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Taliban lassen Reporter frei

Der afghanische Fotojournalist Morteza Samadi, den die Taliban mehrere Wochen lang festgehalten haben, ist freigelassen worden. Das teilte Katja Heinemann, die Leiterin der Nothilfearbeit von Reporter ohne Grenzen (ROG), der F.A.Z. mit. „Die Bedrohungen gegenüber seiner Familie setzten sich jedoch fort“, sagte Heinemann. Die Familie habe deshalb die Stadt Herat verlassen müssen und befinde sich zurzeit an einem Ort in Afghanistan, wo sie „auf langfristige sichere Perspektiven“ hoffe.

Der 24 Jahre alte Morteza Samadi, der Jura studiert, war Anfang September von den Taliban festgenommen worden, nachdem er auf einer Demonstration in Herat fotografiert und gefilmt hatte (F.A.Z. vom 30. September). Das sei „ein gravierendes Beispiel für den Umgang der Taliban mit freien Medienschaffenden“, hatte Heinemann der F.A.Z. gesagt. Reporter ohne Grenzen erhielt zahlreiche Nachrichten von Kollegen Samadis, die um Hilfe baten.

Sein Bruder Mustapha, der in Berlin lebt, sagte der F.A.Z., die Taliban hielten Samadi Spionage für den Westen vor. Aufrufe zu der Demonstration, auf der er festgenommen wurde, Kontakte zu Nachrichtenagenturen und seine Digitalkamera seien der Logik der Taliban zufolge Indizien dafür. Es mehrten sich Gerüchte über eine mögliche Hinrichtung Samadis, die von Herats Vizegouverneur jedoch umgehend dementiert wurden.

Noch keine Aufnahmezusage

Seit der Machtübernahme der Taliban vor rund zwei Monaten hat sich die Lage für Journalisten im Land dramatisch verschlechtert. Medienschaffende müssen sich an elf Regeln halten, die unter anderem eine Kontrolle der journalistischen Arbeit durch die Taliban vorsehen. Ihnen drohen bei Versäumnissen schnell harte Strafen.

Die genauen Umstände von Samadis Freilassung, etwa unter welchen Bedingungen diese stattgefunden hat, teilte Reporter ohne Grenzen nicht mit. Die Familie würde sehr gerne zu ihrem Bruder nach Deutschland ausreisen, sagte Katja Heinemann. Die Aufnahmelisten der Bundesregierung sind allerdings „geschlossen“. Eine Zusage der Bundesregierung, Morteza Samadi und seine Familie aufzunehmen, gebe es bislang nicht.

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