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#Trump wegen sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochen

Der frühere amerikanische Präsident Donald Trump ist in einem Zivilprozess in New York des sexuellen Missbrauchs und der Verleumdung schuldig gesprochen worden. Das gaben die Geschworenen am Dienstag nach rund zweieinhalb Stunden Beratungen bekannt. Die heute 79 Jahre alte amerikanische Autorin E. Jean Carroll hatte Trump vorgeworfen, sie 1996 in einem Yorker Luxuskaufhaus vergewaltigt zu haben. Trump wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete sie als Lügnerin. Laut der neunköpfigen Jury soll er ihr wegen Verleumdung und Körperverletzung nun eine Entschädigung in Höhe von fünf Millionen Dollar zahlen.

Sofia Dreisbach

Politische Korrespondentin für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Der frühere Präsident hatte die Gelegenheit nicht wahrgenommen, in dem Prozess auszusagen. Carroll dagegen war an jedem Prozesstag zugegen. In Reaktion auf das Urteil schrieb Trump in seinem sozialen Netzwerk Truth Social in Großbuchstaben: „Ich habe absolut keine Ahnung, wer diese Frau ist. Dieses Urteil ist eine Schande – eine Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten.“ In einem Video einer Befragung aus dem Oktober 2022 hatte er Carroll als „Spinnerin“ und „psychisch krank“ bezeichnet.

Während des Verfahrens äußerte Carroll, Trump habe „gelogen und meinen Ruf zerstört, und ich bin hier, um zu versuchen, mein Leben zurückzubekommen“. Sie und Trump, der damals noch Immobilienunternehmer war, waren sich vor knapp dreißig Jahren vor einem Kaufhaus in Manhattan begegnet. Trump habe sie zunächst gebeten, ein Geschenk für eine andere Frau auszusuchen und sie gingen in die Dessous-Abteilung. Als sie seiner Aufforderung nicht nachkommen wollte, ein bestimmtes Unterwäscheteil anzuziehen, habe Trump sie in eine Umkleidekabine geführt. Dort habe er sie festgehalten, sei zunächst mit den Fingern und schließlich mit seinem Penis in sie eingedrungen. Es sei „extrem schmerzhaft“ gewesen.

E. Jean Carroll vor dem Bundesgericht in New York


E. Jean Carroll vor dem Bundesgericht in New York
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Bild: dpa

Sie habe ihm schließlich das Knie in die Weichteile rammen und aus der Kabine fliehen können, gab Carroll an. Nach der Attacke sei es ihr jedoch „nie wieder möglich gewesen, ein Liebesleben zu haben“. Carroll hatte auch ausgesagt, sie habe sich schuldig gefühlt, weil sie vor dem Missbrauch mit Trump geflirtet habe. Zu Teilen habe sie ihn auch deswegen nie angezeigt. Laut Carroll entschloss sie sich im Zuge der #MeToo-Bewegung schließlich doch, den Vorfall öffentlich zu machen. Demnach könne ihre Geschichte dazu beitragen, „die Kultur der sexuellen Gewalt zu ändern“. Zwei Freundinnen Carrolls bestätigten im Prozess, dass sich Carroll ihnen schon damals anvertraut habe. Trumps Anwalt Joe Tacopina hatte der Autorin im Schlussplädoyer am Montag jedoch vorgeworfen, sie erhebe diese Vorwürfe nur, um ihr Buch zu verkaufen.

Der zuständige Richter Lewis Kaplan hatte die Anwesenden im Gerichtssaal am Dienstag gebeten, bei der Urteilsverkündung ruhig zu bleiben und verbale Reaktionen zu vermeiden. Den Geschworenen – sechs Männern und drei Frauen – ist es nun theoretisch erlaubt, sich öffentlich zu dem Fall zu äußern. Richter Kaplan riet ihnen jedoch davon ab, sich zu erkennen zu geben, „nicht jetzt und für lange Zeit nicht“. Außerdem sollten sie nicht die Namen anderer Jurymitglieder verbreiten.

Carroll hatte ihre Klage nach dem sogenannten Adult Survivor’s Act eingereicht. Das New Yorker Gesetz sieht vor, dass Missbrauchsopfer von November 2022 bis November 2023 trotz eigentlich schon verjährter Taten klagen können. Die Gouverneurin des Bundesstaates, die Demokratin Kathy Hochul, äußerte nach dem Urteil, sie sei stolz daraus, das Gesetz unterzeichnet zu haben. So könnten „mutige Überlebende“ wie Carroll ihren Moment vor Gericht haben. Trump wiederum soll am Mittwochabend in einer Sendung von CNN auftreten – das erste Mal seit seiner Präsidentschaftskampagne im Jahr 2016.   

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