Dax startet 10 Prozent im Minus in die neue Handelswoche

Inhaltsverzeichnis
Der Aktienkurs des Rüstungsunternehmens Rheinmetall stürzte um 18 Prozent ab, der des Pharmaunternehmens Fresenius um 13 Prozent, der von Siemens um 12 Pozent. Die Kurse der Commerzbank und der Deutschen Bank verminderten sich um ungefähr 10 Prozent. Der Aktienkurs des Autokonzerns BMW fiel dagegen „nur“ um etwas weniger als 4 Prozent.
Damit setzt sich die Talfahrt ungebremst fort, die in der vergangenen Woche begonnen hatte. In Amerika verminderte sich der Dow-Jones-Index am Freitag um 5,5 Prozent, der technologielastige Nasdaq-Index und der breit gefasste Standardwerte-Index S&P 500 sogar um sechs Prozent. Schon das waren enorm hohe und seltene Werte für einen Handelstag. Und sie bilden nur den Durchschnitt ab. Die Aktienkurse vieler großer Unternehmen stürzten regelrecht ab. Auch an den Tagen zuvor gaben die Kurse schon nach. Der Dax verzeichnete sein größtes Wochenminus seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Frühjahr 2022.
Weniger Produktion in der deutschen Industrie
Nicht nur das Zollpaket aus Amerika belastete. Hinzu kamen schlechte Konjunkturnachrichten aus Deutschland. Die deutsche Wirtschaft hat ihre Produktion im Februar nach einem vielversprechenden Jahresauftakt wieder gedrosselt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 1,3 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte – zuvor befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 0,8 Prozent gerechnet, nachdem der Ausstoß im Januar noch um 2 Prozent gewachsen war. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat war die Fertigung diesmal um 4 Prozent niedriger.
„Die Produktionsdaten weisen auf eine anhaltende Seitwärtsbewegung der Industrieproduktion hin“, kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. „Angesichts der im Trend weiterhin rückläufigen Auftragseingänge und der zuletzt angekündigten US-Zollanhebungen bleibt abzuwarten, ob die jüngst beobachtete spürbare Verbesserung der Stimmungsindikatoren in der Industrie Bestand haben wird.“
Fachleute sind eher skeptisch. „Mit den nunmehr verkündeten US-Zöllen besteht wenig Aussicht auf eine baldige Erholung“, sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. „Zumal der Wettbewerbsdruck aus den Ländern, die sich ebenfalls höheren Hürden für den US-Markt ausgesetzt sehen, noch steigen wird.“
Die Industrie allein produzierte im Februar 0,5 Prozent weniger als im Vormonat. Spürbare Rückgänge verzeichneten die Bereiche Nahrungs- und Futtermittel (-5,3 Prozent), pharmazeutische (-4,0 Prozent) und chemische Erzeugnisse (-1,0 Prozent). Auch der zuletzt häufig durch Großaufträge geprägte sonstige Fahrzeugbau – etwa Züge und Schiffe – entwickelte sich negativ (-1,3 Prozent). Deutliche Zuwächse verzeichneten die Produktion von elektrischen Ausrüstungen (+3,3 Prozent) sowie von Datenverarbeitungsgeräten, elektrischen und optischen Erzeugnissen (+2,6 Prozent).
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.