur einrichten, sondern auch erklären kann – so, dass es halt läuft“, sagt Lissautzki. Auch schon für die Vorbereitung des eigentlichen Kaufs bietet Tink Beratung per Video an. Das Beratungsteam sei mit 110 Mitarbeitern das größte im Unternehmen.

Hersteller mögen das Start-up

Smart Home-Geräte und Dienstleistungen aus einer Hand zu bekommen macht das Start-up auch bei den Herstellern vernetzter Geräte beliebt. „Die Tink-Plattform schafft einen erheblichen Mehrwert für Bosch, indem sie uns mit anderen IoT-Marken verbindet und entsprechende Dienste integriert“, lässt sich Bosch-Chef Volkmar Denner zitieren. Es seien die Hersteller gewesen, die sie motiviert hätten, ihr Geschäft schnell zu internationalisieren, sagt Lissautzki. Und das tut Tink: Mit Deutschland, Österreich, den Beneluxstaaten und den Vereinigten Staaten ist das Start-up jetzt schon in sechs Ländern tätig. Bis Ende kommenden Jahres sollen es mindestens 14 sein, darunter alle großen Märkte Europas.

Fragt man Marius Lissautzki, ob wir künftig in Häusern leben werden, wie man sie aus Science-Fiction-Filmen kennt, so schüttelt er den Kopf: „Man wird die Technik wahrscheinlich gar nicht besonders sehen, sondern alles wird sehr intuitiv funktionieren.“ Eben indem man seinem Zuhause Befehle einfach zuruft. Auch in der Zukunft werde es aber auch Smart Home-Verweigerer geben, ist er sich sicher. Es werde wie beim Smartphone sein. Einige wenige Menschen behielten ihre Tastenhandys, der Rest fange an, vernetzt zu leben.

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