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#Was wurde in Island vertuscht?

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Was wurde in Island vertuscht?

Unmittelbar vor den WM-Qualifikationsspielen hat den Fußball-Verband von Deutschlands Gegner am Mittwoch (20.45 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur WM-Qualifikation und bei RTL) in Reykjavík, Island, eine ausgewachsene Krise erfasst. Der Präsident des KSI, Gudni Bergsson, und der gesamte Vorstand sind zurückgetreten. Hintergrund sind Anklagen von zwei Frauen. Sie beschuldigen den isländischen Nationalspieler Kolbeinn S., sie 2017 sexuell genötigt und belästigt zu haben. Eine der beiden wirft dem Verband vor, den Versuch unternommen zu haben, sie mit Geld zum Schweigen zu bringen.

Island-Coach Arnar Thor Vidarsson äußerte sich am Dienstag nur vage zu den Ereignissen der letzten Tage. „Jeder liest die Medien, das war schwer und absolut nicht ideal“, sagte Vidarsson. Die Mannschaft sei mit der schwierigen Situation allerdings gut umgegangen. „Ich bin stolz auf meine Jungs und wir arbeiten weiter.“

Der Verband kündigte eine gründliche Untersuchung an. Denn Präsident Bergsson hatte zuvor ausgesagt, der KSI hätte nie Beschwerden oder Hinweise zu Vorwürfen sexueller Übergriffe erhalten. Eine der mutmaßlich Betroffenen berichtete daraufhin beim isländischen Fernsehsender RUV, ein Anwalt habe ihr sogar Schweigegeld angeboten. Obwohl sie sich gemeinsam mit einer weiteren Betroffenen an die Polizei und an den Verband gewandt habe, habe der mutmaßliche Täter anschließend weiter in der Nationalmannschaft gespielt.

S. ist vorerst suspendiert

Inzwischen räumte S. ein, er habe sich damals in einem Club „unangemessen“ verhalten. Den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs wies der Profi zurück. Zum fraglichen Zeitpunkt habe er nach mehreren Verletzungen um seine Karriere gebangt und sei „in einem schlechten psychischen Zustand“ gewesen, behauptete S. Er habe sich später mit den Frauen getroffen, um Entschuldigung gebeten und auf Wunsch der beiden drei Millionen isländische Kronen (20000 Euro) an einen Verein gezahlt, der sich gegen sexualisierte Gewalt einsetzt.

S., der im EM-Achtelfinale 2016 beim 2:1-Sieg über England mitgewirkt hatte, ist vorerst suspendiert. Eines der mutmaßlichen Opfer hatte zuvor dem Fernsehsender RUV gesagt, dass S. ihr im September 2017 in einem Nachtclub in Reykjavík in den Schritt gefasst und sie am Nacken gepackt habe, bevor er und ein weiterer Mann sie angriffen.

Der Stein war durch die Gleichstellungsbeauftragte des isländischen Lehrerverbandes ins Rollen gebracht worden. Hanna Björg Vilhjalmsdottír hatte öffentlich gemacht, dass Nationalspieler immer wieder mit häuslicher oder sexualisierter Gewalt in Verbindung gebracht werden. Dennoch schütze der Verband die vermeintlichen Täter.

Das tatsächliche Ausmaß des Skandals ist vermutlich noch nicht zu erkennen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass es weiterer Fälle gegeben hat, stünde Islands Fußball vor einem Scherbenhaufen. Dann ist das sportliche Tief der nicht für die zurückliegende EM-Endrunde qualifizierten Auswahl, die in der deutschen Qualifikations-Gruppe mit nur vier Punkten auf dem vorletzten Platz liegt, das geringste Problem.

Immerhin gab es wenige Tage vor dem Deutschland-Spiel im Stadion Laugardalsvöllur eine positive Nachricht, über die sich Island-Fans freuen konnten. Gegen Nordmazedonien erzielte Andri Lucas Gudjohnsen das Tor zum 2:2-Ausgleich. Der 19-Jährige gehört damit zur dritten Generation von isländischen Fußballern mit dem Namen Gudjohnsen auf dem Trikot.

Sein Vater ist das nationale Fußballidol Eidur Gudjohnsen, der früher für Chelsea und den FC Barcelona Tore schoss, Rekordtorschütze und heute Ko-Trainer Islands ist. Zuvor hatte schon Andris Großvater Arnór für das isländische Nationalteam gespielt.

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