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#Lisa Paus und die Kindergrundsicherung: Gebrauchsanweisung fürs Scheitern

Inhaltsverzeichnis

Wie setze ich ein politisches Projekt am effektivsten in den Sand? Eine Gebrauchsanweisung am Beispiel der Kindergrundsicherung.

1. Einen abschreckenden ­Namen wählen

Na klar, Wege zum Erfolg gibt es immer, das wäre ja die leichtere Übung. Die frühere Familienministerin Franziska Giffey hätte vermutlich von einem „Glückliche-Kinder-Gesetz“ gesprochen, wenn sie Milliardensummen für den Nachwuchs verteilt. Dem Kanzler wäre vielleicht ein „Familien-Wumms“ in den Sinn gekommen, und der Grüne Robert Habeck hätte ein hübsches Erklärvideo mit ein paar philosophischen Weisheiten gedreht. Ein Name, der das Projekt von vornherein verunglimpft, war schon deutlich schwerer zu ersinnen, schließlich findet es eine klare Mehrheit der Deutschen laut Umfragen im Prinzip ganz gut, dass die Politik etwas gegen Kinderarmut tut. Aber es gibt trotzdem noch Möglichkeiten, das Ganze erfolgreich ins Negative zu drehen.

Mit dem Wort „Kindergrundsicherung“ zum Beispiel. „Grundsicherung“: War das nicht der hässliche alte Name für das Geld, das Langzeitarbeitslose nach Schröders umstrittenen Agenda-Reformen erhielten – und den die Regierung gerade erst durch das viel hübscher klingende „Bürgergeld“ ersetzt hatte? Großartig, wenn man das Projekt von vornherein desavouieren will: Man denkt dabei sofort an „Hartz“, also entweder an jenen zähen Saft der Nadelbäume, den man mit noch so viel Seife nicht von den Fingern bekommt, oder an den gleichnamigen VW-Personalvorstand mit seinen kaum weniger klebrigen Affären. Noch besser wäre allerdings eine Abkürzung: „KGS“ klänge schön technokratisch, vor der „KiGruSi“ könnten sich die Leute sogar gruseln.

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