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#Das freie Land war nicht frei

„Das freie Land war nicht frei“

Dass der Western im amerikanischen Fernsehen ein großes Comeback erlebt, ist auch Taylor Sheridan zu verdanken. Er hat einst seine Schauspielerkarriere an den Nagel gehängt und wurde mit Filmen wie „Sicario“ (2015) und „Hell or High Water“ (2016) zu einem der gefragtesten neuen Autoren Hollywoods. 2018 schuf er mit „Yellowstone“ die zurzeit erfolgreichste Serie des amerikanischen Fernsehens, einen modernen Western, in dem Kevin Costner als Patriarch der Dutton-Familie in Montana seine Ländereien gegen den Zugriff von Ureinwohnern, der US-Regierung und kalifornischen Stadtentwicklungs-Yuppies verteidigt. Mit der Serie „1883“ knüpft Sheridan nun an Stücke an, die den Mythos des amerikanischen Westens, der „unberührten“ Landschaften und der Cowboykultur neu verhandeln. Bei uns ist die Serie von Donnerstag an zum Start des neuen Streamingkanals Paramount+ dortselbst zu sehen.

„Er ist im Herzen ein Cowboy“

„Taylor Sheridan“, sagt Marc Rissmann, „ist im Herzen ein Cowboy – daher kommt er, das lebt er.“ Rissmann, der 1980 in Berlin geboren wurde und neben zahlreichen deutschen Rollen auch in US-Produktionen wie „Game of Thrones“ und „The Man in The High Castle“ zu sehen war, spielt in Sheridans zehnteiliger Serie „1883“ den deutschen Emigranten Josef, der mit seiner Frau und rund achtzig anderen Menschen auf dem Oregon Trail gen Westen strebt, um ein besseres Leben zu finden.

Marc Rismann mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Ana Ularu, bei der Premiere von „1883“ im Dezember 2021 in Las Vegas.


Marc Rismann mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Ana Ularu, bei der Premiere von „1883“ im Dezember 2021 in Las Vegas.
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Bild: picture alliance / newscom

Die Serie ist der erste von inzwischen drei Ablegern (neben „1883“ noch „1923“ und „Bass Reeves“ über den ersten schwarzen Marshall westlich des Mississippis), in welchen Sheridan die Vorgeschichte der Duttons und die gewaltsame Einnahme des amerikanischen Kontinents durch Immigranten aus anderen Teilen der Welt auffächert. Rissmann beschreibt Sheridan als „Macher“, als „Energiebündel“, als einen, „der auf jede Frage eine klare Antwort und alles immer im Blick hat“. Er beobachtete fasziniert, wie Sheridan in seiner Regiebox saß und von Zeit zu Zeit „runterhüpfte, auf sein Pferd sprang und zu einem der Schauspieler ritt“, um Anweisungen zu geben. Auf einem gemeinsamen Ausritt – im Rahmen eines zweiwöchigen „Cowboy-Camps“ für die Schauspieler auf Sheridans Ranch in Texas – begann Rissmann dies als Lebensgefühl zu verstehen. „Der Western war für mich immer weit weg, erfundene Geschichten. Aber hier war das auf einmal ganz konkret. Es waren echte Cowboys, die uns das Reiten beigebracht haben.“

Dass diese Vorgeschichte von Sheridans Quotenknüller „Yellowstone“ aus der Perspektive europäischer Einwanderer Ende des 19. Jahrhunderts dargestellt wird, hat bei manchen Kritikern für Unmut gesorgt. Aber Sheridans Story, die von der siebzehnjährigen Elsa Dutton (Isabel May) erzählt wird, ist zunächst eine Geschichte des Verlusts – von indigenem Land, von Unschuld, von Gottvertrauen und bisweilen sogar von Lebenswillen.

Manche der Figuren in „1883“ haben schon großen Verlust erlitten. So der Bürgerkriegsveteran Shea Brennan (Sam Elliott), dessen Frau und Tochter von den Pocken dahingerafft wurden und der nun mit seinem alten Kameraden Thomas (LaMonica Garrett) mehr als achtzig europäische Einwanderer von Fort Worth in Texas nach Oregon führen soll. Oder der frühere Konföderierten-Captain James Dutton (Tim McGraw als Urgroßvater von Kevin Costners John Dutton), der in der Schlacht am Antietam sein gesamtes Regiment verlor und mit seiner Frau Margaret (Faith Hill), der Teenagerin Elsa und dem fünfjährigen John (Audie Rick) zu Sheas Gruppe stößt. Oder Duttons Schwester Claire (Dawn Olivieri), die ihren Mann und sechs Kinder beerdigen musste und sich mit ihrer Tochter Mary Abel (Emma Malouff) aus Mangel an Alternativen dem Treck nach Westen anschließt.

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