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#11 Theaterstücke, die ihr euch im Sommer 2024 ansehen solltet

Was geht diesen Sommer auf den Hamburger Bühnen? Wer sich das in letzter Zeit mal gefragt hat, bekommt jetzt die langersehnte Antwort. Denn von Theaterstück über Perfomance bis hin zur Oper hat die Kulturszene der Hansestadt einiges zu bieten. Und egal, ob wir Lust auf ein eine ordentliche Portion Drama oder doch lieber ein paar Lacher haben – wir werden garantiert fündig!

1

Muttikan

Im Lichthof Theater heißt es nun: Schluss mit dem Vatikan – es wird Zeit für den „Muttikan“! Weil sowohl weiblich gelesene Personen als auch Queers seit Jahrtausenden von der römisch-katholischen Kirche ausgeschlossen werden, nahm sich das Team aus Marco Merenda, Linda Lou Dierich-Matzke und Christopher Ramm den Traditionen der Kirche und Abläufen der Messe an und entwickelte ein eigenes Modell. Gemeinsam gehen sie in dem performativen Stück den kirchlichen Ritualen auf den Grund und jubeln ihnen neue Bedeutungen unter.
  • Lichthof Theater, Mendelssohnstraße 15B, 22761 Hamburg
  • ab 31. Mai 2024
  • ab 8 Euro

2

Die Pfeile des Amor – Deutsche Schauspiel Vereinigung

Liebe kann mitunter ganz schön kompliziert sein – das finden auch Valerie und Marius, die Hauptpersonen im Stück „Die Pfeile des Amor“. Beide kommen gerade aus einer gescheiterten Beziehung, die Lust auf etwas Neues ist, gelinde gesagt, gering. Doch da ist etwas, was sie zueinander zieht und je besser Valerie und Marius sich kennenlernen, desto interessanter finden sie sich auch. Das Stück erörtert anhand ihrer Geschichte die Vor- und Nachteile der Liebe und stellt die Frage: Wird die romantische Liebe nicht doch überspitzt und überbewertet? Oder lohnen sich all die Komplikationen am Ende doch?
  • Theater an der Marschnerstrasse | Marschnerstr. 46, 22081 Hamburg
  • ab 31. Mai 2024
  • ab 10 Euro

3

Serge

Eigentlich haben die drei Geschwister Serge, Jean und Nana mit dem Erbe und Glauben ihrer jüdischen Mutter nur wenig am Hut. Doch als sie stirbt und ihre Kinder sich immer weiter voneinander entfernen, schlägt Serges Tochter einen Besuch in Auschwitz vor. Was eigentlich als Ausflug in die Familiengeschichte gedacht war, entwickelt sich jedoch als echter Reinfall, da allesamt sichtlich überfordert mit der Situation sind. Bei der Besichtigung der Holocaust-Gedänkstätte prallen die unterschiedlichen Temperamente der Charakter aufeinander und die ganze Familie bekommt sich in die Haare…
  • Altonaer Theater | Museumstraße 17, 22765 Hamburg
  • ab 25. Mai 2024
  • ab 20 Euro

4

Die Gött*innen sind im Imbiss

Dieses Stück ist etwas ganz Besonderes: Denn statt in einem schicken Theatersaal findet es auf den Straßen St. Paulis statt und statt Eintrittskarten zu kaufen, dürfen sich die Zuschauenden selbst überlegen, was sie gerne spenden möchten. In „Die Gött*innen sind im Imbiss“ geht es um eine andere Art der Götter und Göttinnen. Ihr Olymp ist St. Pauli, ihr Leben alles andere als pompös. Statt zu herrschen, müssen sie sich mit Problemen wie zu hohen Mieten, schlecht bezahlten Jobs und Altersarmut herumschlagen. Sie sind müde und leben, leiden, lieben, wie „normale“ Menschen es auch tun. Das Theater entstand aus einer Zusammenarbeit der GWA St. Pauli und des ABC Bildungszentrums und wird von Menschen mit vielfältigen sozialen und kulturellen Hintergründen auf dem Hein-Köllisch-Platz aufgeführt.
  • GWA St. Pauli, Straßentheater auf St. Pauli | Hein-Köllisch-Platz 12, 20359 Hamburg
  • ab 1. Juni 2024
  • gegen Spende

5

The Inheritance Game

Ein Escape-Game der anderen Art: Harold Seymour, ehemals ein renommierter Besitzer eines erfolgreichen Spieleunternehmens, ist verstorben. Was von ihm bleibt, ist ein riesiges Erbe, das aber nur an eine Person gehen soll. Wer, das ist noch nicht entschieden. Und so werden sieben seiner Bekannten zu einer Nacht voller Rätsel eingeladen. Sie alle waren einst sehr wohlhabend, haben jedoch durch den Börsencrash von 1929 alles verloren und nun die Chance, sich wieder in ihr altes Leben zurückzukämpfen. Ein Stück voller Verrat, Liebe und Lust, denn neben dem Rätsel-Charakter beleuchtet „Inheritance Game“ auch das bisexuelle Leben dieser Zeit und zieht erstaunliche Parallelen zum Hier und Jetzt.
  • University Players | Audimax, Von-Melle-Park 4, 20146 Hamburg
  • ab 29. Juni 2024
  • ab 12 Euro

6

Emilia Galotti

In der Inszenierung von Anne Lenk dreht sich das Drama des berühmten Dichters Gotthold Ephraim Lessing vor allem um eines: Frauen und die Rolle, die sie in der Gesellschaft zugewiesen bekommen. Im Mittelpunkt steht Emilia, die hin- und hergerissen ist zwischen Ehe und Abenteuer. Doch während ihr Ehemann, der Prinz, all seine Privilegien als Mann genießt, seine Macht ausspielt und Frauen nach Belieben ein- und aussortiert, kämpft sie mit ihrem neu entdeckten eigenen Willen und ihrer Lust. Beides wird nicht toleriert, schließlich soll einzig und allein in ihrer Rolle als Ehefrau und Mutter aufgehen. Und dann sind da noch Orsina, Emilias Rivalin und Ex-Geliebte des Prinzen und ihre Mutter Claudia, die versucht ihr Leben durch das ihrer Tochter zu leben. Auch sie suchen einen Ausweg aus dem Spiel, in dem Frauen von Männern seit jeher kleingehalten werden…
  • Thalia Theater | Großes Haus | Alstertor 2, 20095 Hamburg
  • ab 1. Juni 2024
  • ab 9 Euro

7

Die Schattenpräsidentinnen

Um das Stück in Kürze zusammenzufassen, reicht es fast, einmal den ganzen Titel zu zitieren: „Die Schattenpräsidentinnen“. Oder: Hinter jedem großen Idioten gibt es sieben Frauen, die versuchen, ihn am Leben zu halten. Eigentlich steckt der Präsident mitten im Wahlkampf. Kein Wunder, dass da der Presseskandal, die zahlreichen Krisensitzungen und vielen Termine gänzlich ungelegen kommen. Und nachdem er selbst ausfällt, liegt es nun an seiner Büroleiterin, der Pressechefin, der Sekretärin und der First Lady, den Laden am Laufen und den Schein aufrechtzuerhalten. Als dann auch noch eine neugierige Investigativ-Journalistin, seine aus der Haft entlassene Schwester mitsamt Drogenproblem und die schwangere Affäre auftauchen, ist das Chaos im Büro des Präsidenten perfekt.
  • Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 20099 Hamburg
  • ab 31. Mai 2024
  • ab 12 Euro

8

Trash Island

Eine Insel komplett aus Plastik: Was nicht nur im ersten Moment absurd klingt, ist für Johanna Lebensrealität. Denn seit ihr Papa in den 90ern mit ihr dorthin flüchtete, lebt sie in ihrem kleinen, behüteten Fake-Paradies, kennt weder Internet noch Feindbilder. Als dann aber der junge Umwelt-Start-Upper Felix auf die Insel kommt, um die Welt von diesem riesigen Haufen Plastik zu befreien, gerät auch Johannas Weltbild auseinander. Als dann auch noch riesige, internationale Konzerne und ein Bio-Kreuzfahrtschiff auf Trash Island aufmerksam werden, ist das Chaos komplett. Verpackt in ein schrilles, überdrehtes Musical behandelt „Trash Island“ sowohl Themen wie Familienbande als auch das große Müllproblem in den Ozeanen.
  • Schmidtchen | Schmidts Tivoli | Spielbudenplatz 27-28, 20359 Hamburg
  • ab 30. August 2024
  • ab 28,30 Euro

9

Eine Geschichte über die Freiheit

Aufgeführt mit Schüler*innen der Gymnasien Othmarschen und Hochrad stellt sich dieses Stück die Frage: Was ist eigentlich Freiheit? Denn grenzenlose Freiheit gibt es nicht und darf es auch nicht geben. Schließlich könnte sie in uneingeschränkter Form die Grenzen anderer übertreten und diese damit wieder einschränken. Man sieht also, es ist kompliziert. Um es zu verstehen, fragen sich die Schüler*innen in ihrem Spiel also: Wo hört die eigene Freiheit auf – und wo fängt die der anderen an?
  • Monsun Theater | Gaußstraße 149, 22765 Hamburg
  • ab 11. Juni 2024
  • ab 8 Euro

10

Interplay + The Fruits of our Trees

Es soll nicht nur Theater sein? Dann ist die Tanzperformance von Ashley Twumasi, Anam Lubisia, Marlen Gollubits und Angela Katanga eine willkommene Abwechslung.  Die vier Tänzer*innen kombinieren in „Interplay“ zwei absolute Gegensätze: Freestyle Hip-Hop und Künstliche Intelligenz. Kann das überhaupt gut gehen? Schließlich entsteht Freestyle im Augenblick und aus Emotionen heraus, während KI auf Daten und Fakten aufbaut. Für die Aufführung lässt sich das Kollektiv live eine Choreografie via Chatbot schreiben und setzt diese direkt auf der Bühne um. Wer nicht genug bekommen kann, kann sich auch ein Kombiticket kaufen und direkt im Anschluss nach „Interplay“ auch „The Fruits of our Trees“ sehen. Hier liegt der Fokus jedoch auf etwas ganz anderem: Sahra Abbassi schafft gemeinsam mit anderen Performer*innen einen sicheren Raum für BIPoC und FLINTA-Personen und kreiert damit eine ganz neue Art der Geborgenheit und Intimität. Hier werden in gelöster und gänzlich sicherer Atmosphäre Geschichten erzählt, es wird zugehört, gesungen und getanzt.
  • Kampnagel | Jarrestraße 20, 22303 Hamburg
  • 22. & 23. Juni 2024
  • ab 7 Euro

11

Ciboulette

Ebenfalls abseits des Theaters befindet sich „Ciboulette“, eine Oper in drei Akten.“Ciboulette“, das bedeutet „Schnittlauch“ und ist der Name der Heldin der Geschichte. Die junge Gemüsehändlerin ist ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen, das eigentlich Sängerin werden möchte. Und wie es sich für eine gute Operette gehört, kommt auch diese natürlich nicht ohne viel Liebe, Drama und vor allem Musik und Gesang aus. Und so verfolgt man Ciboulette auf ihrem Weg und lernt dabei den Aristokraten Antonin kennen. Und während sich hier eine echte Liebelei entwickelt, sorgen weitere Charaktere wie die Teilzeitmätresse Zénobie und die wahrsagende Fischhändlerin Madame Pingret einige Irrungen und Wirrungen.
  • Staatsoper Hamburg | opera stabile | Kleine Theaterstraße, 20354 Hamburg
  • ab 5. Juli 2024
  • 28 Euro

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