#Deutschland will Wiederaufbau des Hafens von Beirut leiten
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„Deutschland will Wiederaufbau des Hafens von Beirut leiten“
Deutschland will zwei Insidern zufolge kommende Woche einen milliardenschweren Vorschlag zum Wiederaufbau des Hafens von Beirut vorlegen. Das Projekt werde ein Volumen von zwischen 5 und 15 Milliarden Dollar haben und bis zu 50.000 Arbeitsplätze schaffen, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Diplomatenkreisen erfuhr. Zudem sollten mehr als 100 Hektar der Umgebung einbezogen werden. Die Europäische Investitionsbank (EIB) werde sich mit zwei bis drei Milliarden Euro an dem Projekt beteiligen. Den Insidern zufolge wetteifern Deutschland und Frankreich darum, den Wiederaufbau zu leiten. Zwar wolle die Bundesrepublik mit der Regierung in Paris zusammenarbeiten. Diese verfolge jedoch gegenwärtig ihre eigenen Initiativen.
Im August waren bei einer Explosion am Hafen von Beirut 200 Menschen getötet und Tausende verletzt worden. Ganze Stadtviertel der libanesischen Hauptstadt wurden zerstört. Das Unglück verstärkte die tiefste politische und wirtschaftliche Krise des Landes seit dem Bürgerkrieg von 1975 bis 1990.
Auch Konzern interessiert
Für das Wiederaufbau-Projekt würden Bedingungen aufgestellt, verlautete aus den Diplomatenkreisen. Die politische Elite des Libanon müsse sich zuerst auf eine Regierung verständigen, die die Staatsfinanzen auf eine solide Basis stelle und gegen Korruption vorgehe. „Dieser Plan kommt nicht ohne Bedingungen“, sagte einer der Insider.
Deutschland und Frankreich wollen zunächst eine Regierung an der Macht haben, die sich für Reformen einsetze. Daran führe kein Weg vorbei „und das ist gut für den Libanon“. Der designierte Ministerpräsident Saad al-Hariri und Präsident Michel Aoun haben sich bislang nicht auf ein neues Kabinett einigen können.
Ein Handy-Bild der Explosion am 4. August 2020
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Bild: Akram Zaatari
Den Angaben zufolge wurde der deutsche Vorschlag von der Beratungsfirma Roland Berger zusammengestellt und soll am 7. April vorgelegt werden. Aus libanesischen Regierungskreisen verlautete, neben Frankreich habe auch die französische Hafen- und Containergruppe CMA CGM Interesse an dem Projekt. Einem der Insider zufolge waren im März bei einem von mehreren französischen Delegationen auch Vertreter des Konzerns dabei. Es sei bei dem Besuch mehr um Aufräum-Arbeiten als um eine breiter angelegte Neuentwicklung gegangen, hieß es weiter. Von keinem der genannten Unternehmen oder Regierungen lag zunächst eine Stellungnahme vor.
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