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Das ist Putins Krieg

Kiew, 24. Februar 2022

Ich schreibe Ihnen aus Kyiv, der Hauptstadt eines Landes, das sich im Krieg befindet und von allen Seiten angegriffen und überfallen wird. Es ist nicht „der Krieg in der Ukraine“, es ist Putins Krieg. Hinter dem Nebel der letzten Wochen verbargen sich also minutiöse Vorbereitungen, um einen seit Monaten ausgearbeiteten Plan in Bewegung zu setzen. Vorbei ist es mit dem Nebel und den falschen diplomatischen Eröffnungen. Der russische Präsident verwendet nun eine Kriegsrhetorik in der reinsten bolschewistischen Tradition und schreibt die Geschichte neu, um seine Neuaufteilung der Grenzen zu rechtfertigen. Er macht deutlich, dass er den ukrainischen Staat und die Souveränität seines Volkes zerstören will. Nach Worten folgen nun Raketen und Panzer. Zerstörung und Tod kommen über uns. So ist es, Blut wird sich mit Tränen vermischen.

Dieser Krieg spricht von Europa

Wir müssen der Realität ins Auge blicken und den Mut haben, die Konsequenzen für unsere Zukunft und die unserer Kinder zu ziehen. Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht. Und, wenn Sie genau hinhören, spricht dieser Krieg auch von Europa und damit auch von Deutschland.

Putin will das geopolitische Gleichgewicht in ganz Europa infrage stellen, er träumt davon, der Verteidiger der slawischen Völker zu sein, wo auch immer sie leben, und will ein gefallenes Imperium wiederherstellen, dessen Untergang er nie akzeptiert hat. Er betrachtet unseren Kontinent durch eine verzerrende Brille, die Brille einer phantasierten glorreichen Vergangenheit. Dennoch hat dieser Größenwahn sehr reale Auswirkungen. Die europäische Lebensweise ist bedroht, die Freiheit der Völker, über sich selbst zu bestimmen, ist bedroht und die Demokratie ebenso.

Das ukrainische Volk ist stark. Und es wird sich in dieser schrecklichen Prüfung treu bleiben. Ein Volk, das sich nach Souveränität und Frieden sehnt. Ein Volk, das das russische Volk als seinen Bruder betrachtet. Es weiß, dass dieses im Grunde genommen diesen Krieg nicht will. Das ukrainische Volk hat sich für die Demokratie entschieden. Aber: Die Demokratie ist ein fragiles Regime. Die Demokratie kann sich nicht selbst verteidigen, sie braucht den Willen der Bürger, das Engagement aller. Im Grunde gibt es keine Demokratie ohne Demokraten.

Hier werden wir uns mit aller Kraft verteidigen und für Freiheit und Demokratie kämpfen. Auch Sie in Deutschland können handeln. Lassen wir uns nicht von der Angst ergreifen, bleiben wir nicht erstarrt. Putin schießt auf ukrainische Städte, aber er zielt auf unsere Herzen und vor allem auf unseren Verstand. Er will Zweifel und Verwirrung und damit Untätigkeit erzeugen.

Sie können etwas tun, indem Sie sich mobilisieren und eine riesige Demonstration in ganz Deutschland organisieren. Verschaffen Sie sich Gehör. Verschaffen Sie der Stimme der Demokratie Gehör. Sagen Sie laut und deutlich, dass das Völkerrecht und die Demokratie angegriffen werden, dass der Krieg das größte aller Übel ist und dass das Leben heilig ist. Sagen Sie auch, dass Solidarität zwar gut ist, Unterstützung aber besser ist. Sagen Sie, dass der Marsch des Imperialismus jetzt gestoppt werden muss. Denn wer kommt nach der Ukraine an die Reihe?

Dieser Krieg gegen mein Land ist nicht nur das Ergebnis des Wahnsinns eines Mannes, sondern auch das Ergebnis der jahrelangen Schwäche der westlichen Demokratien. Dieser Wahnsinn muss jetzt gestoppt werden, indem die Abschreckung verstärkt wird. Unsere Regierungen müssen die Dinge klar und deutlich sagen. Wenn Putin seinen Plan für einen Regimewechsel in Kyiv wirklich umsetzt, dann müssen die Demokratien in der ganzen Welt schon jetzt über einen Regimewechsel in Moskau nachdenken. Bevor es zu spät ist.

Wladimir Klitschko ist ehemaliger Boxweltmeister im Schwergewicht. Sein Bruder Vitali, ebenfalls einstiger Profiboxer, ist seit 2014 Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew.

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