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#IAEA-Chef: Situation am AKW Saporischschja genau beobachten

Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat am Donnerstag zum dritten Mal das von russischen Truppen besetzte ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja besuchen können. Dabei haben er sowie IAEA-Fachleute offenbar Zugang zu den Wasserzuläufen erhalten, durch die die Kühlung des Kraftwerks und seiner Brennstäbe gewährleistet wird.

Grossi sagte in einem am Donnerstagabend verbreiteten Video, sein Besuch diene dazu, die Folgen des Kachowka-Staudammbruchs im Fluss Dnipro für das Kernkraftwerk zu ermitteln. Die IAEA hatte zuvor gefordert, selbst die Pegel-Messstelle in Augenschein nehmen zu können.

Eines der von der in Wien ansässigen UN-Organisation verbreiteten Videos legt nahe, dass das ermöglicht wurde. Grossi sagte vor dem Hintergrund des Flusses, es sei sichtbar, dass der Wasserpegel dauernd falle. Es sei wichtig, dass das Wasser im benachbarten Kühlteich dauernd auf seinem Pegel bleibe, damit das Kraftwerk gekühlt werden kann. „Offensichtlich wird das nicht sehr lange so weitergehen, ein paar Monate vielleicht. Das Kraftwerk wird daran arbeiten, wieder aufzufüllen und Wasser durch alternative Maßnahmen zu erhalten.“ Man werde die Situation weiterhin genau beobachten.

Vereinbarung zu Sicherheitszone „nicht realistisch“

Laut russischen Medienberichten sagte der Generaldirektor der Atomenergiebehörde, die Lage sei „ernst“, doch im Moment sei die Versorgung mit Kühlwasser ausreichend. Die IAEA-Inspekteure blieben vorerst an Ort und Stelle. Eine schriftliche Vereinbarung für eine Sicherheitszone rund um das Kernkraftwerk, wie der IAEA-Chef sie in den vergangenen Monaten angestrebt hatte, sei derzeit nicht realistisch, sagte Grossi laut der amtlichen russischen Nachrichtenagentur Tass.

Das Kernkraftwerk Saporischschja ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und 5,6 Gigawatt installierter Gesamtleistung das größte in Europa. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2023 ist es in den Händen der Besatzungstruppen. Am 6. Juni ist der ebenfalls von russischen Truppen besetzte Kachowka-Damm, offenbar infolge einer Explosion, gebrochen. Obgleich das Kernkraftwerk 150 Kilometer flussaufwärts des Damms liegt, ist es wegen des fallenden Wasserspiegels davon betroffen. Die Reaktoren sind zwar seit Monaten heruntergefahren worden, doch die Brennelemente müssen ständig gekühlt werden, sonst droht eine Kernschmelze.

Die IAEA hatte sich schon vor dem Dammbruch sehr besorgt gezeigt, weil die Kriegshandlungen in der Region im Süden der Ukraine an Intensität zugenommen haben. Laut Medienberichten hat Russland Truppen und schweres militärisches Gerät auf dem Gelände des Kernkraftwerks stationiert. Grossi hat mehrfach davor gewarnt, dass Bomben oder Geschosse die Reaktoren beschädigen könnten. Eine Gefahr stellt auch die immer wieder unterbrochene Stromversorgung dar.

Die IAEA hat erwirkt, das Personal der UN-Organisation zur Überwachung der Lage dauernd auf dem Gelände des Kraftwerks anwesend sein kann. Im Zuge von Grossis Besuch sollte auch eine Rotation des Personals ermöglicht werden. Grossis Besuch, für den das Passieren von russischen Kontrollpunkten erforderlich war, war aus Sicherheitsgründen um einen Tag verschoben worden.

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