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#Die vielen Lücken der Wasserstoffstrategie

Rekordhitze, brühwarme Meere, fehlendes Polareis, katastrophale Überschwemmungen – die weltweiten Wetterextreme dieser Wochen geben einen Vorgeschmack darauf, was in einer erwärmten Welt droht. Jede Tonne Treibhausgase, die zusätzlich in der Atmosphäre landet, heizt die Erde weiter auf. Doch es gibt auch positive Nachrichten: Der Aufbau kohlendioxidfreier Stromquellen kommt voran. Angeführt von China wird rund um die Erde ein wachsender Anteil der Elektrizität mit Windrädern und Solarenergie erzeugt – selbst in Hochburgen der Fossilwirtschaft wie etwa in Texas. In Deutschland lag der Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion im ersten Halbjahr 2023 bei knapp 58 Prozent, ein Rekordwert.

Doch ein Dokument, das die Bundesregierung Ende Juli vorgelegt hat, zeigt, wie weit der Weg zum klimaneutralen Wirtschaften noch ist. Denn Strom ist nur ein Segment des Energieverbrauchs. Der Großteil der Energie wird in anderer Form benötigt, etwa um in Industriebetrieben aus Erzen Stahl zu machen und Grundstoffe zu verarbeiten, um Räume zu wärmen, Flugzeuge in die Luft zu bringen, Schiffe anzutreiben. Zudem braucht es, wenn immer mehr Autos mit Strom statt Benzin laufen und Wärmepumpen Ölheizungen ersetzen, einen Weg, erneuerbare Elektrizität zu speichern. Denn sie muss auch dann verlässlich zur Verfügung stehen, wenn weder der Wind weht noch die Sonne scheint.

Für diesen Großteil des Bedarfs soll künftig das leichteste Element des Periodensystems, chemisches Symbol H, die zentrale Rolle spielen: Das geht aus der „Wasserstoffstrategie“, die das Kabinett Ende Juli verabschiedet hat, unmissverständlich hervor: „Wasserstoff ist das noch fehlende Puzzleteil der Energiewende“, erklärte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger von der FDP. Umweltministerin Steffi Lemke von den Grünen sprach von einem „wesentlichen Bestandteil der Energiewende“, der unverzichtbar für einen erfolgreichen Klimaschutz sei.

„Grüner Wasserstoff“ künftiger Energieträger

Sogenannter „grüner Wasserstoff“, der mit erneuerbarer Energie hergestellt wird, soll der Ampelkoalition zufolge künftig als Energieträger an entscheidenden Stellen wichtige Funktionen von Öl, Erdgas und Kohle übernehmen. Wie sehr aber auch Deutschland bei der Wasserstoffwirtschaft noch am Anfang steht, machte Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck deutlich, als er Ende Juli den Weg „von Forschung und Demonstration hin zur großskaligen Produktion“ beschwor.

Im Prinzip einfach: Eine hybride mit einem Elektrolyseur kombinierte Perowskit-Solarzelle spaltet Wasser in seine Bestandteile.


Im Prinzip einfach: Eine hybride mit einem Elektrolyseur kombinierte Perowskit-Solarzelle spaltet Wasser in seine Bestandteile.
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Bild: Science Photo Library

Denn dringend gebraucht wird vieles: Anlagen, die den Wasserstoff klimaneutral erzeugen, Leitungen und Behälter, die das leicht entflammbare Gas sicher einschließen, und schließlich Geräte und Motoren, um die Energie im Wasserstoff in Wärme, Strom oder Antrieb umzuwandeln. Obwohl laut Regierungsstrategie bis 2030, in Zeitdimensionen der Energiewirtschaft also quasi morgen, die neue Wasserstoff-Infrastruktur schon in Grundzügen aufgebaut sein soll, steht davon noch kaum etwas wirklich zur Verfügung.

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