#Betrug und Steuerhinterziehung: Ermittlungen gegen Frankfurter Familienbande
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Angehörige der Familie sollen Privatverkäufer von Autos ausgetrickst haben, indem sie Motorschäden vorgaukelten. Außerdem sollen sie Steuern beim Autohandel hinterzogen und Sozialleistungen erschlichen haben.
Ermittler haben am Mittwoch Wohnungen und Geschäftsräume einer mutmaßlich kriminellen Familienbande aus Frankfurt durchsucht und einen Mann festgenommen. Hintergrund sind laut einer Mitteilung von Generalstaatsanwaltschaft, Polizei und Steuerfahndung Vorwürfe des Betrugs im Zusammenhang mit Autokäufen und der Steuerhinterziehung beim Handel mit hochwertigen Fahrzeugen.
Die Ermittlungen laufen gegen zehn Angehörige der Familie und eine Bekannte. Sie sind zwischen 21 und 30 Jahre alt und haben die deutsche, rumänische, französische und italienische Staatsangehörigkeit. Demnach soll der 30 Jahre alte Festgenommene, der aus Frankfurt kommt, gemeinsam mit fünf weiteren Beschuldigten Privatverkäufer von Autos mit einem Trick getäuscht haben, um die Fahrzeuge deutlich unter Wert kaufen zu können.
Laut Generalstaatsanwaltschaft suggerieren Betrüger bei dieser den Behörden bereits bekannten Masche, der Motor habe einen Schaden, indem sie in einem unbeobachteten Moment mit einer Kanüle oder einem präparierten Taschentuch Motoröl in den Kühlwasserbehälter leiten.
Autos zu deutlich überhöhten Preisen verkauft
Der Beschuldigte soll damit erreicht haben, dass die Verkäufer ihm ihre Autos mehrere tausend Euro unter Wert verkauften. Zwei Autos soll er außerdem zu deutlich überhöhten Preisen verkauft haben, wobei er gewusst haben soll, dass sie erhebliche Mängel aufwiesen. Den anderen Beschuldigten wird Beihilfe zum banden- und gewerbsmäßigen Betrug vorgeworfen.
Hinzu kommt der Verdacht, die Bande habe beim Verkauf hochpreisiger Fahrzeuge Umsatzsteuer hinterzogen, indem sie falsche Personalien und Identitäten ausländischer Unternehmen verwendete, um umsatzsteuerfreie innergemeinschaftliche Lieferungen vorzutäuschen. Tatsächlich seien die Autos aber im Inland verkauft worden, teilen die Ermittler mit. Der Schaden für die hessischen Steuerbehörden belaufe sich auf 150.000 Euro.
Drittens besteht laut der Mitteilung gegen fünf weitere Beschuldigte der Verdacht, sich mithilfe falscher Angaben zu Bedarfsgemeinschaften Sozialleistungen erschlichen zu haben. Der bislang ermittelte Schaden soll 180.000 Euro betragen.
Bei den Durchsuchungen am Mittwoch in Frankfurt, dem Kreis Groß-Gerau und dem baden-württembergischen Rems-Murr-Kreis stellten die Ermittler Unterlagen, Datenträger und Mobiltelefone sowie hochwertige Fahrzeuge und Bargeld in fünfstelliger Höhe sicher. Beteiligt waren mehr als 160 Beamte von Polizei und Steuerfahndung und drei Staatsanwälte der Eingreifreserve.
Die Ermittlungen sind laut der Mitteilung Ergebnis des von Generalstaatsanwaltschaft und Steuerfahndung entwickelten Konzepts „Avalon“, dessen Ziel die Bekämpfung von Straftaten aus Familienverbänden heraus ist.
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