Technologie

#Bombe platzt: Huawei bricht mit Android

Bei HarmonyOS NEXT hat sich Huawei nicht nur von Android, sondern sogar vom Linux-Kernel verabschiedet und damit ein komplett eigenes Betriebssystem entwickelt. Auf für Europa bestimmten Smartphones, Tablets und Notebooks dürfte es aufgrund des fehlenden App-Angebots nicht installiert werden.

Huawei-Logo auf einem Smartphone.
Droht Huawei schon bald das Aus im Privatkundengeschäft?Bildquelle: Allmy / ShutterStock.com

Von Android als Betriebssystem hat sich Huawei bereits verabschiedet. Bei der eigenen Entwicklung HarmonyOS handelte es sich jedoch bisher um einen sogenannten Fork. Das Google-Betriebssystem wird dabei noch als Basis genutzt, die Dienste des Konzerns wurden – ähnlich wie bei Amazons Fire OS – allerdings entfernt.  

Nun präsentierte Huawei auf seiner Entwicklerkonferenz HDC2024 eine neue Version seines Betriebssystems, das auf einem eigenen Kernel basiert, wie Gizmochina berichtet. Der Linux-Kernel, der von Google als Basis für Android oder auch ChromeOS genutzt wird und damit auch im aktuellen HarmonyOS steckt, wurde durch den eigenen Hongmeng-Kernel ersetzt. HarmonyOS NEXT ist damit also ein von Grund auf neu entwickeltes Betriebssystem, das den Angaben Huaweis zufolge 30 Prozent mehr Leistung bietet und dabei den Stromverbrauch um 20 Prozent verringert.

Das Betriebssystem ist nicht nur für Smartphones gedacht, sondern soll auf verschiedenen Geräten zum Einsatz kommen. Neben Smartphones und Tablets könnten das zumindest in China künftig auch Notebooks sein. Denn die amerikanischen Hersteller passender Chips werden immer stärker durch die US-Handelsbeschränkungen reglementiert. Entwicklern stellt Huawei in Aussicht, dass ihre Apps automatisch für verschiedene Bildschirmgrößen angepasst werden. Mit der Funktion “App Continuation” können Anwendungen mit einem Klick von einem Gerät zu einem anderen transferiert werden. Ebenso leicht soll der Datenaustausch vonstattengehen. So können Nutzer ein Bild auf ihrem Smartphone ausschneiden und dieses auf ihrem Tablet einfügen.

Künstliche Intelligenz auch in HarmonyOS NEXT

Wie bei den aktuellen Betriebssystemen von Apple und Google setzt Huawei bei HarmonyOS NEXT ebenso auf die Künstliche Intelligenz. Demnach wird ein KI-Bildgenerator genauso, wie eine entsprechende Sound-Korrektur implementiert. Mit dem Pangu Big Model 5.0 wurde der virtuelle Assistent Xiaoyi grundlegend verbessert. Er analysiert nicht nur Inhalte auf dem Gerät, sondern ist dabei auch behilflich, diese aufzuwerten; etwa indem aus Texten Zusammenfassungen oder Bilder generiert werden. Er kann auch Bilder als solche erfassen und Menschen mit Einschränkungen dabei helfen, ihre Umgebung zu erkennen.

Auch auf die Sicherheit von HarmonyOS NEXT wird großen Wert gelegt. Anwendungen und Code, die vorgeschriebene Standards nicht erfüllen, können nicht installiert werden. Daten werden nicht nur verschlüsselt auf dem jeweiligen Gerät gespeichert, sondern auch bei der Übertragung von einem zu einem anderen Gerät Ende-zu-Ende verschlüsselt. Apps sollen nur auf Ressourcen zugreifen können, die sie wirklich benötigen.

Was HarmonyOS NEXT für deutsche Nutzer bedeutet

Das neue Huawei-Betriebssystem befindet sich aktuell noch im Beta-Stadium und wird derzeit von 3.000 Testern ausprobiert. Ein offizieller Release ist für das vierte Quartal dieses Jahres vorgesehen. Zunächst dürfte HarmonyOS NEXT jedoch ausschließlich für China bestimmt sein.

Die fehlende Android-Basis vergrößert die Inkompatibilität zu bisherigen Angeboten weiter. Apps müssten speziell für das Betriebssystem bereitgestellt oder per Emulation zur Verfügung gestellt werden. In Europa müssen sich Nutzer allerdings schon jetzt mit Tricks behelfen, um selbst Apps aus dem Play Store auf ihren Huawei-Smartphones und -Tablets installieren zu können.

Bildquellen

  • WhatsApp-Betrug aufgeflogen: Amin Moshrefi / Unsplash
  • Huawei droht das Aus: USA prüfen kompromisslosen Todesstoß: Allmy / ShutterStock.com

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