Nachrichten

#Champion Schumacher

Inhaltsverzeichnis

Champion Schumacher

Da kniete er neben seinem Rennwagen im Ziel. Die rechte Hand suchte nach Halt am Chassis. Die Linke führte Mick Schumacher durch den Visierschlitz seines Helms, um zu bedecken, was unter dem Kopfschutz nicht zu sehen war – die Augen und der Gefühlsausbruch im Moment des Triumphs nach einer harten Saison und einem harten, spannenden, nervenaufreibenden letzten Saisonrennen der Formel 2. „Ich bin überwältigt, es wird ein paar Tage dauern“, sagte der 21-Jährige Minuten später, „bis ich das realisiert habe“, was ihm im „Parc fermé“ eindeutig signalisiert wurde mit dem Parkplatzschild: „Champion 2020“.

Anno Hecker

Der Weg dorthin hat Schumacher alles abverlangt. Auch an diesem Sonntag schoss er nach vorne, fiel zurück, kam wieder vor, schien im großen Rennen um den Titel plötzlich alles zu verlieren und kam, obwohl 18., doch zu seinen Ehren. 34 Runden bot die Sprungbrettliga ein Drama wie inszeniert. Fast das gesamte Rennen über sauste die Mehrzahl der Piloten Auto an Auto über die Piste. Dem Sieger Daruvala saß ständig ein Gegner im Nacken. Am Anfang auch Schumacher nach dessen Blitzstart von Position drei. Gerne hätte er sein Tour in die Formel 1 zum Rennstall Haas mit einem großen Finale veredelt. Aber ein Verbremser in der Anfangsphase nahm ihm die Chance. Die Reifen litten dabei so sehr, dass er als Dritter fast die Hälfte des Rennens (34 Runden) lang den Druck seines offensiven Rivalen um den Titel, Callum Illot, zu spüren bekam.

Rauch steigt auf

Der tauchte immer wieder formatfüllend in den zitternden Rückspiegeln auf. So ein Pneuschaden schüttelt und rüttelt das Auto, das einem Piloten das Sehen vergeht. Schumacher verteidigte sich hart, aber fair. Rauch stieg auf, als er mit den abgewetzten Pneus auf der sandigen Piste spät auf die Bremse trat, um den Briten hinter sich halten zu können. Das war die Folge des Fehlers in der ersten Runde: „Die Reifen blieben immer wieder stehen.“

Würde er sein Auto in diesem heiklen Zweikampf auf Biegen und Brechen verlieren und damit den ersehnten Titel? An seinem Aufstieg in die Formel 1 zum Team Haas hätte das nichts geändert. „Da spürte ich keinen Druck mehr. Aber ich hatte eine Erwartung an mich. Ich wollte das Rennen gewinnen. Das Auto war schnell genug. Insofern bin ich schon enttäuscht, was den Ausgang den Rennens betrifft.“ Aber Mick Schumacher blieb gelassen genug, das atemraubende Überholmanöver Illots unbeschadet zu überstehen: Millimeter trennten die Reifen der Rennwagen, wenn sie sich nicht sogar berührten.

Der Rückfall führte zu einer Änderung der Strategie. 15 Runden vor dem Ende bog der Sohn des Rekordweltmeisters von der Piste ab zum Reifenwechsel. Das ist eigentlich nicht nötig in diesem Sprintwettbewerb. Und es war ein Risiko. „Ich hatte schon etwas Sorge.“ 45 Sekunden Rückstand auf den Führenden, Letzter, Illot auf Rang drei. Was, wenn die ersten beiden im Duell um den Sieg Forum und Fassung ihrer Boliden verlieren und der Brite als lachender Dritter Sieg und Meisterschaft entführt? Aber Illot ereilte ein ähnliches Problem wie Schumacher. Die Attacken rächten sich, die Reifenhaftung ließ rapide nach. Er wurde durchgereicht, fiel aus den Punkterennen heraus: Zehnter.

Da schadete Rang 18 von Schumacher allenfalls dem Ego. „Ich bin nicht zufrieden mit meiner Leistung heute. Aber das werde ich schnell vergessen. Am Ende zählt das, was wir über die gesamte Saison geschaffen haben. Die Bindung zum Team (Prema/d. Red.), das gegenseitige Vertrauen war so wichtig. Nach Rückschlägen weiter hart zu arbeiten, wieder zurückzukommen.“

Das Hauptrennen am Samstag zeigte exemplarisch, wie es Schumacher nach einem schwierigen Saisonstart schaffte, mit zwölf Ergebnissen unter den ersten dreien, davon zwei Siege, alle einzuholen und davonzufahren. Wegen eines Unfalls im Startplatzrennen hatte er nur Rang 18 belegt, Illot Platz neun. Der Meisterschaftskandidat kam als Fünfter ins Ziel, Schumacher als Sechster. Weil ihm die schnellste Runde (zwei Punkte Bonus) gelang, blieb der Vorsprung von 14 Punkten unangetastet: Nervenstark von einer schlechteren Startposition nach vorne zu fahren ist die große Stärke von Schumacher jr. Am Samstag überraschte er sich selbst: „Ich hatte nicht erwartet, so weit vor zu kommen.“

In der Formel 1 sind solche Ritte durch das Feld nicht zu erwarten. Jedenfalls nicht in Schumachers neuem Dienstwagen Haas. Er zählt zu den langsamsten Autos im Feld. Dazu kommt die geringere Leistungsdichte in der höchsten Klasse. In der Formel 2 sind die technischen Unterschiede längst nicht so ausgeprägt. Umso bedeutender ist ein Gesamtsieg im Kreis eines sehr starken Formel-2-Jahrgangs. Er steht für Konstanz auf hohem Niveau.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!