#Der nächste Spross einer jungen Verbindung
„Der nächste Spross einer jungen Verbindung“
Wenn zwei das Gleiche tun, kann dasselbe dabei herauskommen. So haben die japanischen Hersteller Toyota und Suzuki vor fast drei Jahren eine Kooperation vereinbart, die für beide Seiten Vorteile bringen soll: Toyota erntet von Suzuki die Kompetenz im Kleinwagensegment und bringt umgekehrt größere Modelle und Erfahrung im Elektrifizieren ein. Die Ehe hat sich inzwischen auch in Europa in gemeinsamen Kindern niedergeschlagen: Erstes Modell mit fremden Markenaufdruck war das SUV Suzuki Across, das bis auf ein paar optische Modifikationen an der Front dem RAV 4 von Toyota entspricht. Und nun gibt es den Suzuki Swace, einem kompakten Kombi, der abgesehen von einer kleinen Nasenkorrektur ein Zwilling des Toyota Corolla Hybrid Touring Sports ist.
Lukas Weber
Redakteur im Ressort „Technik und Motor“.
Wer es einfach mag: Für diesen Toyozuki gibt es praktisch keine aufpreispflichtigen Extras, er ist zum günstigen Basispreis von rund 31 350 Euro komplett ausgestattet mit einem Heer von Assistenten, etwa für Einparken, Spurverfolgen und Notbremsungen, nur ein Navi fehlt. Das Äußere wirkt auf die meisten Betrachter gefällig, die hakenförmigen Leuchten – sie erinnern Ältere an die Frogs, wenn sie Raumschiff Orion angreifen – sind vor allem eigenständig.
Das Auto ist lang (4,66 Meter), breit (2,01) und flach (1,46 Meter). Das Gleiche gilt für den Kofferraum, er fasst 600 bis 1600 Liter. Innen wirkt alles gediegen und hochwertig, das Armaturenbrett ist gepolstert, die Sitzposition gut, sogar eine elektrisch verstellbare Lordosenstütze gibt es, die Fensterfläche ist aber relativ klein. Die Bedienung gibt keine Rätsel auf, an keiner Stelle versucht der Suzuki zu verbergen, dass er ein Toyota ist. Vorn sitzen Leute mit 185 Zentimeter Scheitelhöhe gut, hinten beginnt es für sie über dem Kopf eng zu werden.
Fahrbericht
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Suzuki Swace
Das Interessante am Swace ist sein Antrieb, es ist ein Benziner mit 1,8 Liter Hubraum und 98 PS (72 kW), der über ein stufenloses Getriebe (CVT) die Vorderräder antreibt und dabei von einem Elektromotor unterstützt wird, der sich aus einer Batterie mit 1,3 kWh Energiegehalt speist. Sie wird nur durch den Benzinmotor und Rekuperation geladen. Beide Motoren zusammen bringen eine Systemleistung von 122 PS (90 kW) zustande. Das klingt nach Dynamik, führt aber in Verbindung mit fast 1,5 Tonnen Leergewicht zu gerade ausreichenden Fahrleistungen. Die versprochenen 180 km/h Höchstgeschwindigkeit hat unser Testwagen nicht ganz erreicht, ab 160 wird es zäh. An den Gummibandeffekt des CVT muss man sich gewöhnen, es wirkt wie eine durchrutschende Kupplung, stört aber bei konstantem Tempo nicht weiter. Immerhin ist man wegen der gefühlt sanften Beschleunigung oft schneller als gedacht. Das Fahrwerk ist recht komfortabel und ohne Tadel abgestimmt.
Auf Laden und Entladen der Batterie hat der Fahrer keinen Einfluss, das Auto macht es nach Gutdünken und sorgt dafür, dass immer etwas Reserve für Beschleunigungsarien vorhanden ist. Der Startmodus heißt bei Suzuki „Normal“, die nicht normalen Modi Sport und Eco machen sich in nur dezenten Unterschieden bemerkbar. Aber es gibt einen Knopf namens EV, der es in der Theorie gestattet, den Akku mittels Elektromotor leer zu fahren. Das funktioniert wenige Kilometer und bis etwa 35 km/h, falls überhaupt, denn oftmals weigerte sich der Swace ohne Angabe von Gründen, auf Elektrobetrieb umzuschalten. Solches ist Spielerei, das Auto macht es ohnehin beim Anfahren und immer dann, wenn es das für angebracht hält, der Fahrer kann das Spiel des Antriebs auf dem großen Display bewundern. Interessant ist insofern der Verbrauch. Wir erreichten minimal 4,9 Liter, mehr als 7,6 sind für Menschen mit Hirn kaum zu schaffen, es pendeln sich etwas mehr als 6 Liter auf 100 Kilometer ein. Das ist für ein so schweres Auto ein guter Wert, aber nicht sensationell.
Wir meinen, der Swace ist für Leute, die einen technisch anspruchsvollen Kombi für die Familie suchen, ein günstiges Angebot. Ob einem das Getriebe liegt, sollte man zuvor ausprobieren.
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