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#Auch wirksam gegen die Mutanten?

Auch wirksam gegen die Mutanten?

Als sich am Montag die Nachricht verbreitete, dass die Regierung in Südafrika den „Oxford-Impfstoff“ wegen Zweifeln an seiner Wirksamkeit einstweilen nicht einsetzt, versuchte die britische Regierung, ihre Bürger zu beruhigen. Nachdem sich mehrere Minister geäußert hatten, meldete sich auch Boris Johnson zu Wort. „Wir haben sehr großes Vertrauen in alle Impfstoffe, die wir einsetzen“, sagte der Premierminister. Alle würden einen „hohen Grad an Schutz gegen schwere Krankheit und Tod bieten“. Impfminister Nadhim Zahawi hob hervor, dass Wissenschaftler an veränderten Impfstoffen arbeiten würden, um neue Varianten zu bekämpfen.

Jochen Buchsteiner

Die noch nicht geprüfte und auf schmaler Fallzahl erstellte Studie der britischen Oxford Universität und der südafrikanischen Witwatersrand Universität stellt in Frage, ob der von Astra-Zeneca produzierte Impfstoff vor der Infektion mit der südafrikanischen Variante des Corona-Virus schützt. Nur etwa zehn Prozent der Probanden (Durchschnittsalter 31 Jahre) sind demnach durch die Impfung vor leichteren Erkrankungen immunisiert worden. Der Londoner Immunologe Peter Openshaw warnte am Montag vor einer „Überinterpretation der relativ kleinen Studie“. Sie widerspreche nicht der Annahme, dass der Impfstoff schwere Erkrankungen verhindert.

Verringerte Wirksamkeit einiger Impfstoffe

Ähnlich hatte sich zuvor auch die wissenschaftliche Leiterin des Oxford-Impfprojekts, Sarah Gilbert, geäußert. Die drei im Königreich eingesetzten Impfstoffe hätten zwar eine „verringerte Wirksamkeit gegen einige der Virus-Varianten“ und würden womöglich die absolute Zahl der Infektionen nicht senken können. „Aber sie schützen trotzdem gegen Tod, Hospitalisierungen und schwere Verläufe.“ Das stellte Salim Abdool Karim, Wissenschaftsberater der Regierung in Pretoria, allerdings in Frage. Er sagte am Montag, die Studie zur Wirksamkeit hätte „sehr wohl Unsicherheit darüber hervorgerufen, ob der Impfstoff schwere Infektionen und Hospitalisierung verhindert“.

Die jüngste Studie zur Wirksamkeit ist ein weiterer Rückschlag für den Astra-Zeneca-Impfstoff – dies umso mehr, als eine am selben Tag im Fachjournal „Nature Magazine“ veröffentlichte Studie aus Texas dem Biontech-Pfizer Impfstoff eine hohe Wirksamkeit gegen die südafrikanische Variante bescheinigte. Schon die Zulassung des in Oxford entwickelten Impfstoffs musste im Dezember verzögert werden, weil die britische Genehmigungsbehörde Nachträge zu den klinischen Studien verlangte.

Später zweifelten mehrere europäische Länder, darunter auch Deutschland, an der Wirksamkeit des Impfstoffs für Personen über 65 Jahre. Aufgrund mangelnder Daten setzen einige Regierungen den Impfstoff nur für Jüngere ein. Im Königreich wird der Impfstoff von Astra-Zeneca als das „Arbeitspferd“ der Impfkampagne bezeichnet. Die Regierung hatte 100 Millionen Dosen gekauft. Mittlerweile impft der staatliche Gesundheitsdienst mehr als eine halbe Million Menschen am Tag; bis Ende der Woche sollen 15 Millionen mit einer ersten Dosis geschützt sein.

Die meisten Briten infizieren sich mit der sogenannten Kent-Variante, gegen die alle zugelassenen Impfstoffe wirken sollen wie gegen den Ur-Virus. Infektionen mit der südafrikanischen Variante sind bisher in 147 Fällen registriert worden; allerdings dürfte die tatsächliche Zahl höher liegen, weil weniger als zehn Prozent der positiven Testergebnisse aufgeschlüsselt werden.

Gilbert hatte am Sonntag bekanntgegeben, dass ihr Team an einem Impfstoff arbeite, der speziell auf die neuen Varianten ausgerichtet sei. Wegen der vereinfachten Zulassungsverfahren bei derartigen Impfstoff-„Updates“ sei damit zu rechnen, dass es schon im Herbst in Umlauf komme. Viele würden dann den angepassten Impfstoff als zweite Dosis erhalten.

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