#Der Traum vom grünen BIP
„Der Traum vom grünen BIP“
Die Automobilindustrie zählt zu den wichtigsten Branchen der deutschen Wirtschaft.
Bild: dpa
Wachstum ist nicht alles, sagt der neue Wirtschaftsminister. Auch andere Länder versuchen, den Wohlstand breiter zu messen. Doch das ist leichter gesagt als getan.
Für Robert Habeck schließt sich am heutigen Mittwoch ein Kreis. Zwei Wochen ist es her, da saß der Wirtschafts- und Klimaschutzminister schon einmal vor der blauen Wand der Bundespressekonferenz in Berlin. Damals präsentierte der Grünen-Politiker seine Bestandsaufnahme zum deutschen Klimaschutz. Die Kurzfassung: viel zu wenig, viel zu spät. Seitdem hat Habeck viel geredet. Im Bundestag, mit Hamburgs Bürgermeister, mit Airbus und BMW, mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Letzterer will Windräder von seinen Bürgern möglichst weit fernhalten. Habeck will sie ihnen nahebringen. Er fordert einen „ökologischen Patriotismus“. Und weil in Deutschland nichts gilt, das nicht auch niedergeschrieben ist, soll sich die neue Ausrichtung auch in jenem Werk zeigen, das Habeck Mittwoch vorstellen wird: im Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung.
In den vergangenen Jahren ging es bei diesen Terminen vor allem um eine Zahl: die Prognose, wie sich das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, wohl entwickeln wird. In diesem Jahr ist das anders, und das hat nicht nur damit zu tun, dass in Zeiten der Pandemie solche Vorhersagen noch schneller überholt sind als in früheren Jahren. Die Grünen fremdeln schon lange mit dem Konzept, das Wohlergehen des Landes in erster Linie am Wert der im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen festzumachen. In den Koalitionsvertrag haben sie deshalb die Formulierung verhandelt, in den Jahreswirtschaftsbericht eine Wohlstandsberichterstattung zu „integrieren, die neben ökonomischen auch ökologische, soziale und gesellschaftliche Dimensionen des Wohlstands erfasst“. Grünes soll das BIP umranken.
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