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#An der Grenze spürt man wieder Hitze

An der Grenze spürt man wieder Hitze



Eine Trambahn überquert die Brücke, die Kehl auf deutscher Seite und Straßburg auf französischer Seite verbindet während eine Frau mit ihrem Sohn auf dem Weg vor der Brücke steht.

Bild: Philipp von Ditfurth

Im Elsass wähnte man sich in einem rundum einigen Europa. Dann kam die Pandemie, und seitdem ist vieles nicht mehr wie erträumt.

Die Covid-19-Pandemie hat Europa in vielfacher Hinsicht verändert und nicht immer zum Besseren. Das gilt besonders für die Lage an den Ländergrenzen innerhalb der Union. Seit Inkrafttreten der Schengener Abkommen wurden Passkontrollen bekanntlich drastisch reduziert, die alten Grenzposten abgebaut: Ziel war persönliche Freizügigkeit in dem Sinn, dass EU-Bürger sich ungehindert zwischen den Mitgliedstaaten bewegen können. Mit Abbau der Kontrollen sind die Grenzen auch im Bewusstsein verschwommen. Daran hat selbst die Flüchtlingskrise 2015 wenig geändert: Kontrollen wurden zwar partiell wieder eingeführt, sie galten jedoch vor allem Migranten, nicht den Bewohnern der Grenzregionen. Höchstens Terrorfahndungen riefen ab und an alte Hoheitslinien in Erinnerung.

Die Pandemie hat die Situation schlagartig geändert. Im Frühjahr 2020 handelten die EU-Länder vor allem egoistisch: An Grenzen wurde kontrolliert, oder sie wurden (wie von Polen) gleich ganz geschlossen; die Ausfuhr medizinischer Güter wurde beschränkt. Reihenweise wurden einseitige Maßnahmen ergriffen, Koordination suchte man vergebens. Mehr noch, im Saarland und in Baden-Württemberg kam es zu unschönen Szenen: Aufgrund hoher Fallzahlen in Ostfrankreich lehnte man auf deutscher Seite französische Grenzgänger ab, ja begegnete ihnen mit Hass. Ausgerechnet im frankophilen Saargebiet wurden sie auf offener Straße beschimpft und bespuckt, Eier sollen geflogen sein; ein baden-württembergischer Supermarkt warb (unironisch) mit österlicher Stille dank geschlossener Grenzen. Schließlich griffen Anke Rehlinger, die saarländische Wirtschaftsministerin, und sogar Außenminister Heiko Maas mäßigend und entschuldigend ein. Wirklich die Gemüter beruhigt hat eher, dass französische Covid-Patienten in deutschen Krankenhäusern behandelt wurden.

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