Was ist Kaffee für euch? Ein warmes, dunkles Getränk, das eigentlich nur dafür gedacht ist, Koffein in euren Körper zu pumpen? Gut möglich. Dass Kaffee aber so viel mehr ist, beweist der Trend zu Specialty Coffee, der mittlerweile auch seinen Weg nach München gefunden hat. Und Leute: Das ist eine Religion! Oder zumindest eine eigene Kultur,
Wissenschaft oder wahlweise Kunstform, in der es um Mikroklima, Röstgrade, Temperatur und unzählige weitere Kriterien geht, die unseren eigenen Kaffeehorizont weit übersteigen. Egal, ob ihr schon voll drin seid im Thema oder gerade erst eintaucht (Vorsicht heiß, höhö): In diesen 11 Cafés gibt es neben der ein oder anderen Tasse dunklem Heißgetränk auch richtig viel Nerdwissen rund ums Thema Kaffee abzuholen!
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Von Filterkaffee bis Flat White: Specialty Coffee im Sweet Spot
Für euch ist Kaffee nicht bloß Mittel zum Zweck? Kaffee ist euer Lebenselixier und ihr legt wert auf die perfekte Röstung, den richtigen Mahlgrad und das Herzrasen kommt nicht vom Koffein, sondern von eurer Liebe zum Kaffee selbst? Gut, dann ist das neue Sweet Spot am Viktualienmarkt euer Laden, denn Betreiber Markus ist ein wandelndes Kaffee-Lexikon und hat hier ein kleines Paradies für Specialty Coffee geschaffen. Das heißt aber natürlich nicht, dass ihr nur als Kaffee-Profis willkommen seid, denn auch für den klassischen Cappuccino seid ihr hier richtig. Und wer weiß: Vielleicht entdeckt ihr ja eure Liebe für richtig guten Filterkaffee! Im Sommer solltet ihr ebenso experimentierfreudig sein und den Espresso Chinotto probieren, eine Connection aus Kaffee und einer Limonade aus Bitterorange. Wenn ihr es süßer mögt, könnt ihr euch im Sweet Spot einen Espresso in der Cappuccinotasse geben lassen und euch bei den Nachbarn von der Eismeisterei eine Kugel Vanilleeis hinein befördern lassen!
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Von Filterkaffee und Mokka bis Cold Brew Tonic: Beaver Coffee im Westend
Kaffee ist Kaffee, ist Kaffee? Nicht in vielen neuen Cafés in München, die sich seit kurzem dem Specialty Coffee verschreiben. Ein besonderer Neuzugang auf diesem Gebiet ist das Beaver Coffee im Westend. Hier serviert euch Betreiber Serdar nicht nur feinen Filterkaffee, schaumigen Cappuccino und Flat White, sondern auch speziellen türkischen Mokka. Allein die Zubereitung in den handgemachten Kupferkannen gleicht einem meditativen Ritual – wenn man dann probiert und ein Stück türkischen Honig dazu nascht, dann ist man auf jeden Fall kurz vorm Kaffee-Nirvana! Wer’s im Sommer kühler braucht gönnt sich eine Liaison aus Tonic und ebenso professionell zubereitetem Cold Brew.
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Third Wave Coffee im Man versus Machine bestellen
Guter Kaffee macht einen Unterschied. Und mehr Freude. Diese Freude versprühen seit einigen Jahren die Gründer von Man versus Machine. In der Müllerstraße und nun auch in der Maxvorstadt wartet feinster Kaffee aus Zentralamerika, Kenia und Äthiopien – feine, leichte Röstungen, die selbst geröstet werden! Latte oder Sirup sucht man im MVSM vergeblich, hier sind Freunde von Specialty Coffee zu Hause. Specialty was? „Specialty Coffee“ oder auch „Third Wave Coffee“ bezeichnet eine Bewegung, die mit viel Liebe Kaffeespezialitäten zelebriert! Ein Trend, der Kaffee als das bezeichnet, was es wirklich ist: eine wahre Spezialität! Aber nicht nur Kaffee macht den Unterschied. Gute Einrichtung auch! Weiße gekachelte Wände, tiefe Fensterbänke und das Krokodil Logo, das euch von allen Seiten ansieht.
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Franzbrötchen und handgebrühter Kaffee beim Standl20
Wer guten Kaffee schätzt, dem ist das Standl20 am Elisabethmarkt längst ein Begriff. Kaffeeliebhaber*innen können sich hier kaum zwischen den Kaffeeoptionen mit all den verschiedenen Röstungen aus Südamerika und Afrika entscheiden. Dabei kommen die Bohnen frisch geröstet von Johannes Bayer und seiner kleinen Rösterei jbkaffee. Obendrein weiß das Team vom Standl, was die Leute wirklich wollen: Franzbrötchen! Inmitten Schwabings also eine super Adresse um bei gutem Kaffee und knusprigen Franzbrötchen ein Päuschen auf dem Markt einzulegen. Und obwohl der Elisabethmarkt vorerst im Umbau ist, hat das Standl20 sein Marktplatzerl behalten und residiert in einem der eigens aufgebauten Interims-Markthäuschen!
Aktuelle Info:
Juhuu, beim Standl20 gibt es weiterhin feinsten Kaffee, Franzbrötchen und Kuchen zum Mitnehmen, der euch einfach durchs Standl-Fenster gereicht wird.
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Fairer und aromatischer Kaffee im gangundgäbe
In der
gangundgäbe Rösterei & Café stehen Genuss, Design und Nachhaltigkeit im Vordergrund! Den Röstern ist transparenter Kaffeehandel, schonendes Rösten und Zubereiten sowie bewusster Genuss und Wertschätzung für das Naturprodukt Kaffee wichtig. Ohne Umwege und Zwischenhändler wird der Rohkaffee von den Importeuren Quijote Kaffee bezogen. Dadurch erhalten die Bauern in den Ursprungsländern faire Preise und wir fabelhaften Kaffee. Im wunderschön gestalteten Café könnt ihr den frisch gerösteten Kaffee genießen oder für Zuhause mitnehmen. Zur Auswahl stehen unter anderem schokoladiger Kaffee aus Guatemala und brombeeriger Espresso aus Äthiopien.
6
„Einmal um die Welt“-Espresso und langsame Röstung im Vits
Im
Vits kann man vor Ort miterleben, wie der Kaffee von der rohen Bohne bis zum fertigen Getränk entsteht und einen der Kaffees gleich in dem süßen Café genießen, das mit alten Kaffeemühlen dekoriert ist. Den Vits-Röstern ist es wichtig dem Kaffee genug Zeit zu geben und schonend und langsam zu rösten. Am liebsten rösten sie nicht zu hell oder zu dunkel, sondern mittleren Grades. Das bedeutet, dass sich fruchtige, blumige und erdige Aromen gerade entwickelt haben, Süße und Säure ausbalanciert sind und man kaum Röstaromen schmeckt. Der Kaffee kommt von überall auf der Welt und wird teilweise direkt von den Kaffeebauern gekauft. Besonders zu empfehlen sind die Espresso-Mischungen mit schönen Namen wie „Einmal um die Welt“ und „Indien Monsooned Malabar“.
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Specialty Coffee und wunderschöner Cappuccino im Storm in a Coffee Pot
Die Geschichte des kleinen Cafés Storm in a Coffee Pot begann als Parallelnutzung in der Münchner Altstadt. Abends war in der Marienstraße 18 die Sim Simma Bar zuhause, tagsüber gab es dann plötzlich Kaffee. Mittlerweile findet ihr das Café von Yulya und Evgeniya in der Ehrengutstraße. Hier versorgen euch die beiden Kaffee-Enthusiastinnen nicht nur mit dem perfekten Milchkaffee, sondern auch mit feinem Filterkaffee und anderen Kreationen aus der Welt des Specialty Coffee. Kulinarisch verwöhnen euch die beiden mit hausgemachtem Granola und verschiedenen Toasts und Kuchen.
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Super Kaffee und herzhafte Waffeln im bean batter bestellen
Einer der besten Kaffee-Places der Stadt – das Standl20 am Elisabethmarkt – hat da was Neues eröffnet: das bean batter im Westend. In dem wahnsinnig gut aussehenden Café gibt’s natürlich sehr feinen Kaffee, wie im Standl20 in den verschiedensten Ausführungen, von Cold Brew bis Flat White. Außerdem warten leckere Waffeln auf euch – und das auch in herzhaft: mit Avocado, Ei und Bacon oder Rote-Beete-Chutney, Estragon und Ziegenkäse. Auch unser Lieblingskatergericht Shakshuka steht auf der Karte – ein super Frühstückstipp!
Aktuelle Info:
Das bean batter im Westend hat täglich von 10 bis 17 Uhr für euch geöffnet. Specialty Coffee, herrliche Waffeln, Shakshuka, Suppen und Salate könnt ihr euch nun einfach zum Mitnehmen bestellen. Für die volle Kaffeeladung daheim gibt es auch frische Kaffeebohnen jbkaffee.
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Isländischer Kaffee und Kuchen im Café Blá
Der Place-to-be in der Au ist auf jeden Fall das kleine Fleckerl Island in München: Besitzerin Stephanie macht in ihrem Café Blá hervorragenden Kaffee aus eigener Röstung und auch kleine Mittagsgerichte. Unbedingt probieren müsst ihr den isländischen Skyr-Kuchen mit Crumble-Boden und Joghurt-Creme. Außerdem gibt es hier Müsli und Waffeln als süße Variante mit Früchten oder herzhaft mit vegetarischem Topping oder Lachs. So oder so ist das Café Blá eine echte Bereicherung für die Gegend und eine super Einkehr nach dem nächsten Isarspaziergang.
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Slow Coffee und Kardamom-Buns in der Bar Garçon
In der fabelhaften Bar Garçon in der Altstadt könnt ihr jetzt nicht mehr nur abends krasse Drinks genießen, sondern auch tagsüber Specialty Coffee trinken! Die Garçons kredenzen euch feinsten Kaffee der kleinen schwedischen Rösterei Koppi Roasters. Dazu werden hausgemachte Scones, Dattel-Kuchen und Kardamom-Buns serviert. Lange Zeit gab es im Garçon keine Siebträgermaschine und bis heute wird jeder Kaffee mit viel Sorgfalt, Bedacht und Liebe von Hand aufgebrüht. Die Bohnen werden kurz vor dem Aufbrühen frisch gemahlen und für jede Kaffeesorte wird die Zubereitungsart gewählt, bei der die Bohnen ihren maximalen Geschmack entfalten. Und für alle Kaffeeultras: Ihr könnt hier auch ganz spezielle Röstungen probieren, die man sonst nicht so leicht bekommt. Fragt einfach mal nach den „Archives“! Ihr seid keine großen Kaffeefans? Auf der Karte stehen auch sorgfältig ausgewählte, spannende japanische Teesorten!
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Sich mit Pelmeni und feinem Filterkaffee im Salon Irkutsk die Seele wärmen
Der Salon ist auf viele Arten ein schöner Ort: Bei Konzerten geht es wild zu, an anderen Tagen sehr gemütlich. Mit der wechselnden Kunst an den türkisfarbenen Wänden erinnert der Salon mal an das Wohnzimmer einer russischen Oma, dann wieder an den Barwagon im Orientexpress. Wenn man reinkommt, flackert deshalb immer ein bisschen Fernweh auf. So ein Anflug lässt sich dann an der knallroten Bar sitzend am besten in einem Glas Wermut ertränken. Wermut ist noch ein Grund dafür den Salon zu lieben: er ist die Spezialität des Hauses und das beste Getränk überhaupt. Wer sich lieber mit Alkoholfreiem wärmt, der wird sich über die neue Kaffeeleidenschaft von Betreiber Daniel freuen, der seit Neuestem seine Faszination für Filterkaffee mit euch teilt und euch fein Handgebrühtes in der Tassee (oder To-Go-Becher) kredenzt. Passt außerdem vorzüglich zu der russischen Spezialitäten Pelmeni, die der Salon für alle mit Appetit anbietet!
Titelbild: © Unsplash | Karl Fredrickson