#Bewährung für vorgetäuschten Tod im Meer
„Bewährung für vorgetäuschten Tod im Meer“
Die Prozessteilnehmer sitzen im Gerichtssaal in Kiel
Bild: dpa
Ein Mann ist dafür verurteilt worden, dass er versucht hatte, seinen Tod in der Ostsee vorzutäuschen. Schon als die Ermittler das gekenterte Boot fanden, entdeckten sie Anzeichen für eine Manipulation.
Zusammen mit seiner Ehefrau ist ein Mann, der versucht hat, seinen Tod in der Ostsee vorzutäuschen, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das hat das Landgericht in Kiel am Mittwoch entschieden. Demnach war das Motiv die Geldnot des Manns, mit seinem vorgetäuschten Tod sollten Versicherungen betrogen werden. Der Mann wurde zu einem Jahr und neun Monaten, seine Frau zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten vier Jahre und für seine Frau zwei Jahre und zehn Monate Haft gefordert, sie kündigte sogleich Revision an.
Damit endet, zumindest vorerst, ein so Aufsehen erregender wie auch kurios anmutender Fall. Neben seiner Mutter soll der 53 Jahre alte Mann auch seine gleichaltrige Frau in die Planungen einbezogen haben, offensichtlich war diese sich jedoch nicht der dramatischen Lage ihres Manns bewusst. Er soll hochverschuldet sein, und erst im Gerichtssaal soll die Frau erfahren haben, dass er auch kein Zahnarzt ist, als der er sich ausgegeben haben soll. Im Jahr 2018 hatten die beiden zunächst 14 Versicherungen abgeschlossen, insgesamt ging es um eine Summe von vier Millionen Euro. Im Oktober 2019 fuhr der Mann angeblich von Kiel mit einem Motorboot nach Dänemark. Er kam dort nie an, die Frau meldete ihn als vermisst.
Doch schon als die Ermittler das gekenterte Boot fanden, entdeckten sie Anzeichen für eine Manipulation und bekamen Zweifel. Sie suchten den Mann und fanden ihn schließlich im Mai 2020 auf dem Dachboden bei seiner Mutter im niedersächsischen Ort Schwarmstedt. Es wurden bis dahin noch keine Versicherungssummen ausgezahlt. Bei der Mutter wird noch die Verhandlungsfähigkeit geprüft.
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