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#Der „Krieg mit Mutter Natur“ fordert mindestens 45 Tote

„Der „Krieg mit Mutter Natur“ fordert mindestens 45 Tote“

Auf den Bildern aus Buffalo im Bundesstaat New York waten Menschen durch Schneemassen, die ihnen bis über das Knie reichen. Ganze Häuser sind in Eiszapfen gehüllt, Autos auf verlassenen Highways eingeschneit. In der Nacht auf Heiligabend meldete der Flughafen Buffalo: Sichtweite null Meter. Vor allem über den Nordosten der Vereinigten Staaten ist am Weihnachtswochenende ein heftiger Wintersturm gezogen. Amerikanische Medien berichteten am Montag von mindestens 47 Toten, davon allein 25 im Landkreis Erie im US-Bundesstaat New York. Die meisten Todesfälle soll es demnach bei Verkehrsunfällen auf eingeschneiten oder spiegelglatten Straßen gegeben haben.

Sofia Dreisbach

Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.

In einer Pressekonferenz am ersten Weihnachtstag sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul: „Dieser Sturm wird als der verheerendste in die Geschichte Buffalos eingehen.“ Man befinde sich in einem „Krieg mit Mutter Natur“, die der Gegend „alles abverlangt, was sie zu bieten hat“. Hochul hatte zuvor den Notstand ausgerufen. US-Präsident Joe Biden sagte New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul am Montag Bundeshilfen zu. „Mein Herz ist bei denen, die einen Angehörigen verloren haben“, erklärte er.

Auch wenn die Intensität des Sturmes nachlasse, bleibe es „gefährlich, draußen zu sein“, sagte Hochul bei einem Besuch in der besonders betroffenen Stadt Buffalo. Es sei mit weiteren 30 Zentimetern Neuschnee zu rechnen. Die Region um die Großen Seen im Norden der Vereinigten Staaten wird häufig von heftigen Schneestürmen getroffen; die Lage am Weihnachtswochenende galt jedoch als außergewöhnlich schlimm. Über das Wochenende fiel in der Region mehr als ein Meter Schnee.

Keine Reaktion auf Notrufe möglich

Im besonders schwer betroffenen Landkreis Erie County, gab es mit 25 Opfern bereits noch mehr Tote als bei dem bislang schwersten Wintersturm in Buffalo im Jahr 1977, als fast 30 Menschen starben, erklärte Behördenvertreter Mark Poloncarz. „Bitte fahrt nicht, außer wenn ihr zu den Rettungsdiensten gehört“, appellierte er. „Die Bedingungen sind schlecht.“ Im Westen des Landkreises gelte weiterhin ein Fahrverbot.

„Wir bringen die Leute heute zu Ärzten, Krankenschwestern und Krankenhäusern“, sagte der örtliche Sheriff, John Garcia, dem Sender CNN. Der Wintersturm sei der „Schlimmste“, den er je gesehen habe. Phasenweise habe Null Sicht geherrscht und die Behörden hätten nicht auf Notrufe reagieren können. Allmählich seien die Straßen wieder befahrbar, nachdem der Wind nachgelassen habe.

Buffalo war über Weihnachten zeitweilig von der Außenwelt abgeschnitten, Rettungsdienste konnten besonders stark betroffene Bezirke nicht erreichen. Haustüren verschwanden hinter bis zu drei Meter hohen Schneeverwehungen, durch Stromausfälle bei eisigen Temperaturen wurde die Situation lebensbedrohlich.

In ihren Autos erfroren

Hochul entsandte rund 200 Mitglieder der Nationalgarde nach Buffalo und Umgebung, die hunderte Menschen aus eingeschneiten Autos und Häusern ohne Strom in Sicherheit brachten. Nach Angaben der Behörden waren aber weiterhin Menschen von der Außenwelt abgeschnitten.

In Erie County seien mehrere Menschen in ihren Autos erfroren, andere wurden auf der Straße in Schneewehen entdeckt, wieder andere erlitten beim Schneeräumen einen Herzinfarkt, sagte Poloncarz. Er sprach vom „wahrscheinlich schlimmsten Sturm in unserem Leben und in der Geschichte der Stadt“.

Erie County im Bundesstaat New York wurde besonders schwer von dem Schneesturm getroffen. Selbst Schneeräumgeräte kamen nicht gegen die Niederschlagsmassen an. Am Ufer des Lake Erie fror die Gischt der Wellen zu einer bizarren Eislandschaft.



Bilderstrecke



Schneesturm „Elliott“ in USA
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Sogar die Schaumkronen der Wellen frieren

Die extreme Kältefront reichte von den Großen Seen im Norden des Landes bis zum Rio Grande an der mexikanischen Grenze. Nach Berichten der Nachrichtenagentur AP waren 60 Prozent der amerikanischen Bevölkerung in den vergangenen Tagen von Wetterwarnungen wegen zweistelliger Minusgrade, Eisregen und Schneestürmen betroffen. Laut dem Nationalen Wetterdienst fielen die Temperaturen vielerorts weit unter den Durchschnitt. Videoaufnahmen aus Seattle im Nordwesten Amerikas zeigten, wie geparkte Autos auf einer Eisschicht abschüssige Straßen hinabrutschten. Bis zum Samstag riet die Stadt eindringlich davon ab, unnötig vor die Tür zu gehen oder gar zu fahren. Einsatzkräfte retteten Verunglückte, indem sie sie auf Knie rutschend auf einer Trage über das Eis zum Einsatzfahrzeug schoben.

Im ganzen Land fielen über das Feiertagswochenende, an dem sich viele Amerikaner über weite Strecken auf den Weg zu ihren Familien machen, mehr als 10.000 Flüge aus. Viele saßen über Stunden in ihren Autos fest, als Straßen wegen des Unwetters nicht mehr befahrbar waren. Auch in Texas an der Grenze zu Mexiko waren die Temperaturen ungewöhnlich niedrig. Viele der Tausenden Migranten, die derzeit auf die Aufhebung einer umstrittenen Abschieberegelung warten, campierten bei Minusgraden unter freiem Himmel.


In der Gegend der besonders hart getroffenen Stadt Buffalo gab es laut der Gouverneurin Kathy Hochul noch am Sonntagabend Menschen, die auf Rettung warteten und in Häusern ohne Strom oder mit geplatzten Rohren saßen. Bis Sonntagmorgen habe es mehr als 500 Rettungseinsätze gegeben, es sei jedoch auch fast jedes verfügbare Feuerwehrauto im Schnee gestrandet.

In den Neuengland-Staaten im Nordosten Amerikas waren zeitweilig mehr als 270.000 Menschen ohne Strom, in ganz Amerika waren es am Samstagvormittag laut der Website PowerOutage mehr als 1,6 Millionen Haushalte. Die Behörden in Erie County befürchten weitere Todesopfer; am Montag galten noch immer eine Ausgangssperre und ein Fahrverbot.

Die Polizei forderte die Anwohner auf, die An­ordnungen auch zu befolgen, das sei „kein Scherz“. Einige Autofahrer hatten mehr als 24 Stunden in ihren Fahrzeugen ausgeharrt, weil ein Weiterkommen im Schneesturm unmöglich war. Am Montag und Dienstag waren für die Region um Buffalo weiter Minusgrade angesagt.

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