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#Amerika zieht in die Vororte

Amerika zieht in die Vororte

Die Pandemie und niedrige Zinsen für Hypothekendarlehen (3 Prozent auf 30 Jahre) haben den Hauskauf in den Vereinigten Staaten in ungeahnter Weise beflügelt. Die Preise erreichen in fast allen Metropol-Regionen Rekordmarken, berichtet die nationale Maklervereinigung. In zwei Dritteln der 181 observierten Regionen seien die Preise binnen eines Jahres um zweistellige Prozentsätze gestiegen. Der Nachfrage-Boom nach Häusern repräsentiert zwar eine der raren Blüten in einer Volkswirtschaft mit schrumpfender Wirtschaftsleistung.

Doch: „Die Preise steigen zu schnell“, beklagt der Chefökonom der Organisation, Lawrence Yun. Im Mittel kostet ein Ein-Familien-Haus in den Vereinigten Staaten 313.500 Dollar, 12 Prozent mehr als vor einem Jahr. Mittlere Familien-Einkommen sind im gleichen Zeitraum nur 2,9 Prozent gewachsen. Für ihre Hausbesitzer sind das gute Nachrichten, wächst doch ihr Vermögen im Schlaf. Wer ein Haus sucht, hat es dagegen schwerer. Die Ungleichheit wächst.

Häuser an der Westküste am teuersten

Die Preissprünge sind Ergebnis steigender Nachfrage bei einem Angebot, das nicht hinterherkommt. Am Ende des dritten Quartals standen nach Berechnung der Makler-Vereinigung knapp 1,5 Millionen Häuser zu Verkauf, knapp 20 Prozent weniger als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am teuersten sind die Häuser an der Westküste, die im Mittel 1,4 Millionen Dollar in San José, 1,12 Millionen in San Francisco und 910.000 Dollar in Anaheim kosten.

Die Online-Flatrate: F+


Makler registrieren generell einen Drang, die Enge der Stadtzentren hinter sich zu lassen. Das zeigt sich an wachsender Nachfrage nach Immobilien in den Vororten. Oder es zieht die Leute noch weiter weg. Größere Preissprünge als die Hochpreisstandorte an der Westküste machten Gebiete, die unter der Kategorie „Zoom“-Städte zusammengefasst werden können. Eine feste Definition liegt der Kategorie nicht zugrunde. In der Regel handelt es sich um schöne oder schön gelegene Ortschaften, deren Entfernung zu den Großstädten mit hoher Arbeitsplatz-Konzentration die klassische Pendel Distanz übersteigt.

Leute, deren Arbeit in Heimarbeit und Zoom-Telekonferenzen erledigt werden kann, ziehen weiter raus, weil sie dort mehr Platz bekommen fürs gleich Geld. Ein Beispiel dafür liefert Barnstable auf der Halbinsel Cape Cod knapp zwei Autostunden südlich von Boston gelegen. Dort schossen die Hauspreise binnen eines Jahres um knapp 20 Prozent nach oben. Im Küstenort Bridgeport nordöstlich von New York verteuerten sich die Immobilien sogar um 27 Prozent und waren mit 591.000 Dollar im Mittel sogar teurer als Häuser in Boston. Die beiden Städte verbindet, dass sie gewöhnlich Urlaubs- oder Naherholungsziele sind.

Im Westen des Landes zeigt sich das gleiche Phänomen. Der am schnellsten wachsende Bundesstaat in den Vereinigten Staaten ist Idaho, bekannt für den Kartoffelanbau und seine schönen Landschaften. Schon vor dem Ausbruch der Pandemie war der Bundesstaat zum Ziel vieler Kalifornier geworden, denen das Leben in den Küstenstädten zu teuer und zu anstrengend geworden ist. In diesem Jahr stiegen die Preis in der Hauptstadt Boise um 20 Prozent.

„Californication“-Trend

Selbst im nördlichen Nachbarstaat Montana spürt man den Trend der „Carlifornication“. Mit rund einer Million Einwohner auf einer Fläche, die größer ist als Deutschland, verfügt Montana über viel Platz. Doch einzelne Orte wie Bozeman sind hochbegehrt, was sich in Preissteigerungen von 21 Prozent im Jahr ausdrückt. Im Mittel kostete ein Ein-Familien-Haus 584.000 Dollar, weit über dem Landesdurchschnitt. Bozeman zieht wegen seiner landschaftlich reizvollen Lage unter anderem Millionäre aus dem Silicon Valley an, die hier Millionen teure Anwesen finden.

Ohnehin sind Immobilien im oberen Preissegment besonders begehrt: Die Zahl der Häuser, die für eine Million Dollar und mehr den Eigentümer wechselten, hat sich binnen eines Jahres verdoppelt.

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