#Bilbao: 11 Tipps für die Kunst-Stadt im Baskenland
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Bilbao ist zwar nicht die schönste, aber definitiv eine der interessantesten Städte Spaniens. Bei einem Spaziergang fällt schnell auf, dass du es hier nicht mit einer klassischen spanischen Stadt zu tun hast – kein Wunder, denn Bilbao liegt im Baskenland. Die autonome Region erstreckt sich bis in den südwestlichsten Zipfel Frankreichs und hat eine eigene Sprache und Kultur, die im Stadtbild unter anderem in der Architektur sichtbar wird. Baskisch klingt übrigens wirklich ganz anders als Spanisch und ist mit keiner anderen bisher erforschten Sprache verwandt. Ein Beispiel: Das Baskenland nennt sich auf Baskisch Euskadi. Ähnlich einzigartig verhält es sich mit weiten Teilen der Stadt, sodass ich mich hier manchmal umgedreht und an keine andere Stadt in Europa erinnert gefühlt habe. Wenn du dich für Kunst und Design interessierst, ein Foodie bist und nie Nein zu einem günstigen Städtetrip sagst, bist du in Bilbao garantiert richtig. Das waren meine 11 Highlights in der Stadt:
Bilbao – Gut zu wissen
Für eine Reise nach Bilbao musst du von Deutschland aus leider eine für Europa vergleichsweise lange Anreisezeit in Kauf nehmen. Von Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf, München und Frankfurt werden zwar einige Direktflüge angeboten, von allen anderen Flughafen Deutschlands, auch Berlin, musst du mindestens einmal umsteigen. Wenn du etwas Zeit und Lust auf die umweltfreundlichere Anreise mit der Bahn hast, plane am besten einen Zwischenstopp in Paris ein. Von der französischen Hauptstadt aus bringt dich ein Zug in vier Stunden an die Grenze nach Bayonne, von dort dauert es mit dem Zug und einem Umstieg in San Sebastián noch einmal drei Stunden und 15 Minuten nach Bilbao.
Bilbao kannst du gut zu Fuß erkunden. Ist dein Bauch von all den Leckereien aber schon so voll, dass du dich gar nicht mehr bewegen willst oder kannst, steig in eine der Straßen- oder U-Bahnen ein. Tickets bekommst du an Automaten an den Stationen und für nur 1,5 Euro pro Strecke.
Das Preisniveau in Spanien liegt etwas unter jenem in Deutschland – so auch in Bilbao. Generell gilt aber: Je weiter nördlich du in Spanien unterwegs bist, desto teurer wird es. Gut essen kannst du in Bilbao aber trotzdem problemlos für weniger als zehn Euro, für einen Espresso solltest du 1,6 Euro bereithalten.
11 gute Tipps für ein Wochenende in Bilbao
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Verliere dich in den Ausstellungen des Guggenheim-Museums in Bilbao
Das Guggenheim Museum in Bilbao gehört zu den Ausstellungsorten, die großartig genug sind, um einen eigenen Städtetrip zu rechtfertigen. Das beeindruckende Gebäude kannst du am besten von der gegenüberliegenden Seite des Nervión oder der Puente de La Salve bewundern. Schon im Außenbereich kannst du über Skulpturen von so berühmten Künstler*innen wie Louise Bourgeois oder Jeff Koons staunen. Neben Ausstellungen finden im Museum auch Konzerte, Festivals, Vorträge, Vorführungen und Workshops statt. Zum Programm geht es hier.
Kunst kannst du in Bilbao nicht nur hinter Museumstüren bestaunen, sondern auch in den Straßen. Nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt findest du im Viertel La Vieja ein paar großflächige und bunte Wandbemalungen. La Vieja wird unter Locals auch Bilbi genannt und gilt als alternatives Viertel voller kleiner Shops und Restaurants. Man sieht es Bilbi zwar nicht auf den ersten Blick an, aber es ist tatsächlich das älteste Viertel der Stadt – noch älter als die mittelalterliche Altstadt Casco Viejo.
Fahre mit der Seilbahn zum Artxanda Aussichtspunkt
Das Umland von Bilbao ist so von Hügeln geprägt, dass ganz in der Nähe des Stadtzentrums eine Standseilbahn gebaut wurde. Sie bringt dich zum Aussichtspunkt Artxanda, von wo aus du die ganze Stadt überblicken kannst. Gehst du durch den kleinen Park und wirfst einen Blick auf die andere Seite des Hügels, kannst du auch die gesamte Landebahn des Flughafens sehen und beobachten, wie Flugzeuge beschleunigen und schließlich abheben.
Genieße das Ambiente im alteingesessenen Café Iruña
Wein, Tortilla, die spanischen kleinen belegten Brötchen Bocadillos für zwischendurch oder gleich ein mehrgängiges Menü – all das bekommst du Café Iruña. Seit 1903 treffen sich hier Locals und Tourist*innen unter wunderschön verzierten Fliesen und Mosaik-Mustern. Fleischesser*innen sollten auch unbedingt die Spezialität pinchos morunos probieren, Spieße aus Rind oder Schweinefleisch.
Spaziere auf der Promenade entlang des Nervións Flusses
Eine schöne Tour, um die architektonisch interessanten Brücken von Bilbao kennenzulernen, ist ein Spaziergang entlang der Promenade Paseo de Abandoibarra, die dich vom Guggenheim Museum aus in Richtung Altstadt führt. Hier triffst du auf Jogger*innen und Familien und hast einige moderne Gebäude wie den Iberdrola-Turm, den höchsten im ganzen Baskenland, im Blick.
Während es in den neueren Stadtteilen von Bilbao viel moderne Architektur gibt, erinnern die Häuser in der Altstadt Casco Viejo noch an ganz andere Zeiten. Der Hauptplatz des Viertels ist der lebhafte Plaza Nueva, von wo aus du am besten in Richtung Süden und bis zur Kathedrale von Bilbao weiter spazierst. Dort triffst du auf Siete Callas; sieben Gassen, die ein beliebtes Ausgehviertel bilden. Wenn du mehr über die baskische Geschichte erfahren willst, dann schaue im Euskal Museoa, dem Baskischen Museum für Archäologie, Volkskunde und Geschichte vorbei, das sich in einem ehemaligen Jesuitenkloster befindet.
In einem ehemaligen Weinlager befindet sich heute mit dem Azkuna ein Kulturzentrum für zeitgenössische Kunst und Freizeit. Der Komplex ist öffentlich zugänglich und von vielen Säulen gekennzeichnet, die auf verschiedene Kulturen, Bauweisen, Kriege und Religionen weltweit hinweisen. Sie stützen Ausstellungsräume, Kinos, Restaurants und ein Sportzentrum mit verglastem Pool, den du von unten einsehen kannst. Mit seinen 43.000 Quadratmetern soll das Zentrum ein kultureller Treffpunkt für alle Bürger*innen und Besucher*innen sein.
Ein Marktbesuch ist sowieso eine tolle Art, einen Ort und seine Bewohner*innen möglichst authentisch kennenzulernen – besonders lohnt sich ein Besuch aber, wenn man in so einem Food-Paradies wie Bilbao unterwegs ist. Am Erribera merkatua kannst du frisches Obst und Gemüse kaufen, auf der Terrasse die Sonne genießen oder mit einem ersten Drink in den Abend starten.
Bilbao ist nicht nur an sich sehr interessant, die Stadt hat vor allem auch eine richtig schöne Lage an der bisher touristisch noch nicht so überlaufenden Nordküste von Spanien. Wenn du Lust hast, die baskische Kultur noch in einer anderen, etwas kleineren Stadt nachzuspüren, dann fahre mit der U-Bahn für 25 Minuten nach Getxo. Hier mündet der Fluss Nervión, der durch Bilbao fließt, in den Atlantik. Auf seinen letzten Metern wurde über ihm eine spektakuläre Konstruktion erbaut – nämlich die weltweit erste Brücke mit Hängefähre. Aber auch abgesehen davon lohnt sich ein Besuch in dem bunten Städtchen. Schaue dabei am alten Hafen Puerto Viejo mit seinen engen Gassen und kleinen Häuschen und im Paseo de las Grandes Villas vorbei.
Wie wir es aus Spanien lieben, spielt sich auch im vergleichsweise eher kalten Bilbao das Leben abends auf den Straßen ab. Wenn du am liebsten eine Adresse hast, wo du deine abendliche Tour starten kannst, dann schaue im oder besser vor dem wuseligen El Puertito vorbei. Besonders ist, dass du hier neben Drinks verschiedene Austern bestellen kannst – auch einzeln. So kannst du mal probieren, ob du zwischen den verschiedenen Preisklassen von Austern tatsächlich einen (Qualitäts)unterschied merkst.
Ein bisschen Paris-Feeling in Bilbao: Dafür sorgt das nach dem Vorbild der Pariser Oper entworfene Teatro Arriaga. Wenn du Lust auf Kultur hast, kannst du drinnen Ballettaufführungen, Theaterstücke oder Opern beiwohnen. Benannt ist es übrigens nach dem aus Bilbao stammenden Komponisten Juan Crisóstomo de Arriaga, der bereits vor seinem Tod mit 20 Jahren als spanischer Mozart galt.
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