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#Die Auferstehung von McLaren

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Die Auferstehung von McLaren

McLaren hat ein klares Ziel. Der zweitälteste Rennstall der Formel 1 will wieder dorthin zurück, wo man seit 2012 nicht mehr war: in den Kreis der Sieganwärter. Bis jetzt stimmt die Richtung. Dem Tiefpunkt im Jahr 2017 mit Rang neun in der Konstrukteurswertung folgten die Plätze sechs, vier und drei.

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Ende 2019 stand sogar ein McLaren-Pilot zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder auf dem Podium. Im Corona-Jahr 2020 hat McLaren den Abstand zur Spitze halbiert. Das Team steigerte sich in allen Disziplinen. Aerodynamik, Zuverlässigkeit, das Zusammenspiel zwischen Fabrik und Rennstrecke, die Verlässlichkeit der Windkanaldaten, Simulationen, Boxenstopps, Rennstrategie.

Der nächste Puzzlestein bei den Renovierung des Dinos war der Umstieg von Renault- auf Mercedes-Motoren. Er bringt nach internen Berechnungen zwei Zehntelsekunden pro Runde. Lando Norris hat den Aufwärtstrend im Jahr 2021 mit zwei dritten Plätzen in Imola und Monte Carlo bestätigt. Der Kampf um die Bronzemedaille bei den Konstrukteuren ist übersichtlicher geworden.

Ein wiederbelebtes Wir-Gefühl

In der vergangenen Saison machten sich noch sechs Teams Hoffnungen um den besten Platz hinter Mercedes und Red Bull. Nun sind es nur noch McLaren und Ferrari. Doch die Italiener sind wieder ein wehrhafter Gegner geworden. „Im Moment sind sie einen Tick besser als wir“, sagt Norris. Teamchef Andreas Seidl könnte am Ende auch mit einem vierten Platz leben. „Wichtig ist, dass wir unseren eigenen Marschplan fortsetzen und uns in allen Bereichen steigern. Auf die Stärke unserer Gegner haben wir keinen Einfluss.“

Die Auferstehung der Marke, die seit 1966 in der Formel 1 fährt und seitdem 182 Grands Prix gewonnen hat, begann mit neuen Strukturen, einem wiederbelebten Wir-Gefühl und der Erkenntnis, dass man sich für alte Erfolge nichts kaufen kann. Auch ein kurzer Alarm, als McLaren im ersten großen Lockdown in eine finanzielle Krise schlitterte, warf Firmenchef Zak Brown und seinen Statthalter Andreas Seidl nicht aus der Bahn.

Der Verkauf der Fabrik, in der McLaren jetzt nur noch Mieter ist, und neue Teilhaber geben dem Rennstall wieder eine Basis, mit der er wirtschaften kann. Die Belegschaft wurde auf 700 Mitarbeiter heruntergefahren. Damit liegt der aktuell Dritte der Weltmeisterschaft ziemlich exakt auf dem Budgetdeckel von 149,8 Millionen Dollar. Was für Zak Brown ein Grund mehr ist, McLaren als das Team der Zukunft zu verkaufen: „Wir sind schon dort, wo die großen Teams hin müssen. Sie müssen zurückfahren, und das wird sie schwächen.“

Der McLaren MCL35M hat einige der Schwächen seines Vorgängers abgelegt. Trotzdem fordert Seidl: „An den langsamen Kurven müssen wir noch arbeiten.“ Genau die sind das Revier des Rivalen Ferrari, das dafür Zeit auf den Geraden und schnellen Kurven gegen McLaren verliert. Trotz eines Heckflügels, der sich unter Last nach hinten biegt. Ferrari hinkt aber immer noch um 20 PS hinter Marktführer Mercedes her.

McLaren macht zusammen mit Mercedes gerade eifrig Politik dafür, dass die strengeren Heckflügel-Belastungstests schon ab dem Rennen in Baku an diesem Sonntag (14.00 Uhr MESZ im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky F1) gelten und nicht erst mit dem Rennen Frankreich in zwei Wochen. „Auf einer Strecke mit so langen Geraden wie in Baku macht das einen Vorteil von einer halben Sekunde. Es ist inakzeptabel, mit der neuen Regel zu warten“, sagt Seidl. In der Preisklasse, in der McLaren nun wieder spielt, gibt es keine Geschenke mehr.

Die Entwicklung für den MCL35M ist abgeschlossen. Alles was jetzt noch neu ans Auto kommt, hat die Windkanalschleife schon durchlaufen. Von nun an hat das 2022er Modell Priorität. „Es ist einfach zu wichtig, weil es technisch ein kompletter Neubeginn sein wird“, sagt Seidl. Dann will McLaren wieder Rennen gewinnen. Es ist wegen der Budgetdeckelung eine historische Chance. Zum ersten Mal arbeiten die drei reicheren Teams Mercedes, Red Bull und Ferrari mit den gleichen Mitteln.

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Mit seinen beiden Fahrern hat McLaren eine gute Mischung aus Jung und Alt. Was eine perfekte Kombination versprach, wartet auf der Rennstrecke noch auf Bestätigung. Da ist der 21 Jahre alte Lando Norris, der gerade die zweiten Piloten von Mercedes und Red Bull aussticht und sich mit seinen Leistungen in die Liga der künftigen Weltmeister fährt.

Dort ist der 31 Jahre alte Daniel Ricciardo, der sich trotz 193 GP-Starts und sieben GP-Siegen nur schwer mit seinem neuen Auto anfreundet. Norris hat sich in nur drei Jahren zum heimlichen Teamkapitän aufgeschwungen. „Lando hat über den Winter hart daran gearbeitet, das Auto, die Abläufe und sich selbst besser zu analysieren. Deshalb kann er jetzt mehr Verantwortung im Team übernehmen“, lobt Seidl.

Der McLaren verlangt nach übereinstimmenden Aussagen von Fahrern und Ingenieuren einen ganz speziellen Fahrstil, und das ist der Fahrstil von Norris. Ricciardo verzweifelt: „Es dauert zu lange, bis ich Vertrauen ins Auto fasse und es verstanden habe, bis ich weiß, wo das Limit ist. Wenn ich glaube, ich habe den Schlüssel gefunden, kommt die nächste Rennstrecke, und alles ist wieder anders.“ In Barcelona war der ehemalige Renault-Pilot erstmals konstant schneller als Norris. Zwei Wochen später in Monte Carlo fehlte ihm eine Sekunde pro Runde. „Ich bin mehr frustriert als verwirrt. Zwei Zehntel sind erklärbar, aber wo ist der Rest?“, sagt Ricciardo

Teamchef Seidl gibt dem Australier noch Rückendeckung: „Lando kennt Team, Auto und Abläufe in- und auswendig. Das ist bei diesen komplexen Auto ein riesiger Vorteil. Daniel will das in einem Crashkurs nachholen. Aber es gibt keine Abkürzung auf diesem Weg.“

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