Alle reden über Pedro Pascals Oberarme

Auf Pedro Pascal ist Verlass. Es gibt derzeit wenige Stars, die Coolness mit Sex-Appeal und obendrein Anstand verbinden wie der gebürtige Chilene. Wenn Pascal zu einer Premierenfeier kommt oder über einen roten Teppich läuft, explodiert danach das Internet. So kam man dieser Tage kaum an den Bildern vorbei, die von ihm aus Cannes um die Welt gingen. Wo andere Stars ausgefallene Outfits suchen, um aufzufallen, braucht Pedro Pascal nur ein schlichtes Muskelshirt – und seine Oberarme.

In einem schwarzen Komplettlook, mit hoch sitzender ausgestellter Hose und besagtem ärmellosen Oberteil erschien er an der Croisette zur Pressekonferenz des Films „Eddington“, in dem Indie-Regisseur Ari Aster ein düsteres Bild der gespaltenen amerikanischen Gesellschaft im Corona-Lockdown zeigt. Pascals hübsch definierte Armpartie geistert seitdem durch die Social-Media-Kanäle.

Das Netz liebt den Schauspieler sowieso, und das kommt nicht oft so bedingungslos vor wie bei ihm. Als er unlängst zur 50. Geburtstagsshow der amerikanischen Live-Sketch-Sendung „Saturday Night Live“ bei seinem Auftritt – einem Duett mit Sabrina Carpenter – kurz den Einsatz verpasste, ging der Clip auch wegen dieses Malheurs viral. Pascal bekam dafür aber keine Häme, sondern Leute fanden es menschlich und authentisch, wie er einfach noch mal ansetzt, bis er das Lied packt.

Mit vergleichbar guter Laune, die nichts stören kann, besuchte er nun also Cannes und hielt sich vor der internationalen Presse auch mit klaren Worten nicht zurück. Wie auch sonst nicht: Seine Schwester Lux, eine Transfrau und -aktivistin, nimmt er gern mal auf den roten Teppich mit und verteidigt sie im Internet gegen Angriffe.

Eine ähnlich klare politische Position bezog er auch auf dem Filmfestival auf die Frage hin, wie er zur aktuellen Politik in Amerika stehe: „Ich bin Migrant. Meine Eltern sind Flüchtlinge aus Chile. Wir sind vor einer Diktatur geflohen, und ich habe das Privileg, in Amerika aufgewachsen zu sein, nachdem wir in Dänemark Asyl gefunden hatten. Ohne das wüsste ich nicht, was mit meiner Familie geschehen wäre.“

1975 wurde Pedro Pascal in Santiago de Chile geboren. Kurz nach seiner Geburt übernahm das Militärregime unter Augusto Pinochet die Macht in Chile, Pascals Familie verließ das Land. Nach erstem politischen Asyl in Dänemark fanden sie in den USA eine neue Heimat. Pascal wuchs in Texas und Kalifornien auf, mit achtzehn Jahren ging er 1993 fürs Schauspielstudium nach New York. Zunächst schlug er sich mit kleineren Rollen in Fernsehserien durch, durfte sich unter anderem als Vampir in der Serie „Buffy“ von Sarah Michelle Gellar abmurksen lassen. Seinen Durchbruch brachte ihm die Hauptrolle in der Star-Wars-Serie „The Mandalorian“. Seit Ridley Scott ihn in „Gladiator II“ ebenfalls für eine Hauptrolle engagierte, häufen sich die Angebote für die große Leinwand.

Das Charisma eines Weltstars hat er bereits – und er weiß, an welchen Vorbildern er sich orientiert. Im berühmten ärmellosen Top posierte er vor dem Hôtel du Cap-Eden-Roc am Cap d’Antibes an derselben Stelle, wo 1982 Harrison Ford in ähnlich lässigen Klamotten ein Bild vollendeter Coolness abgab. Selbst Tage nach dem Cannes-Event spült der Algorithmus diese Fotos unermüdlich in den Social-Media-Newsfeed. Auf Pedro Pascal ist eben Verlass.