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#Deutschland bei Leichtathletik-WM ein Jahr vor Olympia mit schlechter Bilanz

Als auch noch die Medaillen der Zehnkämpfer ausblieben, hatte es ein Ende mit dem Lob für persönliche Bestleistungen und aufopferungsvoll erkämpfte fünfte Plätze. Der Europameister und ehemalige Weltmeister Niklas Kaul verletzt ausgeschieden, der zuvor Jahresbeste Leo Neugebauer von seinen Nerven und gleich vier Konkurrenten geschlagen. Acht von neun Tagen der Leichtathletik-Weltmeisterschaft von Budapest waren ohne einen einzigen Sieg deutscher Leichtathleten vergangen. Da rief Jörg Bügner, der neue Sportdirektor des Verbandes DLV, das Ende der Zufriedenheit aus.

In einstigen Paradedisziplinen wie Kugelstoßen, Diskus- und Hammerwerfen seien deutsche Athleten nicht mehr präsent, klagte er, Disziplinen der Mittelstrecke fänden ohne deutsche Beteiligung statt. „Wir fahren mit einem Riesenpaket von Aufgaben nach Hause“, sagte er gegenüber der F.A.Z., als lediglich noch Speerwurf mit dem letzten deutschen Medaillenkandidaten Julian Weber ausstand: „Ich freue mich über persönliche Bestleistungen einzelner Athleten“, sagte der Sportwissenschaftler: „Aber ich bin nicht zufrieden.“

Abwärtstrend der deutschen Leichtathletik

Der Abwärtstrend der deutschen Leichtathletik ist in der Führung angekommen. Vor zwei Jahren warf der frühere Bundestrainer Jürgen Mallow dem Verband in der F.A.Z. „den totalen Absturz“ bei den Olympischen Spielen von Tokio vor. Dort wie bei der WM von Eugene 2022 siegte aus dem deutschen Team allein die derzeit verletzte Weitspringerin Malaika Mihambo. Die Zahl der Medaillen sank von drei auf zwei. Zwar erlebten die Leichtathleten bei der Europameisterschaft von München ein Fest mit sieben Titeln und 16 Medaillen. Doch nun bei der WM in Budapest fehlt Mihambo, der nächste Tiefpunkt scheint erreicht.

Chef-Bundestrainerin Annett Stein sprach noch am Mittwoch davon, dass das deutsche Team einen sehr, sehr guten Start geliefert habe. Als Bügner am Sonntag in Budapest „starke strukturelle Änderungen“ ankündigte, unterstützte ihn Verbandspräsident Jürgen Kessing mit der Ankündigung, der Umbau werde womöglich bis zu eine Athletengeneration lang dauern. Der Tiefpunkt des deutschen Spitzensports sei im nächsten Jahr zu erwarten, dem Jahr der Olympischen Spiele von Paris.

Bügner beeilte sich zu versichern, dass keine verlorene Generation von Athleten zu befürchten sei. Er sehe im Verband einen hohen Änderungs- und Reformwillen, könne sogar auf eine Analyse zurückgreifen, die bereits im Herbst, also Monate vor seinem Dienstbeginn in der Verbandszentrale in Darmstadt, erstellt wurde. Gleichwohl fiel auf, dass die Chefbundestrainerin bei der Ankündigung des neuen starken Mannes im Verband fehlte, ebenso wie der Vorstandsvorsitzende Idriss Gonschinska.

Die Konkurrenz von Joshua Hartmann und den anderen deutschen Sportlern zeigt in machen Disziplinen erstaunliche Leistungssteigerungen.


Die Konkurrenz von Joshua Hartmann und den anderen deutschen Sportlern zeigt in machen Disziplinen erstaunliche Leistungssteigerungen.
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Bild: dpa

Auch die Athleten waren zu anderen Erkenntnissen gekommen als Stein. Kristin Pudenz, die beste deutsche Diskuswerferin, hat seit der Silbermedaille von den Olympischen Spielen in Tokio 2021 nichts mehr im globalen Wettbewerb gewonnen. In Budapest erlebte sie, wie die Niederländerin Jorinde van Klinken, obwohl sie 67 Meter übertraf, ohne Medaille blieb. Die Amerikanerinnen Laulauga Tausaga und Valarie Allman machten mit Würfen über 69 Meter den Sieg unter sich aus. „Wir müssen daraus die Lehre ziehen, dass wir dies nächstes Jahr in Paris auch schaffen“, sagte Pudenz. Franka Dietzsch hätte mit keiner Siegweite ihrer drei Titelgewinne 1999, 2005 und 2007 in Budapest auch nur eine Medaille gewonnen.

Bei den Männern konterte der Schwede Daniel Ståhl einen Wurf des Tschechen Kristjan Čeh auf 70,02 Meter mit einem Hieb von 71,46 Metern. Weder Lars Riedel noch Robert noch Christoph Harting kamen bei ihren zusammen drei Olympiasiegen und acht Weltmeisterschaftssiegen auf einen einzigen Wurf von siebzig Metern. Im Kugelstoßen der Männer übertrafen die ersten vier 22 Meter. Ryan Crouser siegte mit 23,51 Metern. David Storl wäre mit den Resultaten seiner beiden Triumphe bei Weltmeisterschaften Fünfter geworden.

Linke: „Andere waren besser“

Gewiss, die deutsche Mannschaft war in Budapest von Ausfällen betroffen, als herrschte eine Epidemie. Neben Mihambo fehlten ein halbes Dutzend Speerwerferinnen und Speerwerfer, unter ihnen Olympiasieger Thomas Röhler und der ehemalige Weltmeister Johannes Vetter, zudem die Europameisterin und Weltmeisterschafts-Dritte im 5000-Meter-Lauf, Konstanze Klosterhalfen, und noch einige mehr.

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