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#„Wir gehen miteinander ins Offene“

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„Wir gehen miteinander ins Offene“

Während fast täglich von Schulen und Kitas in der Pandemie die Rede ist, nimmt von den Hochschulen kaum jemand Notiz. Der Bundespräsident wollte das ändern und hat deshalb zu Beginn des vierten Pandemiesemesters im kürzlich renovierten historischen Treppenhaus der Staatsbibliothek in Berlin eine Rede gehalten. Vor ihm saßen mit großem Abstand einige Studenten auf der Treppe, für die am Montag das Sommersemester begann.

Heike Schmoll

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

„Sie sitzen fest auf der Lebens- und Karrieretreppe und fragen sich, wohin sie führt“, sagte Frank-Walter Steinmeier zu den Studenten. Geschlossene Bibliotheken, keine Praktika, keine Begegnungen mit anderen, das völlige Ausgebremstsein der jungen Leute hat die Gesellschaft in der Wahrnehmung des Bundespräsidenten zu wenig im Blick gehabt. Er forderte deshalb Solidarität mit den jungen Leuten, die ihre Solidarität den Älteren und Geschwächten gegenüber gezeigt hätten.

Diese Generation habe „den Ernstfall erprobt“, meinte Steinmeier. Nach der Pandemie werde es nicht mit allen Gewissheiten weitergehen, mit denen man jahrzehntelang gelebt habe. „Wir gehen miteinander ins Offene.“ Auch er wisse nicht, wie die Gesellschaft dann aussehen werde. „Aber eines weiß ich: Wenn eine Generation für diese offene Zukunft gewappnet ist, dann Ihre.“ Diese Generation habe durch die Pandemie neben allen Härten im Alltag etwas erfahren, das wie ein Schlüssel für die Zukunft sei: „Sie haben gelernt, wie verletzlich das ist, was wir Individualität nennen, und wie verwundbar wir auch als Gesellschaft sind.“ Möglicherweise sei es eine heilsame Erfahrung für eine Spaßgesellschaft, die lange genug eine „schier grenzenlose ,Selbstoptimierung‘“ propagiert habe.

„Sie werden gebraucht“

Unternehmen, öffentliche Verwaltungen, Schulen und Universitäten, Krankenhäuser, aber auch die Forschung und der digitale Sektor brauchten die Studenten, und zwar nicht nur, weil die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach aus dem Arbeitsleben ausschieden. „Sie werden gebraucht gerade wegen der Erfahrungen, die Sie aus dieser Krise mitbringen“, versicherte der Präsident den Studenten. Bildung gehöre auch in der Pandemie ganz oben auf die Tagesordnung. „Wenn das nicht gewährleistet ist, dann macht das nicht nur die Gegenwart für junge Menschen besonders schwer, sondern das ist auch kein gutes Omen für die Zukunft.“

Vor allem diejenigen, die es ohnehin schwer hätten zu studieren, bekämen die ökonomischen Folgen der Krise zu spüren. Der Staat habe zu helfen versucht, aber manche hätten das Studium trotzdem aufgeben müssen, „und das sorgt mich“, sagte Steinmeier und forderte schnellere und unbürokratischere Hilfen. Die Treppe ihres Lebens werde eine andere sein als erwartet, „aber hinaufstürmen werden Sie in jedem Fall“, ermutigte Steinmeier die Studenten.

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