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Deutsche Bank stolpert in Hongkong

Wenn es nicht läuft, dann läuft’s nicht. Die Deutsche Bank, die nun schon seit einiger Zeit an vielen Baustellen zu kämpfen hat, hat sich nun in Hongkong einen Lapsus geleistet. Von Donnerstag an wird sie dort keine Börsengänge in Hongkong mehr als Sponsor begleiten können, berichtet die Financial Times (FT). Die Bank habe es versäumt hat, zwei regulierte Positionen rechtzeitig nachzubesetzen. Dadurch läuft die IPO-Sponsor-Lizenz der regionalen ECM-Sparte Deutsche Securities Asia im kommenden Monat erst einmal aus, bestätigte eine Sprecherin den Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Bank habe allerdings nun Nachfolger für die Positionen eingestellt, diese könnten „binnen Wochen” anfangen; danach könne man auch wieder als IPO-Sponsor wirken. Als Underwriter kann die Deutsche Securities Asia auch in der Zwischenzeit wohl weiter fungieren.

Abgänge in Hongkong

Aufgabe eines Sponsors ist es, Unternehmen, die Börse gehen wollen, durch den Prozess zu geleiten und auf diese Weise die Vertrauenswürdigkeit gegenüber potenziellen Investoren zu erhöhen. Üblicherweise beteiligen sich Hauptsponsoren auch an den Unternehmen.

Underwriter dagegen arbeiten vor allem an der Durchführung des Börsengangs mit, etwa bei der Erstellung des Prospekts, der Festlegung der Preisspanne oder beim Verkaufsprozess über ihr eigenes Investorennetzwerk.

Die Positionen waren frei geworden, nachdem einer der Verantwortlichen zurückgetreten und die Lizenz der anderen Mitte Juni ausgelaufen war. Beide arbeiten auch nicht mehr für die Deutsche Bank.

Der aktuelle Lapsus fällt in eine Zeit, in der die Bank ihr Geschäft in Asien wieder aufbauen möchte. Seit 2019 trat sie in Hongkong nur bei einem einzigen Börsengang im Volumen von 170 Millionen Dollar als Sponsor in Erscheinung, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Aus Kreisen von Hongkongs Regierungsbehörde sei zu hören gewesen, dass das Versäumnis auf schwache interne Kontrollen hindeute, berichtet die FT.

Auch sonst hat die Bank derzeit nicht viel Glück. So wird die stellvertretende Chefin des Investmentbankings im Großraum China, Rowena Chu, nach Bloomberg-Angaben die die Deutsche Bank demnächst verlassen. Sie hatte seit 2019 das Investmentbanking in Hongkong geleitet.

Schwund in Amerika

Und nicht nur in Hongkong kämpft man offenbar mit Rückschlägen. So soll der erst in diesem Monat zum Ko-Chef des amerikanischen Aktienmarktgeschäfts beförderte Justin Smolkin zum Konkurrenten  Jefferies gewechselt haben, der zuletzt schon den globalen Leiter der Abteilung Strategische Aktientransaktionen Andrew Yaeger und Paul Stowell, Geschäftsführer in der Abteilung Aktien und Wandelanleihen  abgeworben hatte.

Auch sonst läuft es in Amerika nicht rund. Erst Ende Mai soll die amerikanische Notenbank das Geldhaus einmal mehr wegen Mängeln in Sachen Risikomanagement und Compliance gerüffelt haben. Sanktionen seien möglich, hieß es damals in Berichten. Mit Christiana Riley hatte die Bank Anfang 2020 eigens ein Vorstandsmitglied für das Amerika-Geschäft bestellt, die die Beziehung zu den Aufsichtsbehörden verbessern sollte. Denn die regelmäßigen Beschwerden der Fed sind nicht nur schlecht für das Image, sondern kosten die Bank auch immer wieder Geld.

Auch in Deutschland vertrat die Finanzaufsicht zuletzt die Meinung, die Verbesserung der internen Kontrollsysteme zur Geldwäschebekämpfung komme viel zu langsam voran. Das Mandat des von der Aufsicht im Jahr 2018 eingesetzten Sonderprüfers KPMG wurde verlängert und sogar erweitert. Bankchef Christian Sewing hatte in der Bekämpfung der Finanzkriminalität die Zuständigkeiten zuletzt neu sortiert und den obersten Geldwäschebekämpfer der Bank, Stefan Wilken, abgesetzt. Bei der Überprüfung unserer Kunden und vor allem in der täglichen Überwachung der Zahlungsströme werde man dem Anspruch der Aufseher noch nicht voll gerecht, hatte Sewing auf der Hauptversammlung eingeräumt.

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