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#Buchclub: „Die Heldin von Auschwitz“

Umsichtig und bereit, Risiken einzugehen, nutzt sie ihre Informationen und leistet erfolgreich Widerstand: So rettet sie weibliche Häftlinge vor der Selektion ins Gas, verschafft den Kranken leichtere Arbeit und stellt Kontakte zwischen den Widerstandsgruppen her.

Das Buch „Die Heldin von Auschwitz“ ist eine Biografie über eine belgische Jüdin namens Mala Zimetbaum, die trotz den schwierigen Umständen in Auschwitz in der Lage war und sich ermächtigt fühlte, Widerstand zu leisten.

Die Historikerin Barbara Beuys hat sich der Geschichte dieser Frau nun angenommen und zeichnet die Lebenswege der Mala Zimetbaum nach, erforschte Dokumente und wertete sie aus. Aber nicht nur die Biografie der Mala Zimetbaum kommt zum Tragen, sondern es wird auch ein Licht auf die Lebenswelt der jüdischen Gemeinden vor dem Holocaust insbesondere in Antwerpen geworfen. Man kann sich regelrecht in diese Zeit hineinversetzen, in eine Welt, die mit dem Holocaust ihre Identität verloren hat und nicht mehr zurückzubringen ist.

Beuys steigt auch tief in den Antisemitismus dieser Zeit ein, der letztlich zum Holocaust führte. Nicht alles, was darüber geschrieben wird, ist neu, aber es fügt sich gut in das Gesamtbild ein, was das Buch zeichnen möchte. Mala Zimetbaum wurde 1918 in Brzesko in Polen geboren, zog später mit ihrer Familie nach Antwerpen. Dort kam Zimetbaum mit der zionistischen Jugendbewegung in Kontakt, engagierte sich schnell in ebendieser und arbeitete bald in einem Modegeschäft.

Die Familie wollte Anfang der 40er noch untertauchen, doch wurde Mala Zimetbaum im Sommer 1942 bei einer Razzia im Zentralbahnhof Antwerpen verhaftet und fand sich bald in Auschwitz wieder. Dort bekommt sie aufgrund ihrer Kenntnisse einen Posten als „Funktionshäftling“ und hat dadurch Einfluss. Diesen nutzt sie, um Leute vor der Vergasung zu retten, Kranken leichtere Arbeit zuzuteilen, Nahrung heimlich zu verteilen oder allein Mut auszustrahlen und zuzusprechen. Die Hilfsbereitschaft ist durch überlebende Zeitzeugen mehrfach und unabhängig voneinander bezeugt worden.

Da sie die Welt noch warnen und informieren wollte, gelang ihr die Flucht aus dem Lager, jedoch wurde sie nur wenige Tage später wieder gefasst und zurückgebracht, das Todesurteil erwartend. Doch bis zuletzt wollte Mala Zimetbaum selbst bestimmt leben, ganz gleich, wie die Umstände warn und fällte eine letzte selbst getroffene Entscheidung.

Barbara Beuys legt mit dem 333 Seiten umfassenden Werk eine spannenden und vor allem bewegende Biografie vor, die sich mit den jüdischen Lebensumständen vor dem Holocaust befasst, dem Antisemitismus, dem Willen zum Leben und zum Helfen, ganz gleich, wie die Lebensumstände auch sein mögen. Es macht auf kurioserweise Mut, dass es solche Menschen gab und vielleicht auch noch gibt. Das ganze Buch ist ein Denkmal für diese mutige Frau und für junge Menschen ist es ein guter Einstieg in die gesamte Thematik des Holocaust.

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