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Dandy-Stil und starke Auftritte von Rihanna, Zendaya und Kim Kardashian

Über dem Metropolitan Museum of Art graue Wolken, in dem historistischen Bau an der Fifth Avenue von Manhattan viel Schwarz und Weiß: Bei der Met Gala ist es schon mal ausgelassener zugegangen. Kim Kardashian, eine Veteranin des jährlichen Schaulaufens auf den Stufen des größten Kunstmuseums der Vereinigten Staaten, trug in der Nacht zum Dienstag ernste Miene zu einem schwarzen Leder-Outfit von Chrome Hearts, nachdem ein Leibwächter ihr beim Verlassen des Ritz-Carlton auf die Schleppe getreten war.

Auch Hailey Bieber hielt sich stundenlang an einem Martini-Glas fest, um den Super Bowl der amerikanischen Modewelt zu überstehen. Ehemann Justin Bieber ließ sie in diesem Jahr allein über den mit gelbweißen Narzissen bedruckten blauen Teppich der Met laufen, während er zu Hause in Los Angeles vor dem Fernseher ein Spiel der Toronto Maple Leafs verfolgte.

Hailey Bieber blieb nicht die einzige Single Lady. Wie das 28 Jahre alte Model musste auch Kylie Jenner, Reality-Darstellerin und Unternehmerin, sportbedingt auf männliche Begleitung verzichten. Während die Kardashian-Schwester die Fotografen in einem schwarz-silbernen Neckholderkleid von Ferragamo erfreute, verzichtete ihr Lebensgefährte Timothée Chalamet auf den ersten gemeinsamen Auftritt bei einer Met Gala und widmete sich dem Spiel der New York Knicks gegen die Boston Celtics. Vielleicht, unkten Beobachter, waren dem für kanariengelbe, pinkfarbene und geblümte Outfits bekannten „Dune“-Darsteller die am Montag verbreiteten Schattierungen von Schwarz, Weiß und Grau zu langweilig?

Das Gesicht von Rosa Parks sorgt für Empörung

In Anlehnung an das gleichnamige Buch der afroamerikanischen Literaturwissenschaftlerin Monica Miller hatte die „Vogue“-Chefin Anna Wintour für die Met Gala 2025 das Motto „Superfine: Tailoring Black Style“ gewählt. Mit der Hommage an den Dandy-Look einflussreicher Schwarzer wie Frederick Douglass und W. E. B. Du Bois erinnerten Miller und Wintour an die „Wichtigkeit stilvoller Bekleidung für die Bildung einer schwarzen Identität in der atlantischen Diaspora“. In ihrem Buch erklärt Miller, wie der Dandy-Stil im 18. Jahrhundert schwarzen Männern in Europa aufgezwungen wurde, weil gut angezogene Bedienstete zum Trend erklärt wurden.

Im Lauf der Geschichte deuteten schwarze Männer das rassistische Konzept jedoch um – und machten es zu ihrem persönlichen Mittel der Identitätsfindung und Selbstbehauptung. Es passt auch noch in unsere Zeit. Denn das seit Jahren vorbereitete Thema der Gala fällt mit den jüngsten Bemühungen der amerikanischen Regierung von Präsident ­Donald Trump zusammen, institutionelle Diversitäts­programme zu streichen.

Doppelt: Janelle Monáe kam natürlich nicht einfach so zur Gala. Ihr Kostümbildner Paul Tazewell begleitete sie. Zu Recht: Denn der Doppel-Look von Thom Browne war kompliziert anzuziehen – auf dem blauen Teppich war es dann so weit.
Doppelt: Janelle Monáe kam natürlich nicht einfach so zur Gala. Ihr Kostümbildner Paul Tazewell begleitete sie. Zu Recht: Denn der Doppel-Look von Thom Browne war kompliziert anzuziehen – auf dem blauen Teppich war es dann so weit.Reuters

Die Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman, die ebenfalls ohne ihren Partner Keith Urban über den blauen Teppich lief, übersetzte das Motto in eine Kurzhaarfrisur nach Dandy-Vorbild. Der britische Rennfahrer Lewis Hamilton, wie A$AP Rocky und Pharrell Williams in diesem Jahr Wintours Mitgastgeber, kombinierte einen hellen Seidenfrack mit Baskenmütze, Broschen und Schnallenschuhen. Mit weißen Federn, Hut und einer meterlangen Schleppe ließ auch die Disco-Ikone Diana Ross bei der Spendengala zugunsten der Kostümabteilung des Metropolitan Museum die Exzentrik des Dandy-Stils wiederaufleben.

Musikalisch: Jeder hat auf dieser Gala sein Päckchen zu tragen – André 3000 aber ein besonders schweres. Kein Wunder, denn der Rapper (OutKast) machte gleich nach seinem Auftritt überraschend bekannt, dass er ein neues Album ver­öffentlicht hat. Mit Klaviermusik!
Musikalisch: Jeder hat auf dieser Gala sein Päckchen zu tragen – André 3000 aber ein besonders schweres. Kein Wunder, denn der Rapper (OutKast) machte gleich nach seinem Auftritt überraschend bekannt, dass er ein neues Album ver­öffentlicht hat. Mit Klaviermusik!Evan Agostini/Invision/AP

Zendaya versuchte sich an einem vergleichsweise schlichten Dreiteiler mit Krawatte, Doja Cat an einem Bodysuit mit breiten Schultern samt Nadelstreifen sowie Ozelot-Print, und Jeff Goldblum er­innerte mit einem weißen Pelzkragen auf schwarzem Mantel an einen Jazzpianisten im Harlem Anfang des 20. Jahrhunderts.

Sicher: Pharrell Williams gehört seit Jahren zu den am besten gekleideten (und am besten aussehenden) Männern hienieden. Als Designer der Louis-Vuitton-Herrenmode hatte er die Auswahl – und trägt eine zweireihige LV-Jacke, handbestickt mit 15.000 Perlen.
Sicher: Pharrell Williams gehört seit Jahren zu den am besten gekleideten (und am besten aussehenden) Männern hienieden. Als Designer der Louis-Vuitton-Herrenmode hatte er die Auswahl – und trägt eine zweireihige LV-Jacke, handbestickt mit 15.000 Perlen.AFP

Lisa, bekannt aus der Serie „The White Lotus“ und als Sängerin der südkoreanischen Girlgroup Blackpink, scheint Wintours Motto dagegen verfehlt zu haben. Schon wenige Minuten nach dem Gang über den blauen Teppich wurde die Achtundzwanzigjährige in sozialen Medien von Verrissen eingeholt. „Wer zum Teufel hat entschieden, dass es eine gute Idee ist, das Gesicht einflussreicher schwarzer Frauen auf Unterhosen zu zeigen?“, schimpften einige Nutzer, die meinten, das Gesicht von Rosa Parks, der „Mutter der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung“, zwischen Blazer und Strumpfhosen auf ­Lisas Bodysuit von Louis Vuitton entdeckt zu haben.

Auch Rihanna ließ die sozialen Medien in der Nacht zu Montag heißlaufen. Nach auffälligen früheren Outfits wie einem Papsthut und einer mit Rosetten besetzten Kapuze fiel ihr Dandy-Look mit kurzer Jacke, langem Rock und breitkrempigem Hut eher schlicht aus. Nur das graue Bustier, das der New Yorker Modemacher Marc Jacobs für Rihanna entwarf, barg eine Überraschung – einen Schwangerschaftsbauch, mit dem die Grammy-Preisträgerin auf den Stufen des Museums ganz ohne Worte die bevorstehende Geburt ihres dritten Kindes ankündigte.

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