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#Haseloff verdankt seinen Sieg den Rentnern und Frauen

Haseloff verdankt seinen Sieg den Rentnern und Frauen

Die AfD hat sich eine feste Anhängerschaft aufgebaut. Vor fünf Jahren gewann sie in Sachsen-Anhalt mehr als 100.000 Stimmen ehemaliger Nichtwähler. In einem Land, in dem 2006 nicht mal jeder Zweite abstimmte, stieg die Wahlbeteiligung auf über 60 Prozent. Auch bei dieser Landtagswahl ist sie ähnlich hoch. Die AfD verliert zwar Stimmen an die CDU, büßt knapp drei Prozentpunkte ein, bindet aber weiterhin jeden fünften Wähler an sich. 

Der AfD-Verband, der inzwischen vom Verfassungsschutz beobachtet wird und im Landtag wenig durch konstruktive Politik auffiel, hat seine Anhänger offenbar nicht enttäuscht. Nur sehr wenige seiner Wähler von 2016 blieben diesmal zu Hause. Waren es vor fünf Jahren noch vor allem Protestwähler, gibt inzwischen die Hälfte an, sie aus Überzeugung zu wählen.

AfD verliert Wähler an die CDU

Wählerwanderung in Sachsen-Anhalt

Quelle: infratest dimap / Stand: 06.06.2021, 23 Uhr


Für 70 Prozent ist das Programm entscheidend, ergaben Nachwahlbefragungen von Infratest Dimap. Besonders erfolgreich ist die AfD unter jenen Menschen, die ihre wirtschaftliche Situation als schwierig beschreiben. Unter ihnen erzielt sie laut Infratest 38 Prozent. Ihre Anhänger sind mehrheitlich Menschen in einfachen Jobs; ein Drittel von ihnen gibt an, durch  die Corona-Pandemie Gehaltseinbußen zu haben. 

Die Zahlen legen nahe, dass AfD-Wähler sich selbst als abgehängt verstehen. Neben der Flüchtlingspolitik, die noch immer eine hohe Ablehnung erfährt, sehen sie in der Infrastruktur ein großes Problem. Die Anhänger kommen im strukturschwachen Bundesland eher aus Wahlkreisen, die mit Wegzug zu kämpfen haben, sie kommen aus Gemeinden und Kleinstädten. Sie haben eher einen niedrigen Bildungsabschluss, machen eher einfache Jobs.

Mehrheitlich sind AfD-Wähler jung. Hätten nur Bürger unter 60 Jahren abgestimmt, wäre es ein knappes Rennen von CDU und AfD geworden (28 zu 30 Prozent). Die These des Ostbeauftragten Marco Wanderwitz (CDU), in Teilen seien AfD-Wähler diktatursozialisiert, erfüllt sich nicht: Stark ist die AfD bei Wählern zwischen 25 und 44, jenen also, die die Wende nicht oder im Kindesalter erlebt haben. Man könnte sagen, seinen Sieg verdankt Haseloff Rentnern und Frauen, bei denen seine CDU viel weiter vorn liegt (41 Prozent).

Mehrheit der CDU-Anhänger wünscht sich eine stärkere Abgrenzung von der AfD

Zwar waren es nur wenige tausend Stimmen, die die CDU der AfD bei dieser Wahl abnehmen konnte; trotzdem dürfte die Sorge, dass die rechtspopulistische Partei stärkste Kraft wird, zum Erfolg Haseloffs beigetragen haben. 13.000 Stimmen kamen von der Linkspartei, 15.000 von der SPD – immerhin 35.000 Nichtwähler konnte die Partei erreichen. Wie schon in anderen ostdeutschen Bundesländern zahlt die Verhinderungsstrategie vor allem auf die Partei des Ministerpräsidenten ein. Haseloffs deutliche Absage an eine Zusammenarbeit mit der AfD findet hohen Zuspruch (69 Prozent), obwohl sich große Teile der CDU-Anhänger von der Partei eine noch stärkere Abgrenzung wünschen. 

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