#Eintracht verpflichtet Silva-Nachfolger
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„Eintracht verpflichtet Silva-Nachfolger“
Oliver Glasner machte am Montag um den Nachfolger von André Silva schon vor 16 Uhr kein großes Geheimnis mehr. „Ich hoffe, dass wir in den nächsten Stunden, vielleicht Tagen Vollzug melden können“, sagte der neue Eintracht-Trainer unmittelbar vor Beginn der zweiten Trainingswoche dieser Saison. Der Österreicher mochte nicht derjenige sein, der den Namen aussprach, doch indirekt bestätigte er, dass es sich bei dem neuen Stürmer um den Kolumbianer Rafael Santos Borré handelt.
Und eine Stunde später erfolgte dann tatsächlich die offizielle Bestätigung: Der 25 Jahre alte Kolumbianer, der am Mittwoch mit seiner Nationalmannschaft bei der Copa America im Halbfinale auf Argentinien trifft, schließt sich der Eintracht an. Der Vertrag läuft über vier Jahre. Borrè kommt ablösefrei, sein Kontrakt mit River Plate Buenos Aires war am 1. Juli ausgelaufen. „Er ist der Spieler, der das Tempo und die Tiefenläufe mitbringt, die wir verstärkt haben wollen“, sagte Glasner.
Im nächsten Satz stellte der 46 Jahre alte Fußballlehrer klar, dass der 1,74 Meter große Angreifer nicht „der“, sondern „ein“ Nachfolger Silvas werden könnte. „Nirgends funktioniert es, dass ein 28-Tore-Stürmer durch einen neuen 28-Tore-Stürmer ersetzt wird. Wir wollen auch keinem Stürmer das Schild umhängen, 28 Tore schießen zu müssen.“ Vielmehr seien er und das Team aufgerufen, Lösungen zu finden, dass sich die Last des Toreschießens auf verschiedene Schultern verteilt.
Auch Dejan Joveljic ist zurück
Dabei möchte Glasner größtmögliche Flexibilität. „Flexibilität erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg“, sagte der Österreicher in seinem ersten Gespräch mit der F.A.Z. Die Möglichkeit, durch System- und/oder Personalumstellungen ein ins Stocken geratenes Spiel neu zu beleben, sei ihm sehr wichtig. Auf das Sturmspiel bezogen heißt das: „Wir brauchen Stürmer, die die herausragenden Flanken von Kostic verwerten können, und wir brauchen Stürmer, die von den Steckpässen eines Amin Younes oder Daichi Kamada profitieren können.“
Nicht länger in Frankfurt: André Silva wechselt innerhalb der Bundesliga.
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Bild: EPA
Da Borré nur 1,74 Meter groß ist, drängte sich sofort die Frage auf, ob die Eintracht noch einen wuchtigen, großen Kopfballspezialisten unter Vertrag nehmen würde. „Schauen wir mal,“ drückte sich Glasner um eine klare Antwort. „Wir haben Anfang Juli, und die Transferperiode endet Ende August. Aber wir haben ja mit Goncalo Paciencia bereits einen Strafraumstürmer im Aufgebot.“ Der Rückkehrer von Schalke 04 bekommt beim Österreicher genauso eine Chance, sich in die Mannschaft zu spielen wie Dejan Joveljic. „Er hat aus Wolfsberg die Visitenkarte von 17 Toren mitgebracht“, sagt Glasner. Auch Ragnar Ache habe ihn im Training bisher mit seinem Engagement imponiert.
Nach einer Woche Training hat der Eintracht-Trainer denselben positiven Eindruck wie vor seiner Ankunft in Frankfurt. „Der Kader ist sehr gut zusammengestellt. Keiner soll mehr von der Fahne gehen. Ich würde mich freuen, wenn er so zusammen bleiben würde, aber garantieren kann ich das nicht.“
Die Eintracht sei jedoch auf alles vorbereitet, auch wenn es plötzlich Angebote für Kostic, Ndicka, Kamada und Hinteregger hageln sollte. Hinteregger hatte vor ein paar Tagen durch ein Interview mit der österreichischen „Kronen-Zeitung“ Unruhe ausgelöst, als er von seinem Traum sprach, einmal in der italienischen Serie A zu spielen. Glasner ist nicht beunruhigt. „Ich kenne Martin seit vielen Jahren, bei ihm erschreckt mich gar nichts. So ein Satz löst bei mir ein Schmunzeln aus, da bin ich ganz relaxt.“
Glasner wirkt zufrieden
Überhaupt machte Glasner am Montag einen zufriedenen Eindruck. „Ich stelle ein sehr großes Engagement fest, aber das kann man auch erwarten, jeder will sich dem neuen Trainer zeigen.“ Man kann von einer allgemeinen Aufbruchstimmung im Frankfurter Kader sprechen, denn sehr viele neue Mitarbeiter haben sich zusammengefunden.
Trainer, Kotrainer, Athletiktrainer, Analysten, Ernährungsberater, Teammanager, all diese Stellen wurden neu besetzt – die Truppe befindet sich in der Phase des Kennenlernens. „Es ist gerade sehr spannend“, sagt Glasner. Dass es auch anstrengend ist, erwähnt er nicht, sondern sagt lieber. „Jeder will etwas vom neuen Chef wissen, aber der Chef will auch von jedem neuen Mitarbeiter etwas wissen.“
Mit Abwehrspieler Evan Ndicka hat er sich über dessen Verteidigungsspiel unterhalten. Das 21 Jahre alte französische Talent sieht sich auch als defensiven Mittelfeldspieler, Trainer Adi Hütter sah ihn auch als linken Außenverteidiger. Glasner lässt keinen Zweifel: „Ich sehe Ndicka eindeutig im Zentrum. Sein Setup ist top: Die Größe, das Tempo, die Zweikampfstärke, das Kopfballspiel. Dass er im taktischen Verhalten noch Luft nach oben hat, haben wir besprochen.“
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