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#Richard „Mörtel“ Lugner wird 90

„Richard „Mörtel“ Lugner wird 90“

In Wiener U-Bahn-Stationen hängt ein Werbeplakat mit der Zeichnung eines Mannes in Schlafmütze, Pantoffeln und weit gespanntem Nachthemd. Das karikierte Gesicht kennt hier jeder: Richard Lugner. Er wirbt für sein Einkaufszentrum Lugner City mit angeblich besonders langen Öffnungszeiten. Das Plakat sagt einiges über ihn aus: Lugner ist eine Marke, die nicht weiter erklärt werden muss; er hat keine Scheu, sich selbst auf die Schippe zu nehmen, wenn es der Vermarktung dient; und einen politischen Aspekt hat es auch, denn Lugner focht eine Zeit lang einen Rechtsstreit gegen das Ladenschlussgesetz, den er bis zum Verfassungs- und Menschenrechts­gerichtshof trug, freilich erfolglos.

Als international bekannte Figur des Gesellschaftslebens hat er sich etabliert, indem er seit 30 Jahren Persönlichkeiten von teils beträchtlicher Prominenz in ­seine Loge am Opernball einlud. Die Chronik verzeichnet Diven wie die Loren, die Cardinale oder die Lollobrigida, Unterhalter wie Dieter Bohlen, aber auch Paris Hilton, Kim Kardashian oder Ivana Trump. Lugner versteht es, aus der Wahl seiner Begleitung ein Spektakel zu machen, indem er Erwartungen anheizt und die Gäste mit nicht immer schmeichelhaften Kommentaren bedenkt.

Ein Spieler und erfolgreicher Unternehmer

Eine Variante dieses Spiels, die über die Grenzen des Ordinären hinaus ins Verächtliche geht, betreibt er mit Frauen, die in steigender Frequenz abwechselnd einen Abschnitt seines Lebens teilen. Die hat er mit allerlei Tiernamen belegt, die vom Boulevard begeistert aufgegriffen werden. Mildernd mag allenfalls an­geführt werden, dass Lugner sich selbst nicht schont. Zuletzt sprach er mit der „Kronen-Zeitung“ über das überschrittene Ablaufdatum seiner Viagra-Tabletten.

Mit Film- und Serienauftritten nährte er seinen Nimbus. Zweimal trat er bei Bundespräsidentenwahlen an, 1998 er­hielt er für diesen Marketinggag sage und schreibe zehn Prozent der Stimmen.

Bei alldem gerät leicht in Vergessenheit, dass Lugner ein erfolgreicher Unternehmer ist. Sohn eines Rechtsanwalts, der später im Krieg blieb, wurde er 1932 in Wien geboren. 1962 erhielt der Absolvent einer technischen höheren Schule eine Lizenz als Baumeister. Sein Geld macht er, indem er Altbauten renovierte sowie Tankstellen und Büros errichtete. Ein Kolumnist der „Krone“ verpasste ihm den Spitznamen „Mörtel“.

Natürlich nahmen die bunten Seiten detailreich daran teil, dass er vor seinem 90. Geburtstag an diesem Dienstag und einer für Samstag geplanten Gala mit einer Erkältung darniederlag. Am Montag konnte er aber schon wieder zu einer ­Jause mit dem Bürgermeister ins Rathaus kommen.

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