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#Nilsson gewinnt Ironman-EM in Frankfurt

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Nilsson gewinnt Ironman-EM in Frankfurt

Titel sind geduldig. Und so firmierte der Frankfurter Ironman auch an diesem Sonntag als Europameisterschaft. Aber das war ziemlich hochgegriffen. Der Schwede Patrik Nilsson, Sieger nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 185 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen, darf sich nun also Ironman-Europameister nennen.

Seine Zeit, 7:59:21 Stunden, war bei großer Hitze aller Ehren wert, der Schwede zählt tatsächlich zur erweiterten europäischen Spitze, doch von den überragenden Langstrecklern Europas war keiner in Frankfurt am Start, auch nicht die derzeit weltbesten Athleten, die beiden deutschen Ironman-Weltmeister Jan Frodeno und Patrick Lange. Der dritte deutsche Hawaii-Champion, Sebastian Kienle, war zwar nach Frankfurt gekommen, aber nur als TV-Kommentator zum Hessischen Fernsehen. Ein Profifeld der Frauen war gar nicht am Start. Es war zum ersten Mal ausgegliedert worden, nach Kuopio-Tahko in Finnland, wo die Heidelbergerin Laura Philipp in einer Zeit von 8:38:29 Stunden Europameisterin wurde und sich die Startberechtigung für die Ironman-WM auf Hawaii sicherte.

Löschke schnellster Deutscher

In Frankfurt war Patrik Nilsson zunächst als schnellster Schwimmer und danach auf der Radstrecke aufgefallen, als er in der Verfolgung des zunächst führenden Belgier Pieter Heemeryck seine Mitfahrer in der Gruppe lautstark aufforderte, sich an der Führungsarbeit zu beteiligen. Ein Appell, der zunächst auf taube Ohren stieß. Heemeryck profitierte davon und fuhr bis Kilometer 80 einen Vorsprung von rund vier Minuten heraus. Doch wie ein Eis, das man auf den heißen Asphalt gelegt hätte, schmolz dieser Vorsprung, als der Däne Kristian Hogenhaug das Tempo anzog, Heemeryck bald überholte und bis zur letzten Wechselzone rund acht Minuten Vorsprung herausfuhr.

Acht Minuten – ein komfortabler Vorsprung eigentlich, aber es war Nilsson, der sich das Hitzerennen am besten eingeteilt hatte. Fünf Kilometer vor dem Ziel überholte er Hogenhaug auf der Laufstrecke und lief einem sicheren und überlegenen Sieg entgegen. Auf dem Römer empfingen ihn diesmal nicht Tausende von Zuschauern. Wegen Corona waren dort, wie schon am Start morgens am Langener Waldsee, nur akkreditierte Angehörige, Betreuer und Medienvertreter zugelassen. Zweiter wurde Hogenhaug (8:00:18), Dritter der Brite David McNamee (8:02:29). Platz vier rettete Heemeryck (8:07:11) vor dem schnellsten Deutschen an diesem Tag, Franz Löschke, der die angestrebte Qualifikation für die Ironman-WM auf Hawaii um 21 Sekunden verpasste. Paul Schuster vom TuS Griesheim wurde hinter Maurice Clavel (8:09:41) in einer Zeit von 8:11:23 hervorragender Siebter.

Keine Chance auf den Titel: der beste Deutsche Franz Löschke


Keine Chance auf den Titel: der beste Deutsche Franz Löschke
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Bild: EPA

Sieger Nilsson, der 30.000 Dollar Preisgeld kassierte, berichtete am Ende von einem Tag, „an dem zunächst alles schief lief, was schief laufen konnte“. Beim Schwimmen zunächst unter Wasser gedrückt, beim Radfahren mit technischen Problemen. Doch dann ein Marathon, bei dem alles passte. „Einer der schmerzhaftesten Läufe, die ich je gemacht habe.“ Als Lohn aber der größte Sieg seiner Karriere.

Für Amateure war es noch nie so einfach, sich in Frankfurt einen der begehrten Hawaii-Slots zu sichern, sich für die WM zu qualifizieren. Nur 1290 Starter waren diesmal unterwegs, statt fast 4000 in normalen Jahren. Und trotzdem waren 100 Qualifikationsplätze für Hawaii ausgeschrieben. Ob diese für die Amateure, die es schließlich schafften, allerdings die ganze Anstrengung und vor allem die 1010 Dollar plus Steuer plus Bearbeitungsgebühr wert sind, die dafür in Rechnung gestellt werden, ist fraglich. Denn nicht einmal die Profis wissen aktuell, ob und in welcher Form die Ironman-WM auf Hawaii, die für den 9. Oktober datiert ist, stattfinden wird.

Ironman-EM in Frankfurt: Los ging alles am Langener Waldsee.


Ironman-EM in Frankfurt: Los ging alles am Langener Waldsee.
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Bild: Imago

Das Problem sind die aktuellen Einreisebestimmungen in die Vereinigten Staaten, die es Touristen unter anderem aus dem europäischen Schengen-Raum unmöglich machen, direkt nach Amerika und damit auch nach Hawaii zu reisen. Für Profis könnte es eine Ausnahmegenehmigung geben, falls die Ironman-WM als Veranstaltung von besonderem nationalem Interesse eingestuft werden sollte. Ob dies geschieht, ist nach wie vor unsicher. Die Ironman Company als Veranstalter hält sich bedeckt, und so gibt es derzeit nur Gerüchte über den Saisonhöhepunkt. Ein Profirennen plus ein größtenteils amerikanisches Amateurfeld erwarten die einen, aber auch eine vierzehntägige Quarantäne selbst für Profis nach der Einreise ist im Gespräch.

Was die Amateure betrifft, die sogenannten Agegrouper, die sich am Sonntag für einen Start auf Hawaii qualifizieren konnten, so stehen sie mitten im Regen, zahlen dort ihre exorbitante Startgebühr und werden anschließend sich selbst überlassen. Wer Oliver Schiek, den Ironman-Chef für die deutschsprachigen Länder, nach dem Abkassieren bei den Amateuren fragt, ohne ihnen eine aktuelle realistische Perspektive für einen Hawaii-Start in diesem Jahr geben zu können, bekommt nur eine lapidare Antwort: Diese Frage falle nicht in seine Zuständigkeit.

Nun ja, wer sich auf dieses Spiel einlässt, wer seinen Slot bezahlt, weiß immerhin, dass er es tut. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Hoffnung, dass der amerikanische Präsident Biden noch rechtzeitig den Einreisebann gegenüber den europäischen Staaten aufheben wird. Ansonsten empfehlen die Ironman-Organisatoren eine Einreise über ein Drittland, etwa über Mexiko, dort müsste man sich dann mindestens vierzehn Tage vor der Einreise in die Vereinigten Staaten aufhalten. Wer allerdings kann sich als Amateur auch dies noch leisten, zeitlich und finanziell?

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