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#Sparen wie früher

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Die Geschichtsphilosophen streiten sich gern mal, ob die Geschichte ein Aufstieg, ein Niedergang oder ein ewiger Kreislauf ist. Für Sparer jedenfalls gibt es im Augenblick bemerkenswerte Anzeichen einer beständigen Wiederkehr. Es ist die Zinswende, die dafür sorgt, dass Finanzprodukte wieder ins Licht rücken, die in den langen Jahren der Niedrigzinsphase seit 2014 fast vergessen schienen.

Wer zum Beispiel in diesen Tagen bei seiner Sparkasse vorbeigeht, um Geld abzuheben, der stößt vielleicht auf ein handgemaltes Werbeschild mit kleinen Säulchen für ein Sparprodukt, dessen Name vielen Jüngeren kaum noch ein Begriff sein dürfte: den Sparkassenbrief. Diese „Namens- oder Inhaberschuldverschreibung mit einer vorab festgelegten Laufzeit von bis zu zehn Jahren“ hatten viele Sparkassen in der Niedrigzinszeit mangels Kundeninteresse eingestellt oder nicht mehr beworben. Jetzt kommt der Sparkassenbrief zurück.

Sparkassen werben für den Sparkassenbrief.


Sparkassen werben für den Sparkassenbrief.
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Bild: F.A.Z., Inken Schönauer

Ein anderer Klassiker, diesmal aus der Welt der Direktbanken, war nie ganz verschwunden, hatte aber mangels Verzinsung in den Niedrigzinsjahren ebenfalls kaum Aufmerksamkeit: das Tagesgeldkonto. Als es dort null Prozent Zinsen gab oder sogar welche zu zahlen waren, hatten wenige ihr Geld überhaupt noch vom Girokonto dorthin transferiert. Jetzt ist das Tagesgeldkonto vor allem für den auf das Internet konzentrierten Teil der Bankenbranche zum zentralen Wettbewerbsinstrument um Einlagen geworden.

3 Prozent Zinsen auf dem Tagesgeldkonto

Dabei ist es bemerkenswerterweise genau jene Bank, die vor mehr als 20 Jahren das Tagesgeldkonto in Deutschland etabliert hatte, die jetzt maßgeblich für sein Comeback verantwortlich ist. Die ING Deutschland teilte am Mittwoch mit, dass sie künftig 3 Prozent Zinsen auf dem Tagesgeldkonto zahlt. Und zwar nicht nur Neukunden, auch Bestandskunden, die schon ein Tagesgeldkonto bei dem Institut haben, bekommen auf neu eingezahlte Gelder von sofort an für sechs Monate 3 Prozent Zinsen.

Das ist derzeit recht viel. Die zur spanischen Santander gehörende Suresse Direkt Bank hatte kürzlich als erstes Geldinstitut diese Marke aufgerufen, wie das Verbraucherportal Biallo berichtet. Dort gelte das Angebot allerdings nur für Neukunden und sei auf vier Monate begrenzt. Vom fünften Monat an gibt es immer noch überdurchschnittliche 1,75 Prozent im Jahr. Bei der spanischen Bank fallen die Einlagen allerdings unter die spanische Einlagensicherung.

Die C24 Bank , die Bank des Vergleichsportals Check 24, zahlt auf dem Girokonto seit dem 1. April 2023 bis zum Jahresende 2 Prozent Zinsen auf Guthaben bis 50.000 Euro, sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden. Der Vorteil an diesem Modell: Geld muss nicht auf ein gesondertes Konto überwiesen werden, sondern wird direkt auf dem Girokonto verzinst, wo es jederzeit für eventuelle Ausgaben zur Verfügung steht.


„Mit der Zinserhöhung auf 3 Prozent katapultiert sich die ING an die Marktspitze“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. So hohe Tagesgeldzinsen erhielten Sparer aktuell bei keiner anderen deutschen Bank: „Das neue Angebot dürfte den Wettbewerb um die Spargelder weiter anheizen, auch für viele andere Marktteilnehmer ist die ING als größte deutsche Direktbank ein wichtiger Maßstab, an dem sie sich bei der Festlegung ihrer eigenen Konditionen orientieren.“

Im Oktober hatte ING-Deutschland-Chef Nick Jue für sein Haus die Zinswende angekündigt: „Wir werden als erste Großbank in Deutschland die Tagesgeldzinsen für alle zurückbringen.“ Am 6. Dezember begann die ING mit 0,3 Prozent Zinsen auf dem Tagesgeld für Bestandskunden, seit 8. März waren es 0,6 Prozent. Neukunden lockte die ING zunächst mit einem Prozent für vier Monate, zuletzt waren es 2 Prozent.

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