Bitcoin über 96.500 US-Dollar, während Aktien-Indizes 2025 leiden
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Bitcoin (BTC) verzeichnet am heutigen Donnerstag erneut Zugewinne und notiert aktuell bei über 96.500 US-Dollar. Mit einem Tagesplus von rund zwei Prozent zeigt die Kryptowährung in einem entscheidenden technischen Bereich Stärke. Denn Bitcoin befindet sich direkt in einer übergeordneten Widerstandszone.
Nachdem das bisherige Allzeithoch bei etwa 109.000 US-Dollar nicht gehalten werden konnte, folgte eine scharfe Korrektur bis auf 74.000 US-Dollar. Dieses Niveau markierte das vorläufige Zwischentief. Seitdem hat sich Bitcoin deutlich erholt und liegt im Jahresverlauf wieder im Plus – anders als große US-Aktienindizes, die zuletzt schwächer tendierten.
So verlor der S&P500 in 2025 über 5 % an Wert, während der Nasdaq 100 auch über 7 % an Wert einbüßte. Aktien-Indizes leiden 2025, traditionelle Märkte befinden sich unter Druck. Bitcoin zeigt in einem herausfordernden Marktumfeld Stärke.
Federal-Reserve im Fokus: Was macht Powell?
Die Analysten von The Kobeissi Letter sehen die US-Wirtschaft in einer zunehmend angespannten Lage. Im ersten Quartal 2025 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt überraschend um 0,3 %, obwohl ein Wachstum von 0,3 % erwartet wurde. Parallel dazu stieg der PCE-Preisindex auf 3,7 %, was auf anhaltenden Inflationsdruck hindeutet – das höchste Niveau seit Juli 2024.
Für die US-Notenbank Federal Reserve ergibt sich daraus eine klassische Zwickmühle: Die Wirtschaft stagniert, während die Inflation erneut anzieht. Laut den Analysten hat die US-Notenbank nun mit einer Stagflation zu kämpfen – einem Szenario, das sie lange vermeiden wollte. Auch die Arbeitsmarktdaten zeigen Schwäche: Mit nur 62.000 neu geschaffenen Stellen im April liegt der Zuwachs auf einem Tiefstand seit fast einem Jahr. In dieser Gemengelage wächst der Druck auf Jerome Powell.
Zinssenkungen könnten dringend benötigte Liquidität bringen, doch gleichzeitig droht ein erneuter Inflationsschub. Für Märkte wie Bitcoin oder Aktien könnte eine geldpolitische Wende jedoch neue Impulse liefern.
The Fed’s worst nightmare just got worse:
New data showed that US GDP CONTRATCTED by -0.3% in Q1 2025, while +0.3% growth was expected.
To make things worse, the GDP Price Index surged to +3.7%, its highest since August 2023.
What does Powell do now?
(a thread) pic.twitter.com/8ZNeRp4IQv
— The Kobeissi Letter (@KobeissiLetter) April 30, 2025
Sina von 21st Capital verweist ebenfalls auf das erste negative US-BIP seit drei Jahren und sieht darin den Beginn einer Welle negativer Wirtschaftsnachrichten. Im aktuellen Bitcoin Intelligence Report wird betont, dass solche Entwicklungen zwar kurzfristig belastend wirken können, langfristig aber Chancen eröffnen. Je stärker das Vertrauen in das traditionelle Finanzsystem erschüttert wird, desto attraktiver werde Bitcoin als alternatives Wertaufbewahrungsmittel.
The US reported its first negative real GDP in 3 years.
This is an example of the looming flood of bad news we discussed in yesterday’s Bitcoin Intelligence Report.
Be prepared. Ironically, the worse it gets, the bigger the opportunity for Bitcoiners.https://t.co/R3Ry9GmJge pic.twitter.com/lWoOex17CY
— Sina 🗝️⚡ 21st Capital (@Sina_21st) April 30, 2025
Bitcoin Ausblick: Richtungssuche geht in 2025 weiter
Die Analysten von Fidelity sehen derweil die aktuelle Entwicklung bei Bitcoin differenziert, aber grundsätzlich stabil. Nach einem starken Jahresausklang 2024 verzeichnete Bitcoin im ersten Quartal 2025 einen Rücksetzer auf rund 82.500 US-Dollar. Diese Korrektur von mehr als 20 % bewerten die Experten jedoch als moderat im historischen Kontext, in dem Rückgänge von bis zu 80 % nicht unüblich waren.
Trotz der kurzfristigen Korrektur bleiben laut Fidelity die langfristigen Fundamentaldaten robust. Insbesondere on-chain-Indikatoren deuten weiterhin auf eine gesunde Netzwerkstruktur hin. Die aktuelle Preisbewegung wird als Teil eines natürlichen Zyklus gewertet, in dem Gewinnmitnahmen nach starken Anstiegen üblich sind.
Belastend wirken kurzfristig geopolitische Spannungen, Unsicherheit über Zölle und makroökonomische Risiken wie Stagflation.
Derweil äußerte sich der führende Krypto-Analyst Simon Peters von eToro wie folgt:
„Bitcoin hat sich erholt, während traditionelle Märkte weiterhin unter Druck stehen. (…) Die Gründe für die Erholung des Bitcoins könnten mit der Unsicherheit im Handel zwischen den USA und China, den möglichen Risiken einer Rezession in den USA sowie mit der Schwäche des US-Dollars begründet werden. Bitcoin korreliert in der Regel eng mit den US-Märkten, insbesondere mit Technologieaktien. In den letzten Wochen seit Trumps ausgerufenem „Liberation Day“ hat das jedoch abgenommen. Bitcoin korreliert nun zunehmend mit Gold, einem hoch angesehenen sicheren Hafen.“
Bitcoin befindet sich 2025 weiterhin in einer Phase der Identitätsfindung. Mal zeigt es Eigenschaften eines sicheren Hafens wie Gold, mal reagiert es sensibel auf Risikostimmung wie ein klassisches Growth-Asset. Diese Ambivalenz prägt die Marktphase der letzten Monate. Die wertvollste Kryptowährung pendelt zwischen risk-on und risk-off – abhängig vom globalen Umfeld. 2025 dürfte dabei richtungsweisend sein: Während sich die Aktienmärkte mit Konjunktursorgen und geopolitischen Spannungen schwertun, könnte Bitcoin eine eigene Position im makroökonomischen Gefüge festigen. Die kommenden Monate könnten entscheidend sein.
Eine spannende Ansicht verfolgt hier der folgende Analyst.
Everyone is talking about $BTC strength in the face of a 2-day, 10%+ stock sell-off, even as gold falls
But this has nothing to do with stocks
Bitcoin is NOT, & never has been, a market hedge. It is a gov’t/bank hedge. This selloff is due to a loss of trust in global gov’t. pic.twitter.com/hi9g4vIseh
— Jeff Dorman (@jdorman81) April 5, 2025
Jeff Dorman betont nämlich, dass Bitcoin keine Absicherung gegen Aktienmärkte sei, sondern vielmehr ein Schutz vor staatlichem und institutionellem Vertrauensverlust. Die jüngste Stärke von Bitcoin sei nicht durch Marktdynamiken bedingt, sondern Ausdruck zunehmender Skepsis gegenüber Regierungen und Zentralbanken. Für Dorman bleibt Bitcoin ein politisches Gegengewicht.
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