#Apple MacBook Air 15 im Test: Das kann die Pro-Alternative
Inhaltsverzeichnis

Seit 2008 setzt Apple bei seinen Notebooks auf das schon ikonische Unibody-Design. Daran ändert sich auch beim MacBook Air 15 wenig, wenngleich die Formsprache auf eine neue Stufe gehoben wurde. Das Aluminiumgehäuse mit seinen abgerundeten Ecken ist mit einer Bauhöhe von nur 1,2 cm sehr flach und unterstreicht damit den modernen Charakter im klassischen Antlitz. Mit einer Grundfläche von 34 x 24 cm und einem Gewicht von 1,5 Kg ist es noch etwas kompakter als Samsungs Galaxy Book3 Pro.
Moderner Klassiker
Das schicke Metallgehäuse des Apple MacBook Air wirkt filigran, aber nicht zerbrechlich. Der optisch hochwertige Eindruck wird durch eine Verarbeitung unterstrichen, die keinerlei Kritikpunkte bietet. Der Unterbau ist bombenfest und selbst der sehr schlanke Displaydeckel lässt sich trotz des 15 Zoll großen Bildschirms auch mit Kraft kaum verwinden.
Das Scharnier, das beide Teile zusammenhält, hält das Display – auch bei groben Remplern – stets auf Position und ist dennoch leichtgängig. Der Anstellwinkel könnte jedoch noch etwas mehr Spielraum bereithalten – am liebsten bis 180°.
Display: Für Sonnenanbeter reicht’s nicht ganz
Das IPS-Display weist eine Diagonale von 15,3 Zoll auf. Die Bildqualität ist auf hohem Niveau. Dies beginnt mit der hohen Auflösung von 2.880 x 1.864 Pixeln, was einem Seitenformat von etwa 3:2 entspricht und für eine knackige Detailschärfe sorgt. Auch die Farben leuchten kräftig, aber nicht übersättigt. Die glänzende Ausführung der Oberfläche unterstreicht den Bildeindruck, die damit einhergehenden Reflexionen halten sich in Grenzen.

Etwas altbacken wirkt die Integration der 1080p-Kamera. Sie ragt in Form der Notch aus dem Rahmen heraus und auf dem Desktop ins Bild. Werden Apps im Vollbildmodus ausgeführt, wird der Bildschirm auf der ganzen Breite schwarz geschaltet, sodass sich der obere Rahmen vergrößert.
Apple M2: Schnellstes ARM-SoC für Macbook Air 15
ARM-Prozessoren sind in der Notebook-Welt nach wie vor Exoten. Die Chips stecken zwar mittlerweile in einer ganzen Reihe von günstigen Chromebooks, die jedoch nur wenig Leistung bieten. Selbst der SQ3, der von Qualcomm für das Surface Pro 9 (5G) entwickelt wurde, liefert keine sonderlich hohen Geschwindigkeiten. Das Herz des MacBook Air 15, Apples M2, ist von einem ganz anderen Schlag. Das ARM-SoC wird aus acht CPU-Kernen zusammengesetzt, von denen jeweils vier auf Effizienz beziehungsweise Leistungsstärke getrimmt sind und kann damit selbst mit der Performance eines Intel Core i7-1360P mithalten, der immerhin vier (E-)Kerne mehr besitzt.
Apple Macbook Air 15 | |
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Display: | 15,3 Zoll, IPS, 2.880 x 1.864 Pixel |
Prozessor: | Apple M2 |
Grafik: | Apple M2 |
Arbeitsspeicher: | 16 GB, LPDDR5 |
Datenspeicher | SSD, 512 GB |
Kamera | 1080p |
Anschlüsse: | 2x USB Typ-C (Thunderbolt 4), Klinke |
Drahtlos: | WiFi 6, Bluetooth 5.3 |
Akku: | 66,5 Wh |
Lieferumfang: | Netzteil |
Abmessungen: | 34 x 24 x 1,2 cm |
Gewicht: | 1,5 kg |
Betriebssystem: | macOS Ventura (13.4) |
Preis: | 2.059 Euro |
Beeindruckend ist das Apple M2-SoC dabei an anderer Stelle: Die Taktfrequenzen fallen signifikant geringer aus als bei vergleichbar leistungsstarken X86-Prozessoren. Offiziell werden sie nicht bekannt gegeben, im Geekbench werden 3,5 GHz ausgewiesen. Das macht sich nicht nur hinsichtlich des Stromverbrauchs bemerkbar, sondern sorgt letztlich auch dafür, dass für die Kühlung des Prozessors kein Lüfter benötigt wird.

Leistungsstarke GPU, aber noch keine Gaming-Performance
Hinzu kommt beim Apple Macbook Air 15 eine integrierte Grafikeinheit, die nahezu die doppelte Geschwindigkeit von Intels Iris Xe leistet. Anspruchsvollere Medieninhalte lassen sich damit gut bearbeiten. Wer die ganz großen Brocken angehen will, greift besser zum MacBook Pro. Ähnlich sieht es beim Gaming aus, wenngleich der Hersteller jüngst verlauten ließ, für die Windows-Plattformen entwickelte Spiele zu unterstützen.
Die reine Leistung der GPU dürfte zwar auch höheren Ansprüchen genügen, selbst wenn die nicht mehr ganz taufrische Nvidia RTX 3050 noch fast doppelt so schnell ist. Das größere Problem ist, dass die GPU den System-RAM nutzt. Auch wenn ein Modell mit 16 GB gewählt wird, ist der Arbeitsspeicher für fordernde Titel immer noch knapp. Interessenten sollten sich beim Kauf die Größe des RAMs gut überlegen, denn ein nachträgliches Aufrüsten ist bei Apple nicht möglich. Der Arbeitsspeicher wird – wie die SSD – fest auf dem Board verlötet.
Die SSD des Apple Macbook Air 15 ist nicht groß und nicht schnell
Obwohl die Preise für SSDs aktuell im Sinkflug sind, setzt Apple hier den Rotstift an. Das 2.060 Euro teure Notebook hält eine Speicherkapazität von 512 GB bereit. Ein Terabyte ist in diesem Preissegment nicht unüblich. Und der Datenspeicher ist zudem vergleichsweise langsam. Im Blackmagic Disk Speed Test werden Übertragungsraten von etwas mehr als 3.400 MB/s beim Lesen und rund 3.000 MB/s beim Schreiben erreicht. Das spricht für eine Anbindung mithilfe des PCIe-3.0-Interfaces – bei der Konkurrenz wird an dieser Stelle zumeist auf die schnellere PCIe-4.0-Schnittstelle gesetzt.

Das Apple Macbook Air 15 ist ein echter Marathonläufer
Das schlanke Gehäuse setzt der Akkugröße zwar Grenzen, doch mit Blick auf die Kapazität von 66,5 Wh weiß Apple die Platzverhältnisse zu nutzen. Hinzu kommt, dass die ARM-Plattform im Vergleich zu X86-Chips mit weniger Energie auskommt und Apple bei seinen Prozessoren eine hohe Integrationstiefe erreicht. Das sich zeigt sich schon im Browser: Nach einer Stunde ist die Füllstandsanzeige hier gerade mal um 9 Prozentpunkten gesunken. Ähnlich begrenzt ist der Energieverbrauch beim Spielen. Auf den Rennstrecken von Asphalt 9: Legends wird der Akku in einer Stunde um 20 Prozentpunkte geleert. Ein Arbeitstag ist so auch ohne zwischenzeitliches Nachladen problemlos drin sein.
Gute Tastatur und riesiges Touchpad
Zum Gesamteindruck des Notebooks passt die Tastatur. Der Tastenhub könnte etwas größer sein, doch der Anschlag ist angenehm, sodass auch längeren Schreibeinheiten nichts im Weg steht. Das mittig platzierte Touchpad begeistert nicht nur mit seiner schieren Größe von 14,8 x 9,3 cm, sondern ist auch hinsichtlich seiner Funktion über jeden Zweifel erhaben. Reaktionsfreudigkeit, Präzision und nicht zuletzt der Klick-Mechanismus sind gelungen.

Nur zwei USB-Ports, aber ein separater Ladestecker
Die begrenzte Anzahl von Anschlüssen ist eine weitere Tradition, die Apple bei seinen Notebooks seit Jahren kultiviert hat. Das gilt auch für das MacBook Air 15. Für das Anschließen von Peripheriegeräten stehen nur zwei USB-Ports im Typ-C-Design zur Verfügung. Sie unterstützen Thunderbolt 4 sowie DisplayPort und können somit auch für das Anschließen von zusätzlichen Bildschirmen genutzt werden. Und immerhin wird nicht auf einen separaten Magsafe-Stromanschluss verzichtet, sodass es zu keiner Blockade durchs Laden kommt. Fast erstaunlich ist, dass Apple nach wie vor an der klassischen 3,5-mm-Klinke für kabelgebundene Kopfhörer festhält.
Beim WLAN setzt Apple noch auf WiFi-6-Standard. 6E wird noch nicht unterstützt. Zwar basieren beide Standards auf der 802.11ax-Spezifikation, allerdings können in WLAN-6E-Netzwerken Frequenzen von bis zu 6 GHz genutzt werden, bei WiFi 6 sind es noch 5 GHz.
Fazit zum Apple Macbook Air 15
Mit dem MacBook Air möchte Apple die Nutzergruppe ansprechen, die auf der Suche nach einem hochwertigen Allrounder sind, aber keine Highend-Leistung der Hardware benötigen. Wer das Apple-Ökosystem nicht scheut, findet eine interessante Alternative zu den Prestige-Serien von HP, Lenovo oder Samsung. Dann relativiert sich auch der auf den ersten Blick recht hoch anmutende Preis. Die Topmodelle der Konkurrenz erreicht ähnliche Regionen. Und das Gesamtpaket überzeugt.
Apple Macbook Air 15 | Wertung | |
---|---|---|
Design / Verarbeitung | 10 | 10 |
Display | 15 | 12 |
Prozessor | 20 | 14 |
Speicher | 10 | 7 |
Akku und Verbrauch | 10 | 10 |
Tastatur | 5 | 4 |
Anschlüsse | 10 | 3 |
Preis / Leistung | 20 | 11 |
Gesamt | 100 | 71 |
Das Apple-Notebook wirkt schon äußerlich wie aus einem Guss. Nichts wackelt, nicht knarzt – nichts hinterlässt einen Eindruck, der nach billigem Kompromiss schmeckt. Die Hardwareleistung liegt, insbesondere mit Blick auf die GPU, über der vergleichbarer Windows-Notebooks, und das mit einer passiven Kühlung. Die Eingabegeräte gefallen. Auch die Akku-Laufzeit ist in der Klasse ein Traum.
Pro
- Schickes Design, hervorragende Verarbeitung
- Leistungsstarke Hardware
- Lange Akku-Laufzeit
Contra
- Nicht ganz billig
- Nur zwei USB-Typ-C-Anschlüsse
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