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#Der Titelverteidiger ist ausgeschieden

Der Titelverteidiger ist ausgeschieden

Zuerst fast 45 Minuten Langeweile, danach viel Härte und Hektik: So sah das Achtelfinalspiel zwischen Belgien und Portugal am Sonntagabend in Sevilla aus. Am Ende qualifizierten sich die Belgier mit einem 1:0-Sieg durch den Treffer von Thorgan Hazard (42. Minute) für das Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft, in dem sie am Freitag in München (21 Uhr im F.A.Z-Liveticker zur Fußball-EM und bei MagentaTV) auf Italien treffen. Dagegen ist der Titelverteidiger nach durchwachsenen Leistungen bei diesem Turnier raus.

Titelverteidiger gegen Titelkandidat, das Duell der Stürmerstars Cristiano Ronaldo und Romelu Lukaku: Dieses Duell zwischen zwei europäischen Fußballgrößen verhieß viele inhaltsreiche Geschichten und reizvolle Momentaufnahmen. Portugal, nach einem Sieg, einer Niederlage und einem Unentschieden nur als Dritter der Gruppe F ins Achtelfinale vorgerückt, sah darin ein gutes Omen. Schließlich waren die Lusitanier 2016 bei der EM in Frankreich im Prolog zu den K.o.-Spielen noch unscheinbarer mit drei Unentschieden unterwegs, ehe sie dann alle voreilig urteilenden Experten überraschten und der Equipe Tricolore am Ende den Siegerpokal vor der Nase wegschnappten.

Auf der anderen Seite hatte Belgien in diesem Turnier von Beginn an mit drei Siegen en suite überzeugt: 3:0 gegen Russland, 2:1 gegen Dänemark, 2:0 gegen Finnland. Dass hier die sogenannte Goldene Generation ihre mutmaßlich letzte Chance auf einen der begehrtesten Pokale im Weltfußball wahr machen will, war den Roten Teufeln auf Anhieb anzumerken.

Wer beim Gipfeltreffen im heißen Sevilla als Erstes auf Betriebstemperatur kommen würde, war am Sonntagabend die erste spannende Frage im weitläufigen städtischen Stadion Olimpico de la Cartuja. Doch die Antwort ließ auf sich warten. Zunächst geschah nämlich nichts im beiderseitigen Bemühen, den Gegenspieler in Schach zu halten. Dann tat sich wenig bis auf einen Freistoß von Ronaldo, der bei dieser EM fünfmal getroffen hat und mit 14 Toren der Rekordtorschütze in der Geschichte der Europameisterschaftsturniere ist. Doch Ronaldos Versuch wurde zur leichten Beute für Torhüter Courtois.

Als alle schon dachten, die vorsichtige Herangehensweise beider Mannschaften münde in ein 0:0 zur Pause, geschah doch etwas. Zunächst verfehlte Meuniers Schuss das portugiesische Tordreieck nur knapp (37.). Und dann besaß dessen umtriebiger Dortmunder Vereinskollege Thorgan Hazard, von Meunier angespielt, die Traute, mal aufs Tor zu schießen. Und siehe da: Dessen Schlenzer mit Drall vom linken Strafraumeck überraschte Torhüter Rui Patricio, der bei ähnlichen Prüfungen auch schon mal besser, also zupackend, reagiert hat.

Die Tür zu einem besseren Spiel war durch dieses Tor aus dem Nichts geöffnet worden. Die Portugiesen zumindest waren nun gefordert, auch mal den Vorwärtsgang zu entdecken, sollte ihr Titeltraum noch etwas länger leben. Die Belgier dagegen mussten gleich zu Beginn der zweiten Hälfte einen kleinen Schock verwinden, als Kevin De Bruyne, der von Schwindelgefühlen geplagte König der Spielmacher seinen Arbeitsplatz räumen und durch Dries Mertens ersetzt wurde (48.).

Portugal verstärkte unterdessen seine offensiven Bemühungen, denen aber fürs Erste die erhellende Note fehlte. Also reagierte Trainer Fernando Santos und ersetzte die unauffälligen Moutinho und Bernardo Silva durch den Jungstar Joao Felix und den bei Manchester United aufgeblühten offensiven Mittelfeldspieler Diogo Jota (56.). Zwei Minuten später besaßen die Portugiesen ihre erste große Gelegenheit, eingeleitet durch Cristiano Ronaldo und abgeschlossen durch Diogo Jota, dessen Schuss eine Spur zu hoch angesetzt war. Die Portugiesen wollten die Wende, die Belgier verteidigten ihr Terrain konzentriert und setzten auf den entscheidenden Konter. Lukaku, der mit Abstand beste Torschütze der belgischen Länderspielgeschichte (63 Treffer in 97 Spielen), verfehlte sein viertes Turniertor knapp, als sein Schuss über die Latte strich (63.).

Das Duell zweier hochgewetteter Teams besaß nun endlich eine höhere Drehzahl und die zuvor vermisste Spannung. Dazu wurden der Ton und die Umgangsformen auf dem Spielfeld rauher, so dass der deutsche Schiedsrichter Felix Brych genug zu tun hatte, die Gemüter zu beruhigen. Portugals Coach ließ in den letzten zwanzig Minuten den zweitbesten Bundesliga-Torschützen André Silva ran, der für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga 28 Tore erzielt hat. Dem zunehmend hektischen Spiel gab auch er keine neue Linie mehr. Die größte Chance auf den Ausgleich besaß der Dortmunder Linksverteidiger Guerreiro, dessen Distanzschuss gegen den Pfosten prallte (83.), doch ins Glück traf der Titelverteidiger nicht mehr.

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