Mit einem Übergabeappell wird Oberstleutnant Georg Stern, Leiter der Fachschule der Bunderwehr für Informationstechnik, aus dem aktiven Dienst verabschiedet – mit dem Schützenpanzer Marder.
Der 600 PS starke Dieselmotor setzte den 33 Tonnen schweren Schützenpanzer Marder 1A3 unerwartet leise in Bewegung; ein Fahrzeug, das zum ersten Mal in der Kleinaitinger Ulrichkaserne zu sehen war. Hoch oben, auf dem Platz des Richtschützen, fuhr Oberstleutnant Georg Stern, bis vor wenigen Minuten noch Leiter der Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik, die Front der angetretenen Truppe ab und verließ den Appellplatz.
Für den Oberstleutnant geht ein Herzenwunsch in Erfüllung
„Es war ein Herzenswunsch von mir, zum Ausscheiden aus den Streitkräften, noch einmal zurück zu meinen Wurzeln zu gehen“, sagte Stern. Immerhin habe er vor 30 Jahren als Panzergrenadier seine Soldatenlaufbahn begonnen. Georg Stern verlässt auf eigenen Wunsch die Streitkräfte und wir zeitnah als Lehrer für Mathematik und Physik am Benediktiner-Gymnasium in Schäftlarn arbeiten. Kurz zuvor hatte Brigadegeneral Rainer Simon, Kommandeur der Schule für Informationstechnik der Bundeswehr, zu der die Kleinaitinger Fachschule gehört, Oberstleutnant Stern von seiner Aufgabe entbunden und diese seinem Nachfolger, Oberstleutnant Oliver Geermann übertragen. Die Fachschule der Bundeswehr für Informationstechnik mit ihrer zivil anerkannten Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker bundesweit einmalig und dient schwerpunktmäßig der fachlichen Ausbildung für die Offiziere des militärfachlichen Dienstes.
Schwierige Corona-Zeit
Sterns Willkommensgrüße an „einem herrlichen Sommertag“ zu Beginn des Übergabeappells wirkten im einsetzenden Regen etwas deplatziert; den angetretenen militärischen und zivilen Schulangehörigen sowie den zahlreichen Gästen aus militärischen Dienststellen und zivilen Verwaltungsorganen störte dies wenig.
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Foto: Elmar Knöchel
Stern dankte allen Beteiligten, unter anderem mit Rückblick auf die nicht immer einfache Corona-Phase, für deren konstruktives Mitwirken. „Es wurde deutlich, dass wir nicht den Servern nur beim Klicken zuhören. Wir alle sind Menschen, die mit hohem Engagement und Professionalität, auch unter Rücknahme eigener Interessen, den Dienst für unser Land versehen“, sagte Stern. Die Fachschule sei nicht eine Ansammlung aus Planstellen, sie lebe, ergänzte er.
Georg Stern war ein Vordenker der Elektromobilität
Brigadegeneral Rainer Simon ließ kurz den Werdegang des am 1. Juli 1993 in die Bundeswehr eingetreten Offiziers Revue passieren. Dabei hob er seine besonderen Leistungen beim Studium der Elektrotechnik hervor, die mit dem Studienpreis der Bundeswehruniversität geehrt wurde. „Schon damals beschäftigte er sich vorausschauend mit Themen, die heute entscheidende Relevanz für die Elektromobilität haben“, fasste Simon zusammen.
Bei einem Empfang überreichte Oberstleutnant Georg Stern (rechts) die symbolische Schlüsselkarte an seinen Nachfolger, Oberstleutnant Oliver Geermann.
Foto: Uwe Bolten
Der neue Leiter der Fachschule, Oberstleutnant Oliver Geermann, kommt nach einem mehrjährigen Nato-Aufenthalt in Portugal zurück nach Deutschland. „Meine Familie und ich ziehen gerade nach Schwabmünchen um. Wir freuen uns auf die neue Heimat. Auf meine Tätigkeit als Leiter der Fachschule freue ich mich sehr“, sagte der einst in der Pioniertruppe eingetretene studierte Elektroniker beim abschließenden Empfang.
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